Die Schweizer Entwicklungszusammenarbeit in Mosambik hat drei Schwerpunkte: wirtschaftliche Entwicklung, Gesundheit und Gouvernanz. Die Schweiz unterstützt lokale Projekte, hauptsächlich in den drei nördlichen Provinzen Cabo Delgado, Niassa und Nampula. Auf nationaler Ebene engagiert sie sich aktiv im Politikdialog mit dem Ziel, die Armut zu bekämpfen und die politische und wirtschaftliche Transition zu fördern.
Mosambik

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Botschaft |
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Mission / Delegation / Ständige Vertretung |
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Generalkonsulat |
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Honorarvertretung |
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Kooperationsbüro |
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Büro Erweiterungsbeitrag |
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Botschaft mit Kooperationsbüro |
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Botschaft mit Regionalem Konsularcenter |
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Swiss Business Hub |
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Swissnex |
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Stadt |
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Hauptstadt |
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Umstrittene Grenze |
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Fluss |
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Mosambik ist eines der ärmsten Länder der Erde. Noch heute lebt mehr als die Hälfte der Bevölkerung unter der Armutsgrenze. Die Abhängigkeit des öffentlichen Haushalts von der Auslandhilfe bleibt hoch. Über 80% der Bevölkerung lebt von der kleinbäuerlichen Landwirtschaft und ist besonders anfällig auf Naturkatastrophen. Hinzu kommt die Aids-Epidemie, welche Entwicklungsfortschritte behindert. Auf der anderen Seite erwartet Mosambik derzeit einen starken wirtschaftlichen Boom im Rohstoffsektor. Das hohe Wirtschaftswachstum von über 8% in den vergangenen Jahren ging im 2016 wegen der Schuldenkrise stark zurück (3.7%). Mosambik wird längerfristig trotzdem zu den am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften Afrikas gehören.
Die Schweiz ist seit 1979 in Mosambik tätig. Oberstes Ziel der Schweizer Entwicklungszusammenarbeit ist es, Mosambik darin zu unterstützen, die Armut zu reduzieren und eine Gesellschaft zu schaffen, die politisch und wirtschaftlich alle einschliesst. Auf nationaler Ebene engagiert sich die Schweiz im Politikdialog und unterstützt die Regierung bei der Umsetzung von institutionellen Reformen in verschiedenen Sektoren.
Auf dezentraler Ebene arbeitet die Schweiz mit der lokalen Bevölkerung zusammen. In der neuen Kooperationsstrategie 2017 – 2020 konzentriert sich das Engagement geografisch auf drei nördliche Provinzen und thematisch auf gute Regierungsführung (Gouvernanz), Gesundheit und wirtschaftliche Entwicklung. Die Schweiz hat sich ab 2016 verstärkt finanziell, logistisch und mit technischer Expertise im Friedensprozess engagiert und übernahm 2017 den Vorsitz der internationalen Kontaktgruppe. Die Schweiz hat auch schnell und umfassend im Nachgang der beiden Zyklone 2019 mit direkten Aktionen im Bereich Trinkwasserversorgung humanitäre Hilfe geleistet.
