Obwohl mehrere Regionen Pakistans noch immer unter Wasser stehen, erholt sich das Land allmählich von den Überschwemmungen. Mehr als 33 Millionen Menschen sind von dieser Katastrophe betroffen, die über 1300 Todesopfer gefordert hat. Die Schäden sind enorm, zahlreiche Infrastrukturen und Wohnhäuser wurden zerstört. Weil die Ernte ausfällt und das völlig überschwemmte Land nicht bewirtschaftet werden kann, besteht grosse Sorge in Bezug auf die Ernährungssicherheit. Auch das Risiko der Übertragung von wasserbedingten Krankheiten ist hoch.
Gleich zu Beginn der Überschwemmungen hatten die pakistanischen Behörden sehr schnell Rettungsmassnahmen eingeleitet. Angesichts des Ausmasses der Katastrophe lancierten sie einen internationalen Hilfsappell. Die Schweiz reagierte sofort und entsandte ein Team des Schweizerischen Korps für humanitäre Hilfe (SKH). Die Expertinnen und Experten befinden sich derzeit in der Provinz Khyber Pakhtunkhwa im Nordwesten des Landes. Sie führen Reparaturarbeiten in Schulen durch, um mehr als 900 Kindern die Rückkehr in den Unterricht zu ermöglichen. Sie stellen Wasserversorgungssysteme instand, damit mehr als 5000 Menschen wieder Zugang zu sauberem Trinkwasser haben. Ausserdem errichten sie provisorische Stege, damit die Menschen die Flüsse überqueren können. Das Team kann auf die Unterstützung der Schweizer Botschaft in Islamabad zählen, die seit Beginn der Massnahmen sehr aktiv ist.
Die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) hat insgesamt drei Millionen Franken bereitgestellt, um auf die Bedürfnisse zu reagieren. Zwei Millionen Franken sind namentlich für die Unterstützung der Aktivitäten der Internationalen Organisation für Migration (IOM) im Rahmen des Hilfsappells der UNO bestimmt. Die IOM ist in den südlichen Provinzen Pakistans tätig, die von der Katastrophe besonders betroffen sind. Zusätzlich werden 200’000 Franken an die Schweizer NGO Helvetas überwiesen, die in der Provinz Khyber Pakhtunkhwa Projekte in den Bereichen Trinkwasser, Verteilung von Nahrungsmitteln, Medikamenten und dringend benötigtem Material durchführt. Der Rest wird zur Finanzierung der vom SKH-Team durchgeführten Nothilfeaktion der DEZA verwendet.
Pakistan gehörte lange Zeit zu den Schwerpunktländern der DEZA, die ihr Engagement im Land 2020 beendete. Dank der langjährigen früheren Präsenz konnte das SKH-Team schnell wieder Kontakte zu einem Netzwerk von Partnern knüpfen, um auf die aktuelle Situation zu reagieren. Bemerkenswert ist schliesslich, dass die Schulen, die nach den Überschwemmungen von 2010 von der DEZA wiederaufgebaut wurden, alle das neue Hochwasser gut überstanden haben.
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