2017: Nachhaltigen Tourismus für Entwicklung fördern

Artikel, 18.01.2017

Die Generalversammlung der Vereinten Nationen hat das Jahr 2017 zum «Internationalen Jahr des nachhaltigen Tourismus für Entwicklung» erklärt. Ziel ist es, die Entscheidungsträger und die breite Öffentlichkeit für den Beitrag des nachhaltigen Tourismus zur Entwicklung zu sensibilisieren. Die Weltorganisation für Tourismus koordiniert die verschiedenen globalen Initiativen. Die DEZA unterstützt mehrere vielversprechende Projekte in Osteuropa.

Logo des Internationalen Jahrs des nachhaltigen Tourismus: Pusteblume, von der sich drei Flugschirme gelöst haben.
Der Tourismus hat sich zu einer wichtigen transformatorischen Kraft entwickelt. ©UNO

«Jedes Jahr reisen über eine Milliarde Touristen um die Welt. Der Tourismus ist zu einer wichtigen transformatorischen Kraft geworden, die im Leben von Millionen Menschen viel bewirkt», erklärte der UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon anlässlich des Welttourismustags 2015, der wie jedes Jahr am 27. September begangen wurde.

Die Generalversammlung der Vereinten Nationen hat dies zur Kenntnis genommen und 2017 zum «Internationalen Jahr des nachhaltigen Tourismus für Entwicklung» ausgerufen. Damit anerkennen die führenden Politiker der Welt, dass ein gut konzipierter und gut organisierter Tourismus zu einer nachhaltigen wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Entwicklung beitragen kann. Im Rahmen der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung will die UNO die Umstellung auf Politiken, Geschäftspraktiken und Verhaltensweisen fördern, die zu einem nachhaltigeren Tourismus für die Entwicklung beitragen.

Das internationale Jahr bildet eine einmalige Gelegenheit, um auf die grosse Wirkung und das Potenzial des Tourismus zur Förderung der Nachhaltigkeit hinzuweisen. In Bezug auf die Schaffung von Arbeitsplätzen gehört der Tourismus zu den dynamischsten Sektoren weltweit. Die Branche bietet vielen lokalen Gemeinschaften eine Existenzgrundlage und trägt damit zur Armutsbekämpfung sowie zur Integration der schwächsten Bevölkerungsschichten bei. Die Sensibilisierung und die Mobilisierung der Tourismuskreise sowie das Engagement für eine rationellere Verwendung der natürlichen Ressourcen können einen wesentlichen Beitrag zum Schutz der Biodiversität leisten. Der Tourismus kann auch den Frieden fördern, indem er die Verständigung zwischen den Völkern verbessert, das reiche Erbe der verschiedenen Zivilisationen bekannt macht und alle dazu einlädt, die den einzelnen Kulturen innewohnenden Werte zu schätzen.

Die DEZA engagiert sich aus der Perspektive der Entwicklung für den nachhaltigen Tourismus. Sie unterstützt etwa den «Arbeitskreis Tourismus und Entwicklung», ein Schweizer Forschungszentrum, das sich für das Recht der Gastländer auf Teilhabe an der Entwicklung des Tourismus und auf Schutz ihres Kultur- und Naturerbes einsetzt. Der Arbeitskreis informiert Reisende sowie Verantwortliche der Tourismusbranche und ‑politik über die Auswirkungen des Tourismus und sensibilisiert sie für einen intelligenten, umweltverträglichen und fairen Tourismus, von dem auch die Gastländer profitieren. Die DEZA setzt sich hauptsächlich im Rahmen ihrer Ostzusammenarbeit aktiv für einen nachhaltigen Tourismus ein.

Mehr Arbeitsmöglichkeiten für Jugendliche in Kosovo

Training für den richtigen Umgang mit Saatgut.
Training für den richtigen Umgang mit Saatgut. © Swisscontact

Ein Grund für die Arbeitslosigkeit in Kosovo ist die ungenügende internationale Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen. Das Projekt «Promoting Private Sector Employment» stärkt Unternehmen aus der Nahrungsmittel- und Tourismusindustrie.

Mehr Arbeitsmöglichkeiten für Jugendliche in Kosovo

Know-how aus den Alpen für die Karpaten

© EDA

Die DEZA unterstützt lokale Initiativen in den Bereichen ländlicher Tourismus, Vermarktung von traditionellen Produkten und Engagement der Zivilgesellschaft in der Provinz Karpatenvorland.

Know-how aus den Alpen für die Karpaten

Grünes Refugium in Ungarns Region Zemplén

Sechs Schweizer Musiker in Tracht geben ein Alphornkonzert im neuen Kletterzentrum der Stadt Sátoraljaújhely.
© EDA

In der gebirgigen Weinregion Zemplén im Nordosten Ungarns haben die Behörden und lokale NGO in Zusammenarbeit mit der DEZA ein umfangreiches Programm zum Ausbau des Tourismusangebots und zur Ankurbelung der lokalen Wirtschaft lanciert.

Grünes Refugium in Ungarns Region Zemplén

Weltorganisation für Tourismus

Die Weltorganisation für Tourismus (UNWTO) ist eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen, die sich für einen verantwortungsvollen, nachhaltigen und universell zugänglichen Tourismus einsetzt. Sie fördert den Tourismus als Motor für Wirtschaftswachstum, inklusive Entwicklung und ökologische Nachhaltigkeit. Die UNWTO ist eine Referenzinstitution für die Wissensentwicklung und die Tourismuspolitik weltweit. Sie plädiert für die Anwendung des Globalen Ethikkodex für den Tourismus, um die sozialen und wirtschaftlichen Vorteile des Tourismus zu maximieren und mögliche negative Auswirkungen möglichst zu begrenzen.

Die UNWTO koordiniert die Umsetzung des «Internationalen Jahrs des nachhaltigen Tourismus für Entwicklung» Dazu wird die Organisation eng mit den Regierungen, den betreffenden UNO-Organisationen, mehreren internationalen und regionalen Organisationen sowie allen anderen interessierten Akteuren zusammenarbeiten.