Bilaterale APD der Schweiz |
2018 |
2019 |
2020* |
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Mio. CHF |
Mio. CHF |
Mio. CHF |
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Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) | |||
Bilaterale Entwicklungszusammenarbeit | 21.60 | 23.76 | 20.00 |
Humanitäre Hilfe | – | 3.27 | 0.78 |
Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) | |||
Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung | – | 0.29 | 0.50 |
Abteilung Menschliche Sicherheit (AMS) | |||
Zivile Friedensförderung und Menschenrechte | 0.87 | 1.00 | 1.10 |
Total DEZA/SECO/AMS | 22.47 | 28.32 | 22.38 |
Andere Bundesämter | |||
Aussennetz des EDA | 2.08 | 3.68 | .. |
Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) | 0.03 | 0.06 | .. |
Total andere Bundesämter | 2.11 | 3.74 | – |
Kantone und Gemeinden | 0.29 | .. | .. |
Total | 24.87 | 32.06 | 22.38 |
* geplant; Gesamtbetrag aufgrund der zur Verfügung stehenden Daten
.. = keine Angaben | – = Betrag ist Null oder Betrag < 5'000 CHF
Gesundheit
Stärkung des Gesundheitssystems und Vorbeugung von Krankheiten
Auf nationaler Ebene unterstützt die Schweiz den «Sector Wide Approach» der Regierung, der technische und finanzielle Beratung für die Umsetzung einer einzigen und umfassenden Politik und Reform des Gesundheitssektors vorsieht. Auf dezentraler Ebene engagiert sich die Schweiz für verbesserte Dienstleistungen in der Gesundheits- und Wasserversorgung. Zudem befähigt sie die Bevölkerung, mit den Behörden den Dialog aufzunehmen und Rechenschaft und Transparenz bei den öffentlichen Gesundheitsausgaben einzufordern. In der Provinz Cabo Delgado hat die Schweiz dazu beigetragen, dass der Anteil von Müttern, die ihre Kinder in Gesundheitszentren zur Welt brachten, von 66% (2010) auf 88% (2018) gesteigert wurde. Dank des Schweizer Beitrags erhalten in Niassa und Cabo Delgado jährlich bis zu 60'000 Personen neuen Zugang zu sauberem Trinkwasser.
Wirtschaftliche Entwicklung
Armutsbekämpfung und Wirtschaftswachstum für alle
Im Nacala-Korridor unterstützt die Schweiz Kleinunternehmen, vor allem Bauern, bei der Stärkung der Wertschöpfungsketten und fördert das Mikrofinanzwesen, um den Zugang zu Finanzdienstleistungen zu verbessern. Durch die nachhaltige Verbesserung der landwirtschaftlichen Wertschöpfungsketten, vor allem durch den Einbezug des Privatsektors, konnte das Einkommen von mehr als 23‘000 Kleinbauern innerhalb von 4 Jahren im Schnitt um 70% pro Jahr gesteigert werden. Zu den Begünstigten gehören Personen, die im Rahmen der Finanzsektorentwicklung Kleinkredite erhalten.
Das SECO ergänzt das Engagement der DEZA mit technischer Beratung im Bereich einer gesamtwirtschaftlichen Unterstützung.
Gouvernanz
Dezentralisierung und Kapazitätsaufbau
Die durch den Friedensprozess ermöglichte Dezentralisierungsreform wird von der Schweiz gefördert. Sie eröffnet Möglichkeiten für ein kohärenteres Dezentralisierungssystem als wichtige Voraussetzung für mehr politische Stabilität und Integration. Die Schweiz unterstützt einerseits die lokalen Regierungen, Planungs- und Budgetprozesse effizient und partizipativ zu gestalten und befähigt andererseits die Zivilgesellschaft, auf lokaler Ebene, mehr Rechenschaft und Transparenz einzufordern. Die Schweiz engagiert sich im Bereich der Landrechte sowie der Nutzung und Extraktion von natürlichen Ressourcen. Durch die Stärkung des Dialogs und der praktischen Zusammenarbeit zwischen lokaler Regierung, Zivilgesellschaft und Privatsektor werden Investitionen des Privatsektors gefördert und die Bevölkerung erhält den gesetzlich vorgeschriebenen Anteil des durch die Nutzung von Land oder natürlichen Ressourcen erwirtschafteten Gewinns.
Ein neues Antikorruptionsprogramm der DEZA stärkt seit 2019 die Kapazitäten der Generalstaatsanwaltschaft, um Korruption und Wirtschaftskriminalität zu bekämpfen sowie unrechtmässig erworbene Vermögenswerte rückzuführen.
Geschichte der Zusammenarbeit
Unterstützung der Schweiz in Friedens- und Kriegszeiten
Die Schweiz nahm ihr Engagement in Mosambik 1880 auf, als Schweizer Missionare Pionierarbeit im Bereich des Zugangs zur Grundbildung von Mosambikanerinnen und Mosambikanern leisteten. Die offizielle Entwicklungszusammenarbeit wurde 1979 initiiert – kurz nach der Unabhängigkeit Mosambiks und dem Ausbruch eines Bürgerkriegs, der über 16 Jahre dauerte.
