Die Schweiz macht dem IKRK ein Geschenk zum Jahrestag

Bern, Medienmitteilung, 15.03.2013

Zum Anlass des 150. Jahrestags des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) überreichte Bundesrat Didier Burkhalter an der Jahrestagung der Humanitären Hilfe dem Präsidenten des IKRK, Peter Maurer, das Geschenk der Schweiz. Es handelt sich um finanzielle Mittel, die es dem wichtigsten humanitären Partner der Schweiz erlauben sollen, 150 Delegierte zu rekrutieren und auszubilden. Ein weiterer Schwerpunkt der Jahrestagung im Kursaal Bern war das Thema „Zugang zu den Opfern – eine Herausforderung“. In mehreren Beiträgen, Podiumsdiskussionen und Interviews wurde auf diesen Aspekt der humanitären Hilfe eingegangen.

2013 markiert den 150. Jahrestag der Gründung des IKRK, und 2014 jährt sich zum 150. Mal die Unterzeichnung der Ersten Genfer Konvention, ein weiterer Meilenstein in der Geschichte der humanitären Hilfe. Da das IKRK der wichtigste strategische Partner der Schweiz im humanitären Bereich ist, hat sich die Schweiz den Feierlichkeiten im laufenden und kommenden Jahr angeschlossen. Die Jahrestagung der Humanitären Hilfe in Bern steht somit für den Auftakt zu gemeinsamen Aktionen im In- und Ausland, die auf das Engagement der Schweiz und des IKRK aufmerksam machen sollen. Ehrengast an der diesjährigen Veranstaltung war daher der Präsident des IKRK, Peter Maurer.

In seiner Eröffnungsrede über die humanitäre Verantwortung der Schweiz würdigte Bundesrat Didier Burkhalter, Vorsteher des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA), die  besondere Beziehung zwischen der Schweiz und dem IKRK, die auf einer gemeinsamen Geschichte und gemeinsamen Werten beruhe. „Die Prinzipien, die wir mit dem IKRK teilen, – Neutralität, Unparteilichkeit, Humanität und Verantwortung – sind die Grundlage unserer langen humanitären Tradition“, sagte Bundesrat Burkhalter.  Er dankte den Mitgliedern des Schweizerischen Korps für Humanitäre Hilfe (SKH) und erinnerte daran, dass Schweiz ihre humanitären Anstrengungen, unter noch stärkerem Einbezug des SKH, intensivieren werde.

Manuel Bessler, der Delegierte des Bundesrats für Humanitäre Hilfe, verwies in seiner Ansprache auf die visionären Ideen Henri Dunants und deren Bedeutung bis zum heutigen Tag. „Die humanitäre Hilfe der Gegenwart hat ihren Ursprung auf den Schlachtfeldern der Vergangenheit“, so Bessler. Als Anerkennung des IKRK und dessen Missionen in den Konfliktherden auf der ganzen Welt überreichte Bundesrat Burkhalter dem IKRK-Präsidenten Peter Maurer das Geschenk der Schweiz. Es handelt sich um einen finanziellen Sonderbeitrag, der die Kosten zur Anstellung von 150 IKRK-Delegierten decken soll. Zur Finanzierung von 150 zusätzlichen Delegierten sind CHF 18,2 Millionen für den Zeitraum von vier Jahren vorgesehen.

In seiner Rede kam IKRK-Präsident Peter Maurer auf die herausragenden Beziehungen zwischem dem IKRK und der Schweiz zu sprechen. Präsident Maurer würdigte die Schweiz als wichtigen Partner in humanitären Fragen, als Geber aber auch als Vertragsstaat und Depositar der Genfer Konventionen. Mit dem IKRK teile die Schweiz die Bemühungen, das humanitäre Völkerrecht weiter zu konkretisieren. „In Politik und Gesellschaft dieses Landes stellen wir ein breites Interesse und grosse Unterstützung für die Arbeit des IKRK fest“, sagte Präsident Maurer. Er beschloss sein Rede mit „einem grossen und herzlichen Dank: für die ausgezeichnete Zusammenarbeit, für die inspirierende Partnerschaft und für alles, was noch kommt.“

Neben der Partnerschaft mit dem IKRK stand das Thema „Zugang zu den Opfern – eine Herausforderung“ im Zentrum der Jahrestagung. Martin Dahinden, der Direktor der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA), gab über das humanitäre Engagement in Ländern mit zerfallender oder sich in der Transition befindender Staatlichkeit Auskunft. Die Armut sei dort bei weitem nicht zurückgedrängt. Das Engagement in solchen Gebieten sei mit grösseren Risiken verbunden, doch der Einsatz lohne sich, so Dahinden. Teil der Jahrestagung waren auch Gespräche mit Menschen, die das Leid hautnah miterleben. So erzählte beispielsweise der Jesuitenpater Nawras Sammour, wie er in Alepo in Syrien ein Flüchtlingshilfswerk leitet, und weitere humanitäre Helfer berichteten über ihre Arbeit in konfliktbetroffenen Ländern wie Myanmar und Mali.

Wer sich für eine Laufbahn bei der humanitären Hilfe interessierte, konnte sich bei dieser Jahrestagung detailliert darüber informieren. Da Konflikte leider auch in Zukunft an der Tagesordnung blieben, sei es für humanitäre Organisationen wichtig, motivierte und gut ausgebildete Mitarbeitende nachziehen zu können, wie der Delegierte für Humanitäre Hilfe, Manuel Bessler, sagte. In einem Gespräch mit zwei jungen Absolventen des so genannten „Programme Vert“ des Schweizerischen Korps für Humanitäre Hilfe zeigte er auf, wie die Nachwuchsförderung angegangen wird.

 


Weiterführende Informationen

Jahrestagung der Humanitären Hilfe und des Schweizerischen Korps für Humanitäre Hilfe SKH


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