Häusliche Gewalt, Frauenhandel und Zwangsprostitution, sexueller Missbrauch, Genitalbeschneidungen, Zwangsheirat oder sexuelle Gewalt in Konflikten sind einige Beispiele von Gewalt, die gegen Frauen und Mädchen auf der ganzen Welt ausgeübt wird. Die Verhinderung aller Formen der Gewalt gegen Frauen und Mädchen sowie die Prävention stehen im Fokus der diesjährigen 57. Session der Commission on the Status of Women (CSW), die am kommenden Montag beginnt. Neben diesem Schwerpunkt werden weitere Aspekte dieses Themenbereichs zur Sprache kommen, so zum Beispiel der verantwortungsvolle Umgang beider Geschlechter mit HIV/Aids.
„Jede Gesellschaft kann nur dann richtig funktionieren, wenn sämtliche Diskriminierungen gegenüber Frauen und Mädchen eliminiert sind und zwischen den Geschlechtern Gleichstellung erreicht ist“, fasst der Schweizer Delegationsleiter, EDA-Generalsekretär Benno Bättig, die Position der Schweiz zusammen. Die Schweiz engagiert sich deshalb auf nationaler wie auf internationaler Ebene stark gegen jegliche Formen von Gewalt gegen Frauen und Mädchen. Unter anderem hat das Eidgenössische Parlament 2012 zwei Strafnormen verabschiedet, die Genitalverstümmelung und Zwangsheirat explizit unter Strafe stellen. Ausserdem hat es in das Legislaturprogramm 2011-2015 eine Leitlinie zur Gleichstellung von Mann und Frau eingefügt, die unter anderem die Prävention von häuslicher Gewalt umfasst. Schliesslich unterstützt das Parlament auch die Absicht des Bundesrates, bis 2018 die Massnahmen im Kampf gegen Zwangsheiraten zu verschärfen.
Die Schweiz wird während der Session in New York ergänzend zu den Debatten und Verhandlungen im Plenum mehrere Nebenveranstaltungen (Side Events) zu spezifischen Aspekten des Schwerpunktthemas anbieten. Bei einem Anlass, den die Schweiz gemeinsam mit Australien und UN Women organisiert, steht die Frage der wirtschaftlichen Unabhängigkeit von Frauen und die Rolle privatwirtschaftlicher Unternehmen im Kampf gegen Gewalt an Frauen im Mittelpunkt. Bei einer gemeinsam mit Südafrika und BRIDGE/Institute of Development Studies organisierten Panel-Diskussion geht es um Gleichstellungsfragen im Nachgang zu den UNO-Millenniumszielen. Mit der „Women's International League for Peace and Freedom“ schliesslich organisiert die Schweiz einen Anlass zum Thema Frauenrechte im Mittleren Osten und Nordafrika.
Der Schweizer Delegation gehören Vertreterinnen und Vertreter der Bundesverwaltung, der Wissenschaft sowie einer Nichtregierungsorganisation an. Mit dabei ist auch Laurin Reding, einer der drei diesjährigen Jugenddelegierten (Youth Rep). „Youth Rep“ ist ein Projekt, das von der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft der Jugendverbände SAJV in Zusammenarbeit mit dem EDA ausgeführt wird und in dessen Rahmen jedes Jahr drei Youth Reps mit Schweizer Delegationen an UNO-Konferenzen teilnehmen, um dort die Anliegen der Jugendlichen aus der Schweiz zu vertreten.
Die CSW ist das zentrale Organ der UNO, das sich mit der Stellung der Frau und der Verbesserung der Gleichstellung zwischen den Geschlechtern befasst. Gegründet 1946, tagt die CSW einmal pro Jahr während zwei Wochen zu einem jährlich wechselnden Thema. Die Kommission evaluiert dabei Herausforderungen und Fortschritte und formuliert konkrete Massnahmen. Der CSW gehören Vertreterinnen und Vertreter aus 45 UNO-Mitgliedstaaten an, die nach regionalen Gesichtspunkten ausgewählt sind. Die Schweiz wird nach erfolgreicher Wahl vom April 2012 zu Beginn der 58. Session für vier Jahre als stimmberechtigtes Mitglied in die CSW aufgenommen. Für die diesjährige Konferenz der CSW hat sich ausserdem eine rekordhohe Zahl von über 6000 Nichtregierungsorganisationen angemeldet.
Weiterführende Informationen
Website Comission on the Status of Women, 57. Session (en),DEZA-Engagement im Kampf gegen die Gewalt gegen Frauen,Gender - Gleichberechtigung, gleiche Chancen für Frauen und Männer,SDC-Gender Equality Network (en),Eidgenössisches Büro für die Gleichstellung von Frau und Mann
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