Die DEZA-Projekte konzentrierten sich auf die Bereiche Wasser, Gesundheit und ländliche Entwicklung. Während des Friedensprozesses leistete die Schweiz einen wichtigen Beitrag an die Demobilisierung und den Wiederaufbau des kriegsgeschädigten Landes. Seit dem Friedensabkommen von 1992 hat die Schweiz ihre Unterstützung an Mosambik erhöht und fokussiert sich heute hauptsächlich auf folgende Bereiche: wirtschaftliche Entwicklung, Gesundheit und Wasser inklusive sanitäre Einrichtungen, Gouvernanz und Stärkung der Zivilgesellschaft.
Multilaterale Zusammenarbeit
Die Schweiz arbeitet z.B. mit UNICEF im Wasser- und Siedlungshygienesektor, mit der Weltbank, WHO, UNFPA und UNICEF im Gesundheitssektor oder mit UNDP zur Förderung der Dezentralisierung.
Transversalthemen
Gleichstellung zwischen Mann und Frau und HIV/AIDS
Die Schweiz setzt ihre Genderpolitik konsequent in allen Projekten um und engagiert sich für die Gleichstellung von Mann und Frau. Sie fördert auch die Prävention und den Schutz vor HIV/AIDS durch Sensibilisierungsarbeit.
Partner
- Schweizer NGOs: Helvetas , Swisscontact, Solidar Suisse und Solidarmed
- Ministerien, Provinziale und Distriktautoritäten
- Mosambikanische Nichtregierungs- und Zivilgesellschaftsorganisationen z.B. Centro de Integridade Publica, Instituto de Estudios
- Internationale NGOs: z.B. Netherlands Development Organisation, Concern Universal
- Gebergemeinschaft (G19)
Links
Privatsektorentwicklung und Finanzdienstleistungen
Anwaltschaft und gute Regierungsführung
Schweiz und Mosambik:
Website der Vertretung, Reisehinweise und Informationen zum Leben im Land sowie zu den bilateralen Beziehungen
Dokumente
Aktuelle Projekte
Scaling Up Youth Employment in Agriculture Initiative
01.08.2018
- 31.10.2023
Education systems in Southern Africa do not prepare youth for work; they cannot access or create economic opportunities and ignore the available options. The project will scale up in Southern Africa a model already tested by Switzerland in Tanzania. It will improve (self)-employment of 20’000 young women and men in Zimbabwe and Zambia by strengthening their skills and matching them with existing job opportunities, thereby contributing to the implementation of youth policies in-country and regionally.
Anti-corruption and Accountability
01.07.2018
- 31.12.2023
Based on the relationship of trust between Switzerland and Mozambique and specific Swiss expertise and interest to tackle economic crime and recovery of assets the program will reduce corruption in Mozambique by strengthening the capacity of 1. Government institutions to effectively tackle corruption, economic crime and recover stolen assets 2. Civil society organizations to influence the public and the private sector for improved transparency and accountability.
Gender transformative SRHR Systems for Improved HIV prevention
01.04.2018
- 31.12.2021
This programme contributes to the reduction of HIV infections and the improvement of sexual and reproductive health status of adolescents and young people in five Southern African countries. It strengthens capacities of communities and governments in mapping and addressing HIV and Sexual Reproductive Health and Rights (SRHR) needs of young people and advocates for integrated regional policies and frameworks.
Inovagro Private Sector Led Rural Growth
02.01.2018
- 31.12.2021
Inovagro aims at increasing the incomes of poor farmers in Northern Mozambique, through ‘pro-poor’ private sector development. It improves farmers’ access to inputs and markets through local private, public and civil society partners. Phase III will consolidate the work of previous phases and focus on scale-up and replicability of successful interventions. There will also be a stronger focus on women inclusion, risk reduction, communication and knowledge sharing based on lessons learnt over the past years.
