Mit welchen Wirkungsmodellen lassen sich die Ziele für nachhaltige Entwicklung erreichen?

Artikel, 29.11.2016

Vom 30. November bis zum 2. Dezember 2016 treffen über 150 Geber- und Empfängerländer von Entwicklungshilfe in Nairobi, Kenia, zusammen, um zu beraten, wie die Ziele der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung am besten erreicht werden können. An der Tagung sollen die Grundsätze einer effizienten und nachhaltigen Entwicklungszusammenarbeit erörtert werden.

Eine Dorfbewohnerin zeigt ein strahlendes Lächeln.
In Laos arbeitet die DEZA mit den lokalen Behörden zusammen, um den Zugang der ärmsten Bevölkerungsgruppen zu den Basisdienstleistungen zu verbessern. Bis heute konnten über 650'000 Personen von neuen Infrastrukturen profitieren, an deren Planung sie beteiligt waren. © Adrian Gnägi

Das von der Globalen Partnerschaft für wirksame Entwicklungszusammenarbeit (Global Partnership for Effective Development Co-operation) einberufene Treffen vom 30. November bis zum 2. Dezember 2016 in Nairobi dürfte für intensive Diskussionen sorgen. Der Gipfel bietet Gelegenheit, die Standards einer wirksamen Entwicklungszusammenarbeit auf der Grundlage der Ziele der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung festzulegen. Über 150 staatliche Delegationen sowie Vertreterinnen und Vertreter multilateraler Organisationen, der Zivilgesellschaft und des Privatsektors nehmen teil. 

Der Gipfel von Nairobi knüpft an die Erklärung von Paris (2005), den Aktionsplan von Akkra (2008) und die Busan-Partnerschaft für eine effiziente Zusammenarbeit im Dienste der Entwicklung (2011) an, die bereits darauf abzielten, die Koordination und die Aufgabenteilung zwischen den Gebern zu verbessern und die Eigenverantwortung der Empfänger von öffentlicher Entwicklungshilfe zu erhöhen.

Erläuterungen von Suzanne Müller, Expertin für Wirksamkeit der Zusammenarbeit bei der DEZA.

Was bedeutet «wirksame» Entwicklungszusammenarbeit heute?

Wirksame Programme oder Projekte sind solche, die positive Veränderungen auf der Ebene der Bevölkerung und der Institutionen bewirken. Zudem müssen diese Veränderungen nachhaltig sein. Zum Beispiel bei sauberem Trinkwasser: Alle Bevölkerungsteile, auch die Ärmsten, müssen Zugang haben, damit sie weniger krank werden. Gleichzeitig wird die lokale Wasserversorgung nachhaltig durch funktionierende Institutionen wie Wasserkomitees und andere lokale sowie nationale Behörden sichergestellt. 

Was kann die Globale Partnerschaft für eine wirksame Zusammenarbeit zur Umsetzung der Agenda 2030 beitragen?

Die Agenda 2030 ist eine globale Agenda. Das heisst, sie ist nicht nur für Entwicklungsländer gültig, sondern auch für alle anderen Länder – auch für die Schweiz. Ihr Ziel ist es, weltweit die Armut zu beenden, unseren Planeten zu schützen und einen Wohlstand für alle zu erreichen. Der Fokus der Globalen Partnerschaft liegt auf der Qualität der Entwicklungszusammenarbeit in diesem Rahmen. Der in Nairobi vorgesehene Austausch von Erfahrungen unter den Ländern sowie mit Regionen soll die Umsetzung der Ziele der Agenda 2030 nachhaltig unterstützen. 

Inwiefern? Welche Aspekte sind denn aus Schweizer Perspektive besonders wichtig?

Die Schweiz unterstützt weiterhin die Prinzipien der Globalen Partnerschaft wie das Vereinbaren von gemeinsamen Zielen mit den Partnerländern, die gegenseitige Rechenschaftspflicht, die Eigenverantwortung der Partnerländer und die Einbindung der Zivilgesellschaft sowie des Privatsektors in der Umsetzung der Ziele dieser universellen Agenda 2030. In Nairobi wird die Schweiz aufzeigen, wie sie diese Prinzipien anwendet. Sie wird auch erklären, dass ihr das Engagement in Ländern mit fragilen Kontexten prioritär ist und welche Herausforderungen sich dabei stellen. Zudem wird die Schweiz innovative Finanzierungweisen vorstellen.