Bundesrat Ignazio Cassis gedenkt des 75. Jahrestags der Genfer Konventionen

Medienmitteilung, 26.08.2024

Der Schweizer Aussenminister Ignazio Cassis war am Montag anlässlich des 75-jährigen Bestehens der Genfer Konventionen in Genf. Nachdem er eine Podiumsdiskussion mit den eingeladenen Mitgliedern des UNO-Sicherheitsrats am Genfer Sitz der Vereinten Nationen eröffnet hatte, nahm der Bundesrat an einem symbolischen Moment auf der Place des Nations teil. Ignazio Cassis rief die Staaten und alle internationalen Akteure dazu auf, ihr Engagement für das humanitäre Völkerrecht zu erneuern und die Genfer Konventionen eine politische Priorität zu machen.

Rund 200 Personen versammelten sich heute auf der Place des Nations, um den 75. Jahrestag der Genfer Konventionen zu begehen. Vor Mitgliedern des UNO-Sicherheitsrats, Vertreterinnen und Vertretern des internationalen Genf, der Stadt und des Kantons Genf, verschiedener NGOs sowie der Wissenschaft erinnerte Bundesrat Ignazio Cassis an die zentrale Rolle der Genfer Konventionen. Diese Pfeiler des humanitären Völkerrechts setzen dem Krieg Grenzen und verpflichten alle Staaten, ihre Verantwortung für die Menschlichkeit in Kampfhandlungen zu erfüllen.

Symbolische Geste

Die Vertreterinnen und Vertreter der anwesenden Institutionen und Organisationen richteten anschliessend Stühle auf, die das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten für diesen Anlass kreierte und die dem berühmten «Broken Chair» auf der Place des Nations nachempfunden sind. Diese symbolische Geste sollte verdeutlichen, dass die grundlegenden Regeln und Prinzipien der Konventionen trotz der aktuellen Herausforderungen relevant und aktueller sind denn je, um die Menschenwürde zu schützen und das Leid zu begrenzen, angesichts der über 120 Konflikte, die derzeit weltweit ausgetragen werden. Nach dem heutigen Anlass auf der Place des Nations werden die Stühle an Orten von internationaler Bedeutung aufgestellt, damit die Botschaft der Menschlichkeit und des Handelns, die sie symbolisieren, weitergetragen wird.

Besuch von Mitgliedern des UNO-Sicherheitsrats in Genf

Bevor sie sich auf die Place des Nations begaben, nahmen die Mitglieder des Sicherheitsrats, die für diesen Anlass aus New York angereist waren, an einem Panel am europäischen Sitz der UNO teil, das von Aussenminister Ignazio Cassis und seinem Amtskollegen aus Sierra Leone, Timothy Musa Kabba, dessen Land im August den Ratsvorsitz innehat, eröffnet wurde. «Die Schweiz ist entschlossen, die Achtung der Genfer Konventionen zu einer politischen Priorität zu machen», sagte der EDA-Vorsteher in seiner Rede.

Die Genfer Konventionen auf dem Prüfstand der Zeit

Ignazio Cassis erinnerte im Rahmen einer Podiumsdiskussion am Ende des Tages in der Maison de la Paix weiter daran, dass die Genfer Konventionen 75 Jahre nach ihrer Verabschiedung immer noch Millionen von Menschenleben retten, dass die Welt über kein wirksameres Instrument verfügt, um die Opfer bewaffneter Konflikte zu schützen, und dass nicht die Regeln des humanitären Völkerrechts unzureichend sind, sondern der Wille, sie einzuhalten, fehlt. Bundesrat Cassis erinnerte schliesslich daran, dass der Schutz der Zivilbevölkerung und des humanitären Personals in bewaffneten Konflikten eine der Prioritäten der Schweiz für ihre Mitgliedschaft im Sicherheitsrat und darüber hinaus darstellt.


Weiterführende Informationen

Was macht die Schweiz im UNO-Sicherheitsrat
Rede: 75 Jahre Genfer Konventionen – Bekräftigung des Engagements für die Aufrechterhaltung des humanitären Völkerrechts (fr)
Bilder der Veranstaltung finden Sie hier: Flickr
Genfer Konventionen, EDA
Rede: Gedenkveranstaltung zum 75-jährigen Bestehen der Genfer Konventionen auf der Place des Nations (fr,en)


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