Einsatz in Ecuador

Drei Mitglieder des Schweizerischen Korps für humanitäre Hilfe und ein Mitarbeiter des ecuadorianischen Roten Kreuzes vor einem Anhänger mit Trinkwasser.
In Chamanga versorgten mobile Einheiten der Internationalen Föderation der Rotkreuzgesellschaften mit Unterstützung der DEZA die vom Erdbeben betroffenen Dörfer mit Trinkwasser. © DEZA

Am Abend des 16. April 2016 hat ein starkes Erdbeben der Stärke 7,8 auf der Richterskala Ecuador erschüttert und über 600 Todesopfer gefordert. Das Erdbeben verursachte erhebliche Schäden, über 20’000 Menschen wurden obdachlos. Die Humanitäre Hilfe der DEZA reagierte schnell und entsandte Experten ins Erdbebengebiet, die in der Region stationiert waren. Eine erste Massnahme bestand darin, die Trinkwasserversorgung der Bevölkerung zu gewährleisten. 

Nach dem Erdbeben, das Ecuador erschüttert hat, und aufgrund der ersten Informationen entsandte die Humanitäre Hilfe der DEZA in Kolumbien und Bolivien stationierte Experten nach Ecuador. Sie hatten den Auftrag, an drei Standorten (Chamanga, Pedernales und Muisne) im Nordwesten des Landes nahe beim Epizentrum die Bedürfnisse zu evaluieren. 

Dabei wurde festgestellt, dass die Trinkwasserversorgung der vom Erdbeben betroffenen Bevölkerung das vordringlichste Problem war. Experten des Schweizerischen Korps für humanitäre Hilfe (SKH) wurden deshalb zur Verstärkung nach Ecuador entsandt. 

Sie verteilten in den drei erwähnten Dörfern über 5000 Wasserkanister, 5000 Hygienesets und 100’000 Chlortabletten zur Wasserreinigung. In Pedernales konnte dank der Einrichtung zwei Chlordosierungsanlagen die Trinkwasserversorgung der 27’000 Einwohner wiederhergestellt werden. Die Schweiz finanzierte zudem mobile Einheiten des Ecuadorianischen und des Kolumbianischen Roten Kreuzes, die die verschiedenen Dörfer in der Nähe von Chamanga mit Trinkwasser belieferten. 

Ein Logistiker des Schweizerischen Korps für humanitäre Hilfe wurde zudem der Zentrale der Vereinten Nationen zur Verfügung gestellt, die mit dem Empfang und der Verteilung der Hilfsgüter aus aller Welt beauftragt ist.

Nach der Phase der Nothilfe stellte die DEZA dem Internationale Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften (IFRC) einen Spezialisten des SKH für die Koordination der Wiederaufbauaktivitäten bis August 2016 zur Verfügung.

Analog zu ihren Erfahrungen mit erdbebensicheren Bautechniken in Nepal und Haiti will die DEZA die ecuadorianische Regierung beim Wiederaufbau der beschädigten Orte beraten.  

Die DEZA stellte für die Erdbebenopfer insgesamt 1,5 Millionen Franken  bereit.

Ein Schweizer Experte reicht Kindern einen Wasserkanister von seinem Kleintransporter.
Die Verteilung von Kanistern mit Trinkwasser ist ein weiteres Beispiel für eine Nothilfemassnahme der Schweizer Experten, wie hier in Muisne. © DEZA