Mit ihrem Kooperationsprogramm 2021–2024 unterstützt die Schweiz Tansania beim Übergang zu einem gerechten und stabilen Land mit mittlerem Einkommen und fördert junge Menschen in ihrer sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung. Gerade die Unterstützung von Frauen aus ärmlichen Verhältnissen trägt zur Stabilität und zum Wohlstand in der Region bei, sind Frauen doch die treibende Kraft jeglicher Veränderung. Die Schweiz stärkt staatliche Institutionen sowie lokale, nationale und internationale zivilgesellschaftliche Organisationen in den Bereichen Gesundheit, Gouvernanz, Beschäftigung und Einkommen, wobei die Geschlechtergleichstellung ein Querschnittsthema ist.
Tansania

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Botschaft |
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Mission / Delegation / Ständige Vertretung |
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Generalkonsulat |
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Honorarvertretung |
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Kooperationsbüro |
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Büro Erweiterungsbeitrag |
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Botschaft mit Kooperationsbüro |
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Botschaft mit Regionalem Konsularcenter |
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Swiss Business Hub |
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Swissnex |
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Stadt |
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Hauptstadt |
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Umstrittene Grenze |
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Fluss |
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Tansania ist mit 58 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern in Bezug auf die Bevölkerung das sechstgrösste Land Afrikas und weist die stärkste Urbanisierung auf. 2020 stufte die Weltbank Tansania mit einem BIP pro Kopf von 1080 US-Dollar zum ersten Mal als Land mit mittlerem Einkommen im unteren Bereich ein. Allerdings profitierten nicht alle vom Wirtschaftswachstum, namentlich die ärmere Bevölkerung konnte ihr Einkommen nicht steigern. Rund 14 Millionen Menschen leben unter der nationalen Armutsgrenze von 21 US-Dollar pro Monat. Armut herrscht insbesondere in ländlichen Gebieten, unter jungen Menschen und in von Frauen geführten Haushalten.
Politisch steht Tansania nach fast zwei Jahrzehnten langsamer, aber stetiger Fortschritte vor der Erreichung einer inklusiveren Demokratie, wobei zivilgesellschaftliche Organisationen und demokratische Prozesse aktuell starken Zwängen unterliegen. Der Zugang zur Gesundheitsversorgung hat sich zwar verbessert, aber die Qualität der Dienstleistungen ist ungenügend. Ausgeprägte und anhaltende Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern, die hauptsächlich auf traditionelle soziale Normen und das tansanische Rechtssystem zurückzuführen sind, behindern eine nachhaltige Entwicklung. Weil das BIP weitgehend von den natürlichen Ressourcen abhängt (z. B. Agrarexporte), wirkt sich der Klimawandel auf die künftige wirtschaftliche Entwicklung Tansanias aus.
Bilaterale APD der Schweiz |
2020 |
2021 |
2022 * |
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Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) |
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Bilaterale Entwicklungszusammenarbeit |
23.73 |
23.28 |
24.00 |
Humanitäre Hilfe |
1.21 |
- |
- |
Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) |
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Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung |
- |
-0.27 |
- |
Abteilung Frieden und Menschenrechte (AFM) |
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Zivile Friedensförderung und Menschenrechte |
- |
- |
- |
Total DEZA/SECO/AFM |
24.94 |
23.01 |
24.00 |
Andere Bundesämter |
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Andere Abteilungen des EDA (ASAF, AIO, usw) |
- |
- |
.. |
Aussennetz des EDA |
2.88 |
2.75 |
.. |
Staatssekretariat für Migration (SEM) |
- |
- |
.. |
Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) |
0.17 |
0.13 |
.. |
MeteoSchweiz |
- |
- |
- |
Eidg. Dep. für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) |
- |
- |
- |
Bundesamt für Umwelt (BAFU) |
- |
- |
.. |
Bundesamt für Statistik (BFS) |
- |
- |
- |
Total andere Bundesämter |
3.05 |
2.88 |
- |
Kantone und Gemeinden |
1.01 |
.. |
.. |
Total |
29.00 |
25.89 |
24.00 |
*geplant; Gesamtbetrag aufgrund der zur Verfügung stehenden Daten
.. = keine Angaben | – = Betrag ist Null oder Betrag < 5'000 CHF
N.B. Humanitäre Hilfe inklusive Beiträge an Flüchtlinge aus der Region der Grossen Seen
Effiziente, effektive und inklusive staatliche Institutionen
Die Schweiz trägt zur Stärkung der wichtigsten staatlichen Institutionen und lokalen Behörden bei, damit diese effizienter, effektiver, systematischer und nachhaltiger arbeiten, die Gesellschaft rascher und verantwortungsvoller unterstützen, insbesondere in Bezug auf die Bedürfnisse junger Menschen, und weniger anfällig für Korruption werden.