Mosambik: weniger Krankheiten dank besserer Wasser- und Sanitärversorgung

01.01.2018
- 31.12.2021
Viele Krankheitsfälle im armen Norden Mosambiks sind auf die prekären Zustände im Wasser- und Sanitärbereich zurückzuführen. Die DEZA unterstützt die Bevölkerung und die zuständigen Behörden bei ihren Anstrengungen zur Verbesserung der Situation. Ziel des Projekts: bessere Lebensumstände für eine halbe Million Menschen – und damit letztlich weniger Armut.
Land/Region | Thema | Periode | Budget |
---|---|---|---|
Mosambik |
Gesundheit No Theme defined
Stärkung der Gesundheitssysteme
Infektionskrankheit
|
01.01.2018 - 31.12.2021 |
CHF 8'030'000 |
Cultural Programme (CPM)
01.01.2018
- 31.12.2021
Ce programme s'appuie sur la richesse et le potentiel de la culture mozambicaine pour le développement humain. En soutenant les plateformes dédiées à la culture et aux arts, la DDC vise à contribuer au renforcement du capital social du pays. Le CP a trois composantes opérationnelles et se concentre sur le nord du pays, avec comme centre Cabo Delgado, avec une orientation communautaire - domaine où la DDC a été pionnière dans l'approche de la culture pour le développement - ainsi que sur la région de la capitale de Maputo et ses environs. La CP s’inscrit pleinement dans la stratégie pays de la DDC Mozambique 2017-2020.
Advancing Land Use Rights
01.01.2018
- 31.12.2021
Competition for land in Mozambique is sharply increasing. Despite favourable land legislation for the protection of interests and rights of the local communities the concretization of these rights is still precarious. SDC’s program supports the realization of these community rights to land and its benefits through institutional development, strengthening dialogue and practical collaboration between local government, civil society and private sector in order to contribute to a more inclusive and sustainable development.
Regional Arts and Culture Programme (RACP)
01.01.2018
- 31.12.2021
Southern Africa has a strong artistic heritage and cultural tradition which exudes from the talent of its diverse people. However, this rich heritage has been stifled by the lack of capacity, networking and resources among artists in the region. Through this programme, Switzerland supports art organisations and individual artists in Southern Africa to bring fresh perspectives, build on available cultural resources and strengthen the arts and culture sector’s contribution to development in the region.
Regional Vulnerability Assessment and Analysis (RVAA)
01.08.2017
- 31.03.2022
The project supports the Southern African Development Community (SADC) and its Member States in reducing vulnerability of households to disaster risks by increasing their preparedness for response and recovery and in strengthening their resilience. This will be achieved through institutionalising and sustaining vulnerability assessments and analyses systems that enhance emergency and developmental responses at national and regional levels.
Rural Resilience in Southern Africa / R4 Initiative
01.07.2017
- 30.06.2021
The project builds resilience of smallholder farmer households in three countries in Southern Africa (Malawi, Zambia and Zimbabwe) by enabling their adaptation to climate risk through a community oriented and market based risk management comprehensive approach. The initiative combines improved resource management (risk reduction), insurance (risk transfer), livelihoods diversification and microcredit (prudent risk taking) and savings (risk reserves). The combined interventions are carefully adapted to each country context.
Health Promotion Cabo Delgado
01.04.2017
- 31.12.2021
Switzerland contributed to health promotion in Cabo Delgado Province in Northern Mozambique by supporting the retention of health promotion workers, strengthening community involvement and the public finance management. Phase 2 of the project builds up on this and newly address Water, Sanitation and Hygiene (WASH) in order to improve access and quality in the provision of health and WASH services targeting the 23 rural health posts in three districts of the Province that are serving a total population of 570’000 people.
HortiSempre 2
02.01.2017
- 31.12.2021
Switzerland’s introduction of market focused and innovative solutions in horticulture, contributed to the growth of the sector in Northern Mozambique by improving productivity and de-seasonalization of production. Phase 2 of the project will consolidate and scale-up on these achievements in order to increase the annual income for 25’000 poor women and men producers. The introduction of beans and cassava will enhance the resilience against weather shocks and disasters.