Robert Frank @ Sprachspiel.Biennale West

Samstag, 11.06.2022 – Samstag, 11.06.2022

Film

Robert Frank
Robert Frank © Dodo Jin Ming

Robert Frank wurde 1924 in Basel als Sohn jüdischer Eltern, die aus Deutschland in die Schweiz immigrierten, geboren. Sein Vater war wegen seiner jüdischen Herkunft nach dem Reichsbürgergesetz staatenlos geworden, die beiden Söhne erhielten erst 1945 die Schweizer Staatsbürgerschaft. Gegen den Willen der grossbürgerlichen Eltern nahm Robert Frank eine freie Ausbildung als Fotograf und Grafiker an, Lehrlingsstellen und Assistenzen folgten. Kurz nach seiner Emigration nach New York im Jahr 1947 arbeitete er als Modefotograf für Harper's Bazaar. Mit einem Guggenheim-Stipendium reiste er ab 1955 für zwei Jahre durch die USA und revolutionierte mit der daraus entstandenen Monographie The Americans (1958) die Ästhetik des Fotobuchs, indem er den American way of life der Nachkriegszeit mit seiner Gewalt, der Konsumkultur und dem Rassismus ungeschönt darstellte. Dieser Bildband zählt zu den einflussreichsten des 20. Jahrhunderts und machte ihn zum Sprachrohr einer gesamten Generation von bildenden Künstlern, Musikern und Literaten sowohl in den USA als auch im Ausland. Kurze Zeit später übertrug er den darin angewandten Stil auf Dokumentarfilme, womit der Beginn des Independent-Films besiegelt war. Filme zu drehen, begann er ab 1959. Sie zeichnen sich durch eine improvisierte Qualität aus, die jedoch sorgfältig geplant war. Franks fünfzigjährige Karriere zeitigte ein einzigartiges, experimentelles, nicht einfach klassifizierbares Werk, das einen spezifischen Blick auf die Welt im Allgemeinen wirft.

Frank erhielt zahlreiche Auszeichnungen. Seine Arbeiten sind in namhaften Sammlungen auf der ganzen Welt vertreten. Im Jahr 1990 gründete die National Gallery of Art in Washington, D.C., die Robert Frank Collection. Robert Frank starb 2019 in Inverness, Kanada.

Im Rahmen von Sprachspiel.Biennale West - Festival für Literatur und Film werden zwei seiner Filme gezeigt: 

Keep Busy (CA 1975, 44 Min.)
11.  Juni 2022, 13 Uhr
Keep Busy ist eine spontane, improvisierte Geschichte über eine Gruppe von Menschen, die auf einer Insel vor Nova Scotia leben. Besessen von den alltäglichen Aspekten ihres Lebens und den Zyklen der Natur, wird die Gruppe von einem Leuchtturmwärter und seinem Boten unterjocht, die als einzige Zugang zu einem Radio haben und somit die Nachrichten kontrollieren.

O.K. End Here (USA 1963, 32 Min,)
11. Juni 2022, 15 Uhr
O.K. End Here handelt von einem Tag im Leben eines Mannes und einer Frau, die zusammen in New York City leben. Es ist Sonntag, ein Tag ohne jene Ablenkungen, die die Menschen davon abhalten, sowohl einander als auch sich selbst zu begegnen. O. K. End Here gewann den großssn Preis beim Filmfestival von Bergamo 1963.