Die Schweiz unterstützt die Ministerien bei der Formulierung und Umsetzung inklusiver und nachhaltiger Strategien und stärkt die Kapazitäten der Behörden in folgenden Bereichen: hochwertige und geschlechtersensible medizinische Grundversorgung, Dienstleistungen im Umgang mit geschlechtsspezifischer Gewalt, Sozialschutz, arbeitsmarktorientierte Berufsbildung sowie Finanzlösungen und Innovationen, bei denen niemand zurückgelassen wird. So konnten beispielsweise im Gesundheitssektor dank der Hilfe der Schweiz bei 90% der 6000 Kliniken im Land die Dienstleistungsqualität gesteigert und die Rechenschaftslegung bezüglich der Verwendung öffentlicher Mittel verbessert werden. Darüber hinaus sicherte eine Partnerschaft zwischen der Regierung und dem Privatsektor die Medikamentenverfügbarkeit: In 80% der Kliniken kam es 2020 zu Engpässen bei wichtigen Medikamenten.
Stärkung der Zivilgesellschaft
Die Schweiz will die Zivilgesellschaft schützen und stärken, damit sich die Bürgerinnen und Bürger, insbesondere arme junge Frauen, frei äussern und gesellschaftliche, politische und wirtschaftliche Themen mitgestalten, kontrollieren und beeinflussen können.
Die Schweiz fördert die Arbeit von Verfechterinnen und Verfechtern der Rechenschaftspflicht sowie von Menschenrechtsverteidigerinnen und verteidigern zum Schutz und zur Schaffung neuer Möglichkeiten für Bürgerinnen und Bürger, insbesondere junger Menschen, sich in nationalen und lokalen Institutionen zu engagieren und diese zur Rechenschaft zu ziehen. So waren zum Beispiel zivilgesellschaftliche Organisationen und nationale Netzwerke an Monitoringprozessen beteiligt, bei denen es darum ging, die Umsetzung von Entwicklungsplänen und -budgets zu evaluieren. Ihre Rückmeldungen führten zu einer Verbesserung der Dienstleistungsqualität in den Bereichen Bildung, Gesundheit und Landwirtschaft, wovon Tausende von Menschen profitierten. Die Schweiz übernimmt im Mediensektor weiterhin eine führende Rolle. Die von ihr unterstützten ländlichen Radiostationen verzeichnen steigende Hörerzahlen und liefern Millionen von jungen Menschen relevante Informationen für ihren Lebensalltag.
Bessere Lebensbedingungen für junge Menschen
Die Schweiz engagiert sich für eine Verbesserung der Lebensgrundlagen junger Menschen, insbesondere armer junger Frauen, indem sie den Zugang zu arbeitsmarktorientieren Berufsbildungsangeboten, Innovationen und Finanzlösungen, zu Dienstleistungen in den Bereichen geschlechtsspezifischer Gewalt sowie zur sozialen Sicherung der Bedürftigsten erleichtert.
Sie fördert öffentliche Dienstleistungen und die Zusammenarbeit mit dem Privatsektor in der Absicht, die sozialen und ökonomischen Perspektiven junger Menschen zu verbessern. Sie sollen neue Einkommensmöglichkeiten nutzen und ihre bestehenden Aktivitäten produktiver gestalten können. Dies führt zu einer Diversifizierung und Stabilisierung der Einkommen, sichert Lebensgrundlagen nachhaltig und trägt zur Verringerung der Einkommensarmut bei. Dank der jüngsten bescheidenen Anschubhilfe der Schweiz für Berufsbildungsprojekte konnten beinahe 90% der Zielgruppe – benachteiligte Jugendliche und junge Erwachsene – eine (selbständige) Erwerbstätigkeit in den Bereichen Agrarindustrie und erneuerbare Energien antreten.
