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Drei Männer, die zusammen einen Motor zusammensetzen.
Berufsbildung ist ein wichtiger Bestandteil der Schweizerischen Entwicklungszusammenarbeit. © DEZA

Berufliche Bildung kann entscheidend zur Armutsminderung beitragen. Sie qualifiziert Menschen für die Teilnahme am wirtschaftlichen und sozialen Leben und ermöglicht ihnen neue Perspektiven und Zugang zu angemessen bezahlter Arbeit oder verbessertem Einkommen.

Grund- und Berufsbildung sind wegweisende Instrumente zur Stärkung der Wirtschaft. Auf der einen Seite stehen vor allem junge Menschen, die mit Arbeitslosigkeit oder Unterbeschäftigung konfrontiert sind. Auf der anderen Seite stehen Unternehmen mit einer starken Nachfrage nach gut ausgebildeten Arbeitskräften. Die Schweiz kann mit ihrem grossen Know-how im Bildungsbereich Unterstützung leisten – nicht umsonst ist die Berufsbildung ein traditioneller Pfeiler der Schweizer Entwicklungszusammenarbeit. Zudem gibt es in der Schweiz eine starke Unternehmenskultur, welche weitergegeben werden kann.

Die Schweiz engagiert sich für Grund- und Berufsbildungsangebote, die für alle zugänglich sind und lebenslanges Lernen ermöglichen.

Die Jahreskonferenz der Schweizer Entwicklungszusammenarbeit wirft deshalb einen Blick auf die Berufsbildung in verschiedenen Ländern, beleuchtet die unterschiedlichen Herausforderungen und zeigt auf, wie sie Menschen in ihrer Heimat Perspektiven verschaffen kann. Im Fokus stehen junge Menschen, die besonders stark von Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung betroffen sind. Daher gilt es zusammen mit ihnen Lösungen zu finden, wie sie sich erfolgreich in einen Arbeitsprozess eingliedern können. Dies bekämpft einerseits die Armut, andererseits stärkt es die Wirtschaft. 

Bundesrat Johann N. Schneider-Ammann eröffnet die Konferenz und zeigt auf, weshalb die Berufsbildung der Schlüssel zum Erfolg ist – und wie gefragt das entsprechende Schweizer Know-how in anderen Staaten ist. 

In Burkina Faso fördert die Schweiz die Berufsbildung in Handwerk, Landwirtschaft, Tierzucht und Forstwirtschaft. Dabei ist die Berufsbildung eng mit der Grundbildung verbunden. Das Programm orientiert sich an Elementen des dualen Systems nach Schweizer Vorbild. Das System hat sich bewährt und bietet den Vorteil, dass es sowohl den Bedürfnissen der Jungen, wie denen der Wirtschaft entgegenkommt. Die Verknüpfung mit Grundbildung ist wichtig, da diesen jungen Menschen als Basis für weiteres Lernen, eine erfolgreiche Berufsausbildung und Eingliederung in die Wirtschaft dient, jedoch oft fehlt. 

Jedes Jahr treten in Nepal rund 450,000 junge Menschen in den Arbeitsmarkt ein – mehr als 80% von ihnen haben keine Ausbildung. Der innovative „Employment Fund“ verbessert die Erwerbsbeteiligung durch flexible kurz- und mittelfristige Ausbildung, Vorbereitung auf die Selbständigkeit. Die Orientierung am Arbeitsmarkt und der Einbezug des Privatsektors sind zentrale Elemente des Berufsbildungsengagements der Schweiz. In diesem Kontext wird auch thematisiert, welche Auswirkungen Berufsbildungsprojekte auf die Migration haben können. 

Nach der Pause erläutert die ehemalige Aussen- und Finanzministerin Nigerias, Ngozi Okonjo-Iweala, in ihrem Keynote Speech die Wichtigkeit der Berufsbildung aus afrikanischer Perspektive. 

Das Unternehmertum mit Schweizer Know-how fördern: Das „Swiss-Entrepreneurship-Programm“ richtet sich an den Privatsektor und stärkt lokale Unternehmerinnen und Unternehmer in verschiedenen Ländern. Das Beispiel Peru zeigt, welche Faktoren ein «Ökosystem für Unternehmertum» begünstigen – und wie die Schweiz mit innovativen und nachhaltigen Instrumenten unterstützen kann. 

Zum Abschluss diskutieren Schweizer Parlamentarierinnen und Parlamentarier mit Vertretern der DEZA und des SECO zum Thema. 

Im Rahmen der Konferenz präsentieren Partnerorganisationen ihre Projekte zur Berufsbildung: Die Ausstellung lädt vor oder nach der Konferenz sowie in der Pause zum Besuch ein.