Die Errungenschaften der Entwicklungsbestrebungen dank guter Prävention erhalten

Artikel, 13.10.2016

Die Hälfte der Weltbevölkerung ist Gefahren von Naturkatastrophen ausgesetzt. Für die DEZA ist es ein prioritäres Thema. In gewissen Ländern kann eine Überschwemmung, ein Erdbeben oder ein Wirbelsturm die über Jahrzehnte erreichten sozialen und wirtschaftlichen Fortschritte zunichte machen. In Haiti hat der Hurrikan «Matthew» erst vor kurzem wieder gezeigt, wie verwundbar die Bevölkerung ist.

Eine wiederaufgebaute Schule der DEZA.
Die in Haiti von der DEZA wiederaufgebauten Schulen nach dem Erdbeben von 2010, dienten während und nach dem Hurrikan Matthew als Notunterkünfte für die Bevölkerung © DEZA

In den letzten Jahrzehnten forderten Erdbeben, Überschwemmungen, Dürren, Erdrutsche, Wirbelstürme und Vulkanausbrüche Tausende von Todesopfern. Diese Wetterereignisse suchen sowohl Industrie- als auch Entwicklungsländer heim, aber ihre Auswirkungen sind vom Entwicklungsstand des betroffenen Landes abhängig.

Für die DEZA ist die Minderung des Katastrophenrisikos ein Schwerpunktthema. In Risikoländern konzentriert sie ihr Engagement auf Prävention, verbessertes Katastrophenmanagement und Massnahmen zur Verhinderung von ähnlichen Katastrophen in der Zukunft. Vor Ort setzt sie ihre eigenen Projekte um und unterstützt Aktivitäten von Partnerorganisationen.

Sie stellt aber auch Expertinnen und Experten des Schweizerischen Korps für humanitäre Hilfe zur Verfügung, wenn Partnerländer sie darum ersuchen. Diese Fachleute des Wiederaufbaus oder der Risikoprävention arbeiten mit den entsprechenden Ministerien zusammen. Christian Ubertini arbeitet in Haiti, wo sich die DEZA im Rahmen einer langjährigen bilateralen Zusammenarbeit für die Verminderung der Auswirkungen von Naturkatastrophen einsetzt. In Marokko unterstützt die DEZA die zuständigen Behörden bei der Umsetzung einer nationalen Strategie für ein integriertes Risikomanagement.

«Die Schulen haben den Wirbelsturm überstanden»

Christian Ubertini, Architekt, arbeitet seit 2009 in Haiti. Bis 2013 leitete er das DEZA-Programm zum Wiederaufbau von Schulen in Port-au-Prince. Danach wurde er der Interamerikanischen Entwicklungsbank (International Development Bank, IDB) zur Verfügung gestellt.

Risikomanagement in Marokko

Auch in Marokko stellt die DEZA den Ministerien Schweizer Expertinnen und Experten zur Verfügung. Gegenwärtig ist ein Experte in Risikomanagement im Generalsekretariat des marokkanischen Innenministeriums tätig. Er berät und unterstützt das Ministerium bei der Umsetzung eines nationalen Programms für ein integriertes Risikomanagement bei Naturkatastrophen. Das Programm umfasst die zuständigen Fachministerien, Universitäten, territoriale Körperschaften (Präfekturen, Provinzen und Gemeinden) und verschiedene Entwicklungsorganisationen.

Neben der Bereitstellung von Fachleuten pflegt das DEZA-Büro in Rabat enge Beziehungen zu verschiedenen Ministerien. Die DEZA orientiert sich an den Bedürfnissen ihrer Partner und bietet gezielte fachliche oder finanzielle Unterstützung an.

Es findet auch ein Wissenstransfer in der Schweiz statt. Im September 2016 besuchte eine rund zehnköpfige Delegation von Kaderleuten verschiedener marokkanischer Ministerien, die im Bereich des Managements von Naturrisiken tätig sind, die Schweiz. Die Studienreise ermöglichte einen intensiven Austausch über Strategien und Präventionsmassnahmen auf Ebene des Bundes, gewisser Kantone und Gemeinden.

Engagement der Schweiz in Maroko im Bereich der Risikoprävention, Video