Die DEZA unterstützt die Kantha Bopha Kinderspitäler in Kambodscha für weitere fünf Jahre

Die von Dr. Beat Richner gegründeten Kinderspitäler Kantha Bopha haben in den vergangenen 30 Jahren massgeblich zur Verbesserung des Gesundheitssystems in Kambodscha beigetragen. Die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) hat diese Arbeit immer begleitet und unterstützt die Spitäler noch bis 2027. DEZA-Direktorin Patricia Danzi hat am 17. Februar 2023 eine entsprechende Vereinbarung mit der Kantha Bopha Stiftung unterzeichnet.

Innenansicht eine Mehrbettzimmers in einem Kantha Bopha Kinderspital mit Patienten und Pflegenden.

Die Kantha Bopha Spitäler sind heute ein essentieller Teil des kambodschanischen Gesundheitssystems. © Stiftung Kantha Bopha

Tief betroffen verfasste Bundesrat Iganzio Cassis am Nachmittag des 9. September 2018 folgenden Tweet: 

Die Nachricht vom Tod des Zürcher Kinderarztes erschütterte nicht nur den Vorsteher des EDA, sondern eine breite Öffentlichkeit - in Kambodscha, der Schweiz, weltweit. Tatsächlich können die Verdienste Beat Richners kaum genug gewürdigt werden: 1992 kehrte der Kinderarzt seiner Praxis in Zürich den Rücken, um in der kambodschanischen Hauptstadt Phnom Penh das zerstörte Kinderspital wiederaufzubauen. In den folgenden Jahren errichtete seine Stiftung Kinderspital Kantha Bopha mit finanzieller Unterstützung der DEZA vier weitere Kinderspitäler von Weltklasse.

Die Häuser versorgen aktuell mehr als 80 Prozent aller kranken und verletzten Kinder des Landes – und geben 2500 Kambodschanerinnen und Kambodschanern eine Arbeit.

Über 1 Million Patienten jährlich

Morgendliche Visite in einem Kantha Bopha Kinderspital. Ein Arzt betrachtet das Röntgenbild eines Patienten.
Morgendliche Visite. Die Kantha Bopha Spitäler werden heute als öffentliche Universitätsspitäler betrieben. © Stiftung Kantha Bopha

«Die Kantha Bopha Spitäler werden heute als öffentliche Universitätsspitäler betrieben und sind ein essentieller Teil des kambodschanischen Gesundheitssystems. Das ist ein grosser Entwicklungsschritt», sagte DEZA-Direktorin Patricia Danzi bei der Unterzeichnung der Beitragsvereinbarung mit dem Präsidenten der Stiftung Kinderspital Kantha Bopha, Dr. Philip Robinson. «Sie haben die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung und insbesondere jene der Kinder in den vergangenen 30 Jahren massgeblich verbessert und neue Standards gesetzt.» Die Spitäler haben ein solides Modell hochspezialisierter pädiatrischer Dienste entwickelt, das jährlich über eine Million Patientinnen und Patienten ambulant oder stationär versorgen kann. In der Entbindungsklinik in Siem Reap kommen zudem jedes Jahr mehr als 20'000 Babys zur Welt.

Kindersterblichkeit markant gesenkt

Entbindungsklinik in Siem Reap: Pflegende und Mutter vor dem Neugeborenen.
In der Entbindungsklinik in Siem Reap kommen jedes Jahr mehr als 20'000 Babys zur Welt. © Stiftung Kantha Bopha

Wirtschaft und Lebensstandard in Kambodscha haben sich in den vergangenen 30 Jahren positiv entwickelt. Die Kantha Bopha Spitäler haben sich in dieser Zeit eine solide Finanzierungsbasis aufgebaut. Der Beitrag der DEZA ist im Laufe der Jahre auf weniger als 10 Prozent des Gesamtbudgets der Krankenhäuser gesunken. 

«Die DEZA und die Kantha Bopha Stiftung sind stolz auf das gemeinsam Erreichte», sagte Patricia Danzi weiter. In den vergangenen zwölf Jahren sei die Neugeborenen-Sterblichkeit in Kambodscha beispielsweise um 70% auf 8 Todesfälle pro tausend Lebendgeburten zurückgegangen; die Kindersterblichkeitsrate sank im gleichen Zeitraum um 73 Prozent und die Sterblichkeitsrate bei Kindern unter fünf Jahren um 70%.

Partnerschaft auf die nächste Stufe heben

Kambodschas König Norodom Sihamoni schaut gemeinsam mit Beat Richner auf ein Kantha Bopha Kinderspital.
Hoher Besuch: Kambodschas König Norodom Sihamoni ist eng mit Beat Richner und den Kinderspitälern verbunden. © Monika Flückiger / Stiftung Kantha Bopha

«Wir schauen auf eine erfolgreiche 30-jährige Partnerschaft zurück und wollen noch mehr erreichen in den nächsten fünf Jahren.», sagt Patricia Danzi. Die Schweiz gewährt der Stiftung einen abschliessenden Beitrag von durchschnittlich 3,5 Millionen Franken jährlich bis Ende 2027. Im Beitragszeitraum wird die DEZA eng mit der Stiftung zusammenarbeiten, um die langfristige finanzielle Tragfähigkeit der Kantha Bopha Spitäler weiter zu stärken.

«Wir sind sehr dankbar für die langjährige Unterstützung der DEZA», sagte Dr. Philip Robinson, Stiftungsratspräsident der Kantha Bopha Stiftung. Diese erlaube es, in den nächsten Jahren die nachhaltige Finanzierung für die Spitäler weiter zu festigen. «Dank dem Engagement der kambodschanischen Regierung und der grossen Gönnerschaft in der Schweiz können wir den Betrieb unserer Spitäler langfristig sichern und den Kindern und Müttern in Kambodscha korrekte medizinische Versorgung garantieren.»

Die DEZA wird die kambodschanische Regierung weiter unterstützen, so zum Beispiel beim Aufbau des sozialen Krankenversicherungssystems, das zurzeit entwickelt wird.

Beat Richner 2013 in Kambodscha, inmitten von Kindern. Hinter ihm eine Tafel, die aufzeigt, wie viele kleine Patienten Jahr für Jahr in die Spitäler kommen.
Beat Richner 2013 inmitten von Kindern. Hinter ihm eine Tafel mit einer Grafik, die aufzeigt, wie viele kleine Patienten Jahr für Jahr in die Spitäler kommen. © Monika Flückiger / Stiftung Kantha Bopha

60 Jahre Schweiz - Kambodscha

Die Schweiz pflegt seit 1963 diplomatische Beziehungen mit Kambodscha. Seit 2016 führen die beiden Länder einen regelmässigen politischen Dialog. Die DEZA ist seit Mitte der 1990er-Jahre in Kambodscha aktiv. Seit der Eröffnung des Kooperationsbüros in Phnom Penh im Jahr 2012 hat sie ihr Engagement ausgebaut. 

Die Mekong-Region

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