Dank dem Engagement der Schweiz profitieren besonders Kinder unter fünf Jahren und Frauen in abgelegenen Regionen vom besseren Zugang zu medizinischer Behandlung. © DEZA
Gouvernanz und eine effiziente Ressourcenbewirtschaftung sind Schlüsselfaktoren eines funktionierenden Gesundheitssektors. Die DEZA fördert die Stärkung der Gesundheitssysteme in den Entwicklungs- und Schwellenländern. Sie setzt sich ein für den Aufbau einer flächendeckenden Gesundheitsversorgung (Universal Health Coverage) und den Zugang zu qualitativ guten medizinischen Leistungen für alle.
Fokus der DEZA
Gesundheitsfinanzierung
Die DEZA unterstützt Reformen im Gesundheitswesen ihrer Partnerländer auf der Grundlage vertiefter Analysen des politischen, wirtschaftlichen und sozialen Umfeldes vor Ort. Dank ihrer Präsenz in den Partnerländern und ihrem Zugang zu Regierungen verfügt sie über das nötige Kontextwissen und kann bestehende Bedürfnisse eruieren. Ihr Ziel ist dabei, den Zugang der Ärmsten zu einer qualitativ guten Gesundheitsversorgung zu garantieren.
Um dies zu erreichen, fördert die DEZA die Entwicklung innovativer Finanzierungs- und Zahlungsmechanismen für das Gesundheitswesen mit drei Schwerpunkten: Erstens soll damit mehr Geld in den Gesundheitssektor fliessen, zweitens sollen diese Ressourcen kosteneffizient und entsprechend der Bedürfnisse eingesetzt werden, und drittens sollen die Gesundheitskosten gerechter verteilt werden und die Menschen durch soziale Sicherungsmechanismen vor hohen Gesundheitskosten geschützt werden. Ihre Interventionen richten sich nach der nationalen Politik und deren Prioritäten und werden in enger Zusammenarbeit mit staatlichen, nicht-staatlichen und/oder privaten Partnern im Gesundheitsbereich umgesetzt.
Gouvernanz und Partizipation
Die DEZA setzt sich für die Verbesserung der Regierungsführung im Gesundheitswesen ein und unterstützt in dieser Absicht Regierungsstellen, Nichtregierungsorganisationen und andere Akteure. Diese bemühen sich um eine Kultur der Verantwortlichkeit, der Korruptionsbekämpfung und der Transparenz bei der Zuteilung und Verwendung der Ressourcen.
Auf der Ebene der Gemeinschaften unterstützt die DEZA Initiativen zur Gesundheitsförderung für benachteiligte und marginalisierte Bevölkerungsschichten und fördert deren Beteiligung im lokalen Gesundheitssystem. Dank dieser Förderung lernen die Nutzenden, ihre Rechte geltend zu machen und ihre Gesundheitsprobleme eigenverantwortlich anzugehen. Auch können die Gesundheitsfachleute so besser auf die Bedürfnisse dieser Bevölkerungsgruppen eingehen und qualitativ hochstehende Leistungen für sie anbieten.
Gesundheitsbestimmende Faktoren
Qualitativ hochwertige Gesundheitssysteme und –versorgung sind für die Gesundheit der Bevölkerung von grundlegender Bedeutung. Jedoch sind soziale, wirtschaftliche und Umweltfaktoren, die die Gesundheit massgeblich beeinflussen, häufig wichtiger. Schätzungen zufolge bestimmen Faktoren wie Bildung, Geschlecht, Wohnort oder sozialer Hintergrund bis zu 60% unserer Gesundheit. Diese Faktoren fasst die Internationale Entwicklungszusammenarbeit unter dem Begriff der Gesundheitsdeterminanten zusammen.
