Schweiz will ihr Engagement in fragilen Kontexten verstärken

Bern, Medienmitteilung, 27.09.2013

An der Jahreskonferenz der Schweizer Entwicklungszusammenarbeit von DEZA und SECO hat Bundesrat Johann N. Schneider–Ammann die Wichtigkeit der Unterstützung von Partnerländern betont, damit diese selbständiger, sicherer und widerstandsfähiger werden. Anhand von konkreten Beispielen stellte die Konferenz das Engagement der Schweiz in fragilen Kontexten vor. Ein Schwerpunkt des Anlasses, der erstmals im Tessin stattfand, galt den Perspektiven junger Menschen.

Weitgehendes Fehlen einer staatlichen Grundversorgung, prekäre Sicherheitslage, mangelnder Schutz der Menschenrechte: Rund 1,5 Milliarden Menschen leben weltweit in einem fragilen Umfeld. Dies stellt die Entwicklungszusammenarbeit in diesen Regionen vor eine besondere Herausforderung, wie DEZA-Direktor Martin Dahinden zum Auftakt der Jahreskonferenz der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) und dem Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) in Lugano unterstrich.

An der Konferenz zeigten Vertreterinnen und Vertreter von DEZA und SECO anhand von Entwicklungsbeispielen ihre Arbeitsweise auf: So hindert in Honduras, dem Land mit der höchsten Mordrate der Welt, die Kriminalität das Wirtschaftswachstum wie auch die Armutsreduktion. Die DEZA reagiert darauf mit einem verstärkten Engagement in der Gewaltprävention. Im Zentrum des Projekts steht die Reform des honduranischen Sicherheitsapparates.

Nordafrika weist eine der höchsten Arbeitslosenquoten bei jungen Menschen auf. Der Druck auf die Arbeitsmärke wird überdies in den kommenden Jahren noch zunehmen. Vor diesem Hintergrund unterstütze das SECO ein Bildungs- und Beschäftigungsprogramm mit dem Ziel, junge Erwachsene mit den für den Arbeitsmarkt relevanten Fähigkeiten auszustatten. Bildungsstätten, Privatsektor und Staat sollen dabei enger zusammenarbeiten, erklärte Beatrice Maser, die Leiterin Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung beim SECO.

Im Niger schliesslich gibt es zwischen den sesshaften Bauern und Nomaden zum Teil gewaltsame Konflikte entlang der Routen der Viehzüchter. Die DEZA engagiert sich seit 1997 mit lokalen Partnern für den Interessenausgleich zwischen den Konfliktparteien. Das Ziel sei, die Einkommens- und Ernährungssicherheit der Bauern- und Hirtenbevölkerung in diesem fragilen Kontext zu verbessern, sagte DEZA-Direktor Martin Dahinden.

In seiner Rede zum Schluss der Veranstaltung hob Bundesrat Johann N. Schneider-Ammann die zahlreichen Formen und Ursachen von Fragilität hervor. Gleichzeitig kündigte er die Verstärkung des Schweizer Engagements in fragilen Kontexten und bei der Bewältigung von globalen Risiken an. Partnerländer sollten dabei Unterstützung erhalten, selbständiger, sicherer und widerstandsfähiger zu werden.

Ein Schwerpunkt der Konferenz galt den Perspektiven Jugendlicher in fragilen Kontexten. Im Vorfeld der Konferenz wurde daher mit „Giovismondo" ein neues soziales Netzwerk zum Thema Entwicklungszusammenarbeit für junge Menschen geschaffen; diese erhalten so Anregungen für Diskussionen, welche sie an einem Workshop im Rahmen der Konferenz vertieften können.

Ausserdem fand im Vorfeld der Konferenz ein Videowettbewerb zum Konferenzthema statt, bei dem junge Erwachsene ihre Sicht auf die Problematik der fragilen Kontexte filmisch verarbeiten konnten. Der erste Preis ging an die in Bulle (FR) wohnhafte Mélodi Binay mit dem Beitrag „The Hope of a Better Life".

Die Jahreskonferenz der Entwicklungszusammenarbeit findet seit 1976 statt. Dieses Jahr wurde sie zum ersten Mal im Tessin durchgeführt. Sie verzeichnet jeweils über tausend Besucherinnen und Besucher.


Weiterführende Informationen

Jahreskonferenz 2013,SECO-cooperation,Leben in einem fragilen Umfeld,Giovismondo.ch


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