Querschnittsthemen
Gender und Gouvernanz
Die Schweiz will die Gleichstellung der Geschlechter in der Regierungsführung und in den öffentlichen Institutionen fördern, die Beteiligung der Frauen in Entscheidungs- und Meinungsbildungsprozessen stärken und die Lebensbedingungen von jungen Frauen in Armut verbessern. Die Schweiz thematisiert Genderfragen im Rahmen des Politikdialogs, der Planung, des Monitorings, des Kapazitätsaufbaus und der Kommunikation.
Die Schweiz will auf die Machtverhältnisse einwirken und die Verantwortlichen dabei unterstützen, effiziente und effektive Dienstleistungen zu erbringen, so dass die Bürgerpartizipation gestärkt wird und die Menschen die Entscheidungsträger auf allen Ebenen zur Rechenschaft ziehen können.
Weitere Themen
Klimawandel und Kultur
In ihren Projekten berücksichtigt die Schweiz den Klimawandel als verstärkenden Einflussfaktor, beispielsweise in Bereichen wie Malariabekämpfung, Landwirtschaft und vor allem Forstwirtschaft. Ausserdem wird sie weiterhin 1% ihres Budgets für die Förderung lokaler Kunst- und Kulturschaffender einsetzen und so zu einer starken, dynamischen und innovativen Kunst- und Kulturszene beitragen.
Ansatz und Partner
Die Schweiz verfügt über eine Reihe von Instrumenten, um die tansanische Regierung und nichtstaatliche Akteure in Tansania zu unterstützen und um Partnerschaften mit schweizerischen und internationalen NGO einzugehen. Die Federführung bei der Umsetzung des Kooperationsprogramm 2021–2024 in Tansania liegt bei der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA), die vor Ort durch die Schweizer Botschaft vertreten ist. Die DEZA arbeitet ihrerseits eng mit dem Staatssekretariat des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA) und dem Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) zusammen.
Geschichte der Zusammenarbeit
Schweizer Traditionen, Interessen und Mehrwert
Die Schweiz betreibt in Tansania seit 1960 Entwicklungszusammenarbeit. Ab 1981 konnten die Aktivitäten dank der Eröffnung eines Kooperationsbüros in Daressalam, das heute in die Schweizer Botschaft integriert ist, intensiviert werden. Das Schweizer Kooperationsprogramm ist auf die tansanische Entwicklungsstrategie 2025 abgestimmt und wird mit anderen Ländern und internationalen Organisationen koordiniert. Es steht in Einklang mit der Aussenpolitischen Strategie 2020–2023 und der Strategie der internationalen Zusammenarbeit 2021–2024 der Schweiz, deren Hauptziele in den Bereichen wirtschaftliche Entwicklung, Umwelt, menschliche Entwicklung, Frieden, Geschlechtergleichstellung und Gouvernanz liegen.
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Aktuelle Projekte
Conserving Forests through sustainable forest-based Enterprise Support in Tanzania

01.12.2019
- 30.11.2022
Dynamic electronic decision trees for managing childhood illness (DYNAMIC)
15.11.2019
- 31.12.2023
Every year, more than five million children die before the age of five due to preventable or treatable causes, most of them in developing countries. New technologies combined with rapid tests can improve diagnosis and management of sick children and reduce health costs. This collaborative research project makes use of Switzerland’s knowledge in digital technologies to improve the health of children and reduce unnecessary antibiotic prescriptions in low resource settings.
Health Promotion and System Strengthening

01.11.2019
- 31.10.2023
The Health Promotion and System Strengthening Project is a SDC flagship project in Tanzania. In this third and exit phase, the project will strengthen the efficiency of national institutions to scale up policy reform processes that have been introduced based on the successful health innovations financed by SDC. The institutional capacity of 187 district councils will be enhanced to improve access to social protection, medicines supply, medical equipment maintenance and health promotion through technical assistance, digitalized solutions and researches for policy dialogue.