Investitionen in die Minderung von Risikofaktoren, wie Umweltverschmutzung, Klimawandel, Fehl- und Mangelernährung, Wasser, Migration oder Armut, sind für die öffentliche Gesundheit daher unerlässlich. Sie bringen Gesellschaften eine sozioökonomische Rendite, weil sich dadurch die wirtschaftliche Produktivität einer gesunden Bevölkerungsgruppe erhöht und die Gesundheitsausgaben gesenkt werden. DEZA-Projekte fördern daher gezielt die Zusammenarbeit in verschiedenen Bereichen, wie Wasser, Landwirtschaft, Bildung usw., um diese Gesundheitsdeterminanten zu verbessern.
Mit ihrer Arbeit will sie zudem Verhaltensänderungen bei Personen fördern und sicherstellen, dass auch die Ärmsten ihr Recht auf Gesundheit ausüben können und ihre Eigenverantwortung wahrnehmen. Die DEZA arbeitet dazu eng mit andern Departementen und Bundesämtern zusammen, wie der Abteilung Menschliche Sicherheit (AMS) und der Abteilung Sektorielle Aussenpolitiken (ASA) des EDA, dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) und dem Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO).
Hintergrund
Im Rahmen der Agenda 2030 für Nachhaltige Entwicklung setzt sich die Schweiz im Bereich Gesundheit für eine Steigerung der Gesundheit für alle in allen Lebensabschnitten ein. Mit diesem Ziel wird langfristig eine allgemeine Gesundheitsversorgung und ein koordiniertes Vorgehen im Hinblick auf die sozialen, wirtschaftlichen, kulturellen und umweltbedingten Determinanten von Gesundheit angestrebt. Die Bedingungen, unter denen Menschen geboren werden, aufwachsen und arbeiten, haben einen grossen Einfluss auf ihre Gesundheit. Deshalb verfolgt die DEZA einen multisektoriellen Ansatz und unterstützt die Zusammenarbeit des Gesundheitsbereichs mit anderen Sektoren wie Umwelt, Wasser, Hygiene, Bildung und Ernährungssicherheit, um gesunde Lebensbedingungen zu schaffen und soziale Ungleichheiten abzubauen.
Die Schweiz kann mit ihrem international nachgefragten Know-how und ihren Qualitätsprodukten dazu beitragen, die Gesundheitsversorgung in Ländern mittleren und niedrigen Einkommens kompetenter, effizienter und bedarfsorientiert auszurichten. Letzteres bedeutet auch, dass das Gesundheitssystem in der Lage ist, auf unmittelbare und mögliche zukünftige Gesundheitskatastrophen adäquat reagieren zu können, was langfristig auch der Schweiz zugutekommt.
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Dokumente
Aktuelle Projekte
Progressing towards Universal Health Coverage in Moldova
01.05.2024
- 30.06.2027
Switzerland supports Moldova’s efforts to achieve better health of the population, through ensuring universal access to affordable medical services of good quality. In its 2nd (exit) phase, the project will accompany the health authorities in advancing health financing and service delivery reforms, improving the efficiency and responsiveness of the healthcare system, promoting transparency and accountability in the health sector, and empowering service users and civil society organizations to oversee healthcare services, their quality and resource allocation.
Mental Health for Ukraine (MH4U)
01.03.2024
- 29.02.2028
The Mental Health for Ukraine project is a flagship Swiss engagement which strengthens the capacity and resilience of the mental health system in a context of growing demand and resource scarcity. Switzerland renews its multi-year commitment and pursues a tailored approach addressing acute mental health needs as a consequence of the conflict. The project contributes to the overall resilience of the Ukrainian people, aligns with government priorities and supports Ukraine’s reform path.
Safeguard Young People (SYP) - Tanzania
01.01.2024
- 31.12.2026
With 62% of its population below 25 years, the Safeguard Young People (SYP) programme supports Tanzania’s demographic dividend. The project advances young people’s sexual and reproductive health and rights (SRHR) through a gender-responsive and inclusive policy environment, empowered youth who make informed decisions, and responsive health and education systems. SYP builds on 10 years of regional experience and UNFPA’s expertise.
Contribution to Medicus Mundi Switzerland (MMS) Network
01.01.2024
- 31.12.2027
Medicus Mundi Switzerland is a Network of 49 Swiss non-governmental organisations, foundations and scientific institutions involved in health advocacy at global level and health programmes in lowand middle-income countries. Taking a multisectoral approach and fostering open dialogue with relevant actors, decision-makers and the broader public, the Network facilitates the exchange of knowledge and experience and contributes to finding solutions to global health challenges.
