Medienmitteilung, 08.11.2021

Anlässlich der Feierlichkeiten zum 100. Jahrestag der Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen mit dem Heiligen Stuhl traf Bundesrat Ignazio Cassis in Bern den Staatssekretär des Vatikans, seine Eminenz Kardinal Pietro Parolin. Im Rahmen des offiziellen Besuchs wurde eine gemeinsame Erklärung zur Stärkung der bilateralen und multilateralen Zusammenarbeit in verschiedenen Bereichen der Friedensförderung unterzeichnet.

Die Feierlichkeiten, die wegen der Pandemie um ein Jahr verschoben wurden, galten dem 100. Jahrestag der Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen der Schweiz und dem Heiligen Stuhl, die zuvor fast ein halbes Jahrhundert lang unterbrochen waren (1873–1920). Zur Feier dieses Jubiläums hatte der Vorsteher des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA), Bundesrat Ignazio Cassis, Kardinal Pietro Parolin zu einem offiziellen Besuch in die Schweiz eingeladen. Auf der Traktandenliste standen sowohl bilaterale als auch internationale Themen. Vor dem Hintergrund der immer zahlreicheren bewaffneten Konflikte sowie der weltweit zunehmenden Aushöhlung der Grundrechte haben die Schweiz und der Heilige Stuhl ihre Absicht erklärt, ihr gemeinsames Engagement und ihre Zusammenarbeit im bilateralen und multilateralen Bereich zu verstärken, um den Frieden zu festigen und die Menschenwürde zu schützen. In diesem Sinne wurde eine gemeinsame Erklärung zur Förderung von Frieden und Menschenrechten in der Welt unterzeichnet. Die weltweite Abschaffung der Todesstrafe, der Schutz von Minderheiten und der interreligiöse Dialog sind dabei von besonderer Bedeutung.

Ein abwechslungsreiches Programm, das die Vielfalt der Schweiz widerspiegelt
Der Besuch von Kardinal Parolin in Bern begann mit einem Höflichkeitsbesuch bei Bundespräsident Guy Parmelin, der im Mai 2021 anlässlich der Vereidigung der Päpstlichen Schweizergarde seinerseits den Vatikan besucht hatte. Anschliessend fand im Berner Rathaus ein interkonfessionelles Treffen statt, das von der Evangelisch-reformierten Kirche Schweiz und der Schweizer Bischofskonferenz gemeinsam organisiert wurde und das ökumenische Verhältnis zwischen den beiden Konfessionen veranschaulichte. Am Nachmittag eröffneten Bundesrat Cassis und Kardinal Parolin an der Universität Freiburg eine öffentliche Konferenz zur Geschichte der Beziehungen zwischen den beiden Staaten, an der auch Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Religion und Philanthropie sowie zahlreiche Studierende teilnahmen.

Historische Beziehungen zum Heiligen Stuhl
Die Apostolische Nuntiatur in der Schweiz wurde 1586 in Luzern eröffnet und ist die älteste ständige Vertretung des Vatikans nördlich der Alpen. 1873 führte der Kulturkampf zum Abbruch der diplomatischen Beziehungen zwischen der Schweiz und dem Heiligen Stuhl. Sie wurden erst 1920 wieder aufgenommen. Die Schweiz und der Heilige Stuhl pflegen historische Beziehungen. Eine ganz besondere und gut sichtbare Verbindung ist die Päpstliche Schweizergarde, die 1506 von Papst Julius II. gegründet wurde. Der letzte Besuch des Papstes in der Schweiz fand am 21. Juni 2018 statt, als Papst Franziskus nach Genf reiste. Am 1. Oktober 2021 hat der Bundesrat zudem beschlossen, eine Schweizer Botschaft beim Heiligen Stuhl in Rom zu errichten, als Zeichen der Absicht, die diplomatischen Beziehungen zwischen den beiden Ländern zu vertiefen.


Weiterführende Informationen

Bilaterale Beziehungen Schweiz–Heiliger Stuhl (Vatikanstadt)
Schweiz – Vatikan: Gemeinsame Geschichte mit vielen Kapiteln


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Letzte Aktualisierung 13.01.2023

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