Die Schweiz spricht 14,5 Millionen Franken humanitäre Hilfe für den Jemen

Medienmitteilung, 16.03.2022

Anlässlich der hochrangigen Geberkonferenz zur humanitären Krise im Jemen, die in Genf im Hybridformat stattfand, kündigte Bundespräsident Ignazio Cassis die Fortführung der finanziellen Unterstützung in Höhe von 14,5 Millionen Franken für humanitäre Hilfsaktionen vor Ort an. Die Konferenz war durch UNO-Generalsekretär António Guterres eröffnet worden.

An der Geberkonferenz, die von der schwedischen und der schweizerischen Regierung sowie dem Amt der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten geleitet wurde, bekräftigte Bundespräsident Ignazio Cassis die Unterstützung der Schweiz zugunsten der jemenitischen Bevölkerung, deren humanitäre Notlage sich ständig verschlimmert.

In seiner Ansprache per Videokonferenz von Bern aus überbrachte der EDA-Vorsteher zunächst eine Solidaritätsbotschaft im Zusammenhang mit der Ukraine. Zugleich betonte er, dass trotz der Nähe des Ukraine-Konflikts «die anderen Krisen nicht vergessen gehen dürfen».

«Lassen Sie uns den Millionen von jemenitischen Frauen, Männern und Kindern konkrete Unterstützung und die Aussicht auf eine bessere Zukunft zukommen», sagte er weiter. Die Schweiz sicherte 14,5 Millionen Franken zu, mit denen die Arbeit mehrerer humanitärer Organisationen wie des IKRK und des Welternährungsprogramms der UNO unterstützt werden soll. Die Unterstützung der Schweiz konzentriert sich auf die Bereiche Wasser und sanitäre Anlagen, Ernährungssicherheit und Schutz von Zivilpersonen. An der hybrid durchgeführten Konferenz in Genf nahmen Ministerinnen und Minister aus einem Dutzend Länder sowie Vertreterinnen und Vertreter internationaler Organisationen und NGO teil.

Eine der schwersten humanitären Krisen der Welt

Im Jemen findet eine der grössten humanitären Krisen der Welt statt. 23 Millionen Menschen, das heisst über zwei Drittel der jemenitischen Bevölkerung, sind unmittelbar auf humanitäre Hilfe angewiesen. Am stärksten von der Krise betroffen sind Frauen und Kinder.

Der Jemen leidet ausserdem unter der massiven Migration: Das Land zählt 4 Millionen Binnenvertriebene mit katastrophalen Auswirkungen auf die Gesundheits- und Ernährungssituation sowie auf die Schulbildung.

Die Konferenz zielte somit darauf ab, Gelder zugunsten der im Land tätigen humanitären Organisationen zu sammeln. Für die Schweiz ist es wichtig, dass diese Organisationen über genügend Handlungsspielraum verfügen, sodass sie ihre Arbeit effizient und zum Wohle der notleidenden Bevölkerung ausführen können.

Für eine politische Lösung des Konflikts

Zusätzlich zur verstärkten humanitären Hilfe vor Ort werden weitere Anstrengungen unternommen, um die Konfliktparteien zu einem Waffenstillstand zu bewegen. Die Schweiz schliesst sich diesem Aufruf an und unterstützt die Bemühungen der Vereinten Nationen um eine politische Lösung des Konflikts.


Weiterführende Informationen

Bilaterale Beziehungen Schweiz – Jemen
Deza Länderseite Jemen
MENA Strategie 2021-2024 (Broschüre)
Op-ED Aljazeera (eng)
Ansprache Bundespräsident


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