Global Malaria Technical & Training Support Package (GlobMal) 2024 - 2027
01.01.2024
- 31.12.2027
With increased cases and death globally (2019, 2020, 2021) and being off track to meet the Sustainable Development Goals 3.3, malaria is a major global health threat, impacting mainly children under 5 in Sub-Saharan Africa. This burden is exacerbated by new challenges such as increasing resistance to malarial drugs or climate change. The project aims to shape effective global and national malaria capacities and elimination strategies, by providing the necessary scientific evidence and strengthening capacities of malaria-affected countries.
Core Contribution Swiss Malaria Group (SMG)
01.01.2024
- 31.12.2027
The Swiss Malaria Group (SMG) is a Swiss-based public, private academic and civil society leadership network that works towards a malaria-free world. SMG member organisations coordinate their efforts to engage technical expertise, opinion-makers and the general public to provide Swiss leadership against malaria, strengthen research and innovation by Swiss actors, and fight malaria in low- and middle-income countries.
Tanzania Social Action Fund (TASAF)
01.10.2023
- 30.09.2025
Switzerland’s contribution to Tanzania Social Action Fund (TASAF) for the implementation of the Productive Social Safety Net Program (PSSN) contributes to the protection of 1.5 milion poor households in Tanzania Mainland and Zanzibar through cash transfers, public works and livelihoods enhancement. Also evidence generated through this support will inform and reinforce Swiss engagement in national policy dialogue on social protection, beyond PSSN.
Pediatric Heart Examination & Surgery
01.10.2023
- 31.05.2024
It is a humanitarian aid initiative with strong signs of regional solidarity and friendship between the countries. Heart examinations of children with heart defects in mainly North Korea, Kyrgyzstan, Afghanistan and Mongolia will be carried out. If necessary, children will undergo open heart surgery in Mongolia. The capacity building of cardiologists and local medical professionals is an integral part.
Humanitarian assistance to people affected by the protracted crisis in Venezuela
01.09.2023
- 31.12.2024
Despite a moderate recovery in some economic indicators during 2022, the Venezuelan economy continues to contract during 2023. Meanwhile, there is no improvement in the structural causes of the humanitarian crisis. As a result, the needs of the most vulnerable are still high. Therefore, Caritas aims to facilitate access on health, nutrition, food security and livelihoods, for vulnerable families in eight states according to the Guidance Note for Venezuela 2022-2024.
Accelerating Rwanda's Nutrition Outcomes
01.09.2023
- 31.12.2024
The recent Rwanda Demographic Health Survey showed only a slight decline of stunting from 38% to 33%, not fulfilling the target of achieving 19% by 2024. As a result, a special national-wide programme "Accelerating Rwanda's Nutrition Outcome" is needed to get closer to the set targets. In parallel, the process of developing the new Strategic Plan for Agriculture (PSTA-5) and the new National Transformation Strategy (NST-2) offers us a unique opportunity to influence their development by a world leading organisation.
Supporting the Medical Education Development in Ukraine (MED)
01.07.2023
- 30.06.2027
Ukrainian population faces major health needs due to the war and the disruptions caused by the Covid-19 pandemic. A total collapse of the healthcare systems could be avoided thanks to the commitment of the Ministry of Health and the flexible long-term support to sectoral reforms of donors such as SDC. The Medical Education project aims to further strengthen the resilience of the medical education system in a context of acute scarcity and unprecedented migration of health professionals.
Humanity & Inclusion: Integrated services for specific needs of the crisis-affected population in Yemen
01.07.2023
- 30.06.2025
HI provides comprehensive and tailored services to address the specific needs of individuals affected by the conflict and crisis in Yemen, with a view of enhancing independence, mental well-being, and preventing long-term disability. Special attention is given to vulnerable groups, including those with injuries and disabilities, women, children, internally displaced populations, and caregivers.