Franshesco ist ein 52-jähriger Kakaobauer in Honduras, der 34-jährige Silverio pflanzt Fichten im Hochland von Peru und die 18-jährige Gezime arbeitet im Gewächshaus in Kosovo. Sie alle haben dank Programmen, mit denen die DEZA zur Reduktion von Armut und Hunger beiträgt, ihre Lebensqualität verbessern können. An der Sonderschau, mit der die DEZA ihr Engagement vorstellt, können interessierte Besucherinnen und Besucher buchstäblich über den Tellerrand schauen und sich mit DEZA-Mitarbeitenden austauschen. Ausserdem können junge Besucherinnen und Besucher Quizfragen beantworten und ihre Malkünste erproben.
DEZA unterstützt beim Zugang zum Markt
Ob im Norden von Laos, in Honduras, im Kosovo oder im Südkaukasus: Wer seine Produkte zu einem auskömmlichen Preis verkaufen kann, wird mehr produzieren, als seine Familie oder Dorfgemeinschaft verbraucht, und kann so zur Ernährung der Gesellschaft beitragen und für schlechtere Zeiten vorsorgen. Doch die Herausforderungen dabei sind gross: Der Zugang zu einem Markt und zu Investitionen ist hierfür notwendig. Millionen von Bäuerinnen und Bauern aber bleiben heute die lokalen, regionalen und nationalen Märkte verschlossen. Es mangelt unter anderem an Infrastruktur, an Anreizen und Konkurrenzschutz. Billige Fertigprodukte aus Industrieländern finden oft leichter Zugang zu den Märkten des Südens als die Produkte der eigenen Region.
Die DEZA unterstützt Bäuerinnen und Bauern bei der Entwicklung von Kooperativen und besseren Organisationsstrukturen, damit ihre Produkte zumindest den lokalen Markt erreichen. In Honduras sind es ertragreichere Kakaopflanzen und in Georgien zusätzliches Trockenfutter für das Vieh, die das Einkommen erhöhen. Im Kosovo werden die Menschen darin geschult, wie sie ihre Produkte weiterverarbeiten und haltbar machen können. Damit werden Arbeitsplätze für Menschen wie Gezime geschaffen.
Verteilung und Klimawandel als zusätzliche Herausforderungen
Hunger ist viel mehr als nur Mangel an Nahrung. Hohe Nahrungsmittelpreise und bewaffnete Konflikte führen häufig dazu, dass Menschen auch dort Hunger leiden, wo eigentlich ausreichend Nahrungsmittel vorhanden sind. Daher verteilt die Humanitäre Hilfe der DEZA beispielsweise in Flüchtlingslagern in Afrika energiereiche Notnahrung.
Auch Klimaveränderungen in aller Welt stellen die Landwirtschaft vor enorme Herausforderungen. In den Anden unterstützt die DEZA die Einwohner wie beispielsweise Silverio bei der Anpassung an die bereits sichtbare Klimaveränderung, etwa durch die Anpflanzung von Bäumen. In Benin, wo 10 bis 20 Prozent der Getreideernte wegen Insekten und Pilzbefalls während der Lagerung verloren gehen, testet die DEZA die Einführung einfacher Metallsilos, welche diese Verluste minimieren können.
Kleinbäuerinnen und Kleinbauern, Selbstversorger, Hirten und Fischer schaffen die Grundlagen, damit die Weltbevölkerung ernährt werden kann: 500 Millionen kleine Familienbetriebe produzieren zusammen rund 50% aller Nahrungsmittel. Die Landwirtschaft ist bis heute die wichtigste Erwerbsquelle und der größte Wirtschaftszweig der Welt. Ein Drittel aller arbeitenden Menschen ist in der Landwirtschaft beschäftigt – dort finden sich aber auch 70% der Menschen, die in Armut leben. Verbesserte Anbaumethoden, meist einfache Technologien und Kenntnisse, geeigneteres Saatgut und eine Vielzahl von agrarökologischen Strategien bergen ein gewaltiges Produktivitäts- und Nachhaltigkeitspotential. Sie tragen dazu bei, dass zusätzlich produzierte Lebensmittel tatsächlich da zur Verfügung stehen, wo sie benötigt werden.
Weiterführende Informationen
Über den Tellerrand – die DEZA an der BEA 2016
DEZA – Landwirtschaft und Ernährungssicherheit
BEA 2016
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