Strengthening Agro-biodiversity in Southern Africa (SASA)
01.09.2019
- 31.08.2023
While governments have regional and national seed policies favourable to commercial certified seed production, these are restrictive on farmers’ seed systems that are diverse and resilient. The project capitalises on Swiss regional experiences on supporting seed systems in Southern Africa. This will include the empowerment of civil society, farmers’ organisations and governments in developing inclusive agricultural policies that ultimately contribute to sustainable use of agricultural biodiversity and improved well-being of smallholder farming communities.
Accountability in Health & Agriculture
01.07.2019
- 30.06.2023
While governments have translated regional policies on Food Security and Sexual and Reproductive Health and Rights (SRHR) into national policies, these are poorly implemented and the public lacks capacities to act effectively upon them. The project will improve the accountability and gender responsiveness of public resource management and complement the ongoing Swiss funded projects in ensuring that policy/advocacy work developed at national, regional and global levels is disseminated and implemented by relevant SADC and governmental institutions.
Ifakara Health Institute: Scaling up of research results and innovations for public health impact

15.06.2019
- 31.12.2024
Investment in health research and innovation in Tanzania is a national policy priority but receives irregular public support. This contribution aims to strengthen the Ifakara Health Institute, a successful research institution with Swiss roots, to improve its research impact at policy and community levels. The intervention will also bring together researchers and end-users in an innovation hub to identify livelihood challenges of youths and innovative approaches to address these. Private sector partnerships with Swiss innovators will be primary clients of the innovation hub.
Tanzania Election Support 2019/2020
01.05.2019
- 30.06.2021
Since the contested 2015 Presidential elections, civic space and democratic values have been on the decline in Tanzania. The 2019 local and 2020 national elections will therefore be a crucial moment for Tanzania’s democratic trajectory, which Switzerland has supported for many years. This single phase project supports a coalition of Tanzanian Civil Society Organizations to conduct long- and short term election observation; as well as a targeted intervention in Zanzibar to promote peaceful dialogue, especially for youth.
Youth-Inclusive Rural Finance (YIRF)
15.03.2019
- 31.08.2025
Millions of Tanzanian youth living in rural areas, in particular young women, are affected by vulnerable employment. Based on the Swiss added values on vocational skills, innovations and private sector development, the program will increase gainful self-employment through tailored digital financial products and services. Beyond results at the community level, policy dialogue, research and capacity building of private and public institutions will also contribute to more inclusive financial policies.
Social Accountability Programme

01.01.2019
- 31.12.2023
Against the backdrop of shrinking civic space in Tanzania, the Social Accountability Program supports four key accountability Civil Society Organizations (CSOs) in the country. It aims to enhance transparency and accountability of public resource management at national and local level and to empower citizens – including youth and women - and local organizations to engage effectively in public oversight, decision making and advocacy on social issues of concern.
Towards Elimination of Malaria in Tanzania

01.12.2018
- 30.04.2024
Tanzania deploys innovative approaches for malaria control and elimination since 2000. To sustain and expand gains that have been achieved, the project will capacitate Tanzanian institutions to engage in subnational, intersectoral and cross borders elimination strategies, thus making available best practices to normative bodies such as World Health Organization (WHO). Tanzania’s and Switzerland’s recognized strong expertise, network and influence in malaria elimination will be increased through this programme.
Scaling Up Youth Employment in Agriculture Initiative
01.08.2018
- 31.10.2023
Education systems in Southern Africa do not prepare youth for work; they cannot access or create economic opportunities and ignore the available options. The project will scale up in Southern Africa a model already tested by Switzerland in Tanzania. It will improve (self)-employment of 20’000 young women and men in Zimbabwe and Zambia by strengthening their skills and matching them with existing job opportunities, thereby contributing to the implementation of youth policies in-country and regionally.
SCOPE - Sustaining a Culture of Peace
01.03.2017
- 31.12.2025
Increasing tensions based on political, religious, socio-economic and natural resource-based conflicts indicate that Tanzania’s culture of peace needs strengthening. SDC will therefore promote the use of peaceful means to prevent and deal with conflicts. It will support the Government to establish a conflict early warning and response system, and state and non-state actors to increase public space to address conflictual topics, in particular for women and marginalized.