Erfreuliche Resultate bei Gesundheitsprojekten in Polen

Artikel, 31.08.2015

Die Schweiz unterstützt mehrere Gesundheitsprojekte in Polen. Sie bezwecken u. a. die Förderung der oralen Gesundheit bei Kindern im Vorschulalter, die Prävention von Hepatitis-C-Infektionen und die Reduktion von Alkohol-, Tabak- und Drogenkonsum während der Schwangerschaft. Gemäss Zwischenbilanz sind die Projekte auf Kurs und weisen erfreuliche Resultate auf.

Lavabos in einem Kindergarten.
Die Schweiz trägt zur Förderung einer korrekten Mundhygiene bei Kindern im Vorschulalter bei. DEZA/SECO

In Zusammenarbeit mit den Projektträgern und durchführenden Partnerorganisationen zog die DEZA bei drei Gesundheitsprogrammen eine Zwischenbilanz für die erste Jahreshälfte 2015. Dabei ging es um eine Beurteilung der Fortschritte und der bisherigen Resultate. 

Förderung der oralen Gesundheit bei Kindern im Vorschulalter 

In Polen sind 85,5% aller sechsjährigen Kinder an Karies erkrankt. Im Schnitt sind fünf Zähne betroffen, während der westeuropäische Durchschnitt bei einem Zahn liegt. Die Schweiz trägt deshalb zur Förderung einer korrekten Mundhygiene bei Kindern im Vorschulalter bei. 

Bisher waren 70 Kindergärten an Aufklärungs- und Präventionsmassnahmen beteiligt. Sowohl Kinderärztinnen und Kinderärzte als auch Kleinkindererzieherinnen und Kleinkindererzieher wurden geschult. Insgesamt profitierten 5758 Kinder vom Angebot zur Förderung der oralen Gesundheit, zu dem die Abgabe von Zahnbürsten und Zahnpasta sowie von Informations- und Aufklärungsmaterial gehörte. 

Prävention von Hepatitis-C-Infektionen

Wie in anderen europäischen Staaten auch, ist in Polen die Verbreitung des Hepatitis-C-Virus (HCV) ein grosses Gesundheitsproblem. Für die Ermittlung der tatsächlichen Belastung durch die Krankheit gibt es allerdings nur wenig Zahlenmaterial. Ausserdem werden viele Fälle gar nicht diagnostiziert und das Bewusstsein der Patienten bezüglich HCV-Infektion ist wenig ausgeprägt, namentlich in ländlichen Gebieten. 

Dank des Projekts wurden 1257 medizinische Fachkräfte zum Thema HCV-Prävention geschult. Darüber hinaus wurden 26'684 Personen auf das HCV getestet, wobei die Tests mittlerweile in 114 medizinischen Einrichtungen angeboten werden. 

Reduktion von Alkohol-, Tabak- und Drogenkonsum während der Schwangerschaft 

Der Konsum von Alkohol, Tabak und Drogen durch Schwangere erweist sich in ganz Europa als erhebliches Problem mit beträchtlichen Auswirkungen auf die Gesundheit der Neugeborenen. Eine Studie aus dem Jahr 2009 zeigt, dass beinahe 11% der Frauen in Polen während der Schwangerschaft rauchen, 14% Alkohol trinken und rund 1% Drogen konsumieren. 

Im Rahmen des Projekts wurden Erhebungen zum Gesundheitsverhalten während der Schwangerschaft durchgeführt, an denen sich 2832 Schwangere beteiligten. Zudem haben 1664 Veranstaltungen zur Prävention von Alkohol- und Tabakmissbrauch stattgefunden. 1253 medizinische Fachkräfte und medizinische Koordinatorinnen und Koordinatoren wurden zum Thema Prävention von Alkohol-, Tabak- und Drogenmissbrauch geschult. 

Erfreuliche Ergebnisse 

Die Evaluationen kamen insgesamt zum Schluss, dass die Projekte in Einklang mit den Prioritäten des polnischen Gesundheitsministeriums und den vordringlichen Gesundheitsbedürfnissