Wirbelsturm Matthew in Haiti: Die Schweiz verstärkt ihre Aktivitäten zugunsten der Überlebenden der Katastrophe

Medienmitteilung, 17.10.2016

Die humanitären Operationen der Schweiz in Haiti konzentrieren sich auf den Südwesten des Landes, wo die Schäden am grössten sind. Ein weiteres Team flog heute von Bern-Belp ab, um die Einsatzkräfte vor Ort zu unterstützen. Der Zugang zu Trinkwasser und der Kampf gegen die Ausbreitung der Choleraepidemie gehören zu den Schwerpunkten der Schweiz, die auch Operationen der UNO und der Internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften unterstützt.

L’avion du Conseil fédéral embarque des experts et du matériel pour le traitement de l’eau.
Das Bundesratsflugzeug transportiert Fachleute und Material für die Wasseraufbereitung. ©

Ein weiteres Team des Schweizerischen Korps für humanitäre Hilfe (SKH) hat heute die Schweiz an Bord des Bundesratsflugzeugs Richtung Haiti verlassen. Dieses wird zudem Material für die Wasseraufbereitung transportieren, unter anderem um die Entstehung einer Choleraepidemie zu verhindern.

Die Spezialisten verstärken die Aktivitäten der früher entsandten Teams im Südwesten von Haiti, wo die Bedürfnisse am grössten sind. Seit Beginn der Katastrophe leisten rund fünfzehn Fachleute humanitäre Unterstützung in den Bereichen Wasser und Notunterkünfte. In Port-Salut und Umgebung haben die Teams Trinkwassersysteme installiert, mit denen 3000 Personen pro Tag versorgt werden können.

Der Kampf gegen die Ausbreitung von Cholera ist eine weitere Priorität der Aktivitäten der Schweiz. Durch die Überschwemmungen und Erdrutsche, die auf den Wirbelsturm folgten, wurden viele Brunnen verunreinigt. In Port-à-Piment, ebenfalls im Westen des Landes, haben die Schweizer Experten 40'000 Tabletten zur Wasseraufbereitung für mehr als 10'000 Personen verteilt. Sie schulten und übergaben den haitianischen Behörden 40 WATA-Geräte zur Herstellung einer Chlorlösung, die es erlaubt, Zehntausende Personen vor wasserbürtigen Krankheiten zu schützen. 20 weitere WATA-Geräte werden mit dem Bundesratsflugzeug nach Haiti transportiert.

Parallel dazu wurden in der benachbarten Dominikanischen Republik 5000 Planen beschafft und nach Port-Salut gebracht.  Sie dienen als temporäre Überdachungen, bis die Unterkünfte wieder in Stand gesetzt sind.

Auf multilateraler Ebene hat die Schweiz das Welternährungsprogramm (WFP) mit einem Beitrag von 500'000 Franken zur Verteilung von Nahrungsmitteln unterstützt.  Die UNO-Organisation wird zudem durch eine Expertin des SKH für die Verteilung von Bargeld unterstützt, mit dem die Überlebenden Nahrungsmittel kaufen können. 300'000 Franken gehen an die Internationale Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften zur Finanzierung der Verteilung von Baumaterial.

Die Schweizer Botschaft in Port-au-Prince sorgt für die Koordination der humanitären Hilfe des Bundes mit den haitianischen Behörden. Die Vertretung ist mit eigenen Mitarbeitenden im Westen des Landes präsent, um die Arbeit der Soforteinsatzteams aus der Schweiz zu unterstützen.

Insgesamt werden 2,5 Millionen Franken für die Nothilfe bereitgestellt.
Diese soll durch längerfristige Massnahmen im Rahmen der Aktivitäten der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) ergänzt werden. Haiti ist ein Schwerpunktland der DEZA, die seit mehreren Jahren Projekte im Bereich der Katastrophenvorsorge durchführt. So dienten die Schulen, die nach dem Erdbeben 2010 mit Unterstützung der DEZA wieder aufgebaut wurden, vor, während und nach dem Wirbelsturm als Zufluchtsort für die Bevölkerung.


Weiterführende Informationen

Hurrikan Matthew in Haiti: das Engagement der Schweiz


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