Die Schweiz nimmt vom 8. bis 17. Juli 2024 am Hochrangigen Politischen Forum (HLPF) teil, um an der Beurteilung des Fortschritts der Umsetzung der Agenda 2030 auf globaler Ebene mitzuwirken. Rund 735 Millionen Menschen sind aktuell laut UNO-Agenturen von chronischem Hunger betroffen. Rund 3 Milliarden Menschen können sich keine gesunde Ernährung leisten. Die Etablierung nachhaltiger Ernährungssysteme, bei denen alle Akteure entlang der Lebensmittelwertschöpfungskette ihre Verantwortung wahrnehmen, ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Sie wirkt sich auch positiv auf alle Nachhaltigkeitsziele aus: Die Art und Weise, wie sich die Weltbevölkerung ernährt, hat einen Einfluss sowohl auf die ökologische Nachhaltigkeit als auch die menschliche Gesundheit.
Im Rahmen einer gemeinsam mit Costa Rica, Malawi, der FAO, und der NGO Scaling Up Nutrition organisierten Veranstaltung geht die Schweiz der Frage nach, wie gesunde Ernährung auf Basis nachhaltiger Ernährungssysteme gemessen und gestärkt werden kann. Dabei wird ein von der FAO und UNICEF entwickelter Indikator zur Ernährungsvielfalt vorgestellt. Die Schweiz schlägt gemeinsam mit weiteren Staaten vor, diesen Indikator zur Messung der Nachhaltigkeitsziele auf globaler Ebene anzuwenden.
Die Themen, welche im Rahmen des diesjährigen HLPF diskutiert werden, stehen hoch auf der Agenda des Zukunftsgipfels des UNO-Generalsekretärs, der am 22. und 23. September in New York stattfinden wird. Die Resultate des HLPF, welche in einer ministeriellen Absichtserklärung festgehalten werden, sind richtungsweisend für diesen nächsten internationalen Meilenstein. Die Transformation hin zu nachhaltigen Ernährungssystemen auf der ganzen Welt ist für die Schweiz ein wichtiges Thema.
Kampf gegen die Armut verstärken
Neben dem Kampf gegen den Hunger steht auch die Armutsbekämpfung im Zentrum des diesjährigen HLPF. In ihrem letzten Bericht zu den SDGs rechnet die UNO damit, dass mit der aktuellen Entwicklung 2030 immer noch 575 Millionen Menschen in extremer Armut leben werden. Auch in der Schweiz sind rund 700’000 Menschen von Armut betroffen, das sind 8,2 Prozent der ständigen Wohnbevölkerung. Um die Massnahmen zur Prävention und Bekämpfung von Armut zu verbessern, engagiert sich der Bund gemeinsam mit Kantonen, Gemeinden und Organisationen der Zivilgesellschaft in der Nationalen Plattform gegen Armut. Diese läuft im Dezember 2024 aus. Der Bundesrat lässt derzeit prüfen, wie die Wirkung der Plattform Aktivitäten erhöht werden kann. Er wird Ende Jahr über das weitere Vorgehen entscheiden.
Stärkung des Schweizer Engagements nötig
Die Agenda 2030 steht weltweit unter Druck: Es zeichnet sich ab, dass mit dem aktuellen Umsetzungstempo nur ca. 15% der Nachhaltigkeitsziele erreicht werden. Auch in der Schweiz weist die Umsetzung trotz guter Ausgangslage und verschiedenen Fortschritten substanzielle Lücken auf. Für Markus Reubi, Leiter der Schweizer Delegation am HLPF braucht es deshalb weitere Anstrengungen: «Uns bleiben noch gut sechs Jahre, um den ambitionierten Zielen gemeinsam ein gutes Stück näher zu kommen. Dazu müssen alle Akteure – neben den Staaten auch die Kantone und Gemeinden sowie die Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft – an einem Strang in die gleiche Richtung ziehen.»
Markus Reubi, EDA-Delegierter des Bundesrats für die Agenda 2030, leitet die Schweizer Delegation. Der Delegation gehören ebenfalls der UVEK-Delegierte des Bundesrats für die Agenda 2030, Daniel Dubas, und ausserdem Vertreterinnen und Vertretern der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit DEZA, der Bundesämter für Sozialversicherung BSV und Statistik BFS sowie der Zivilgesellschaft (Caritas) an.
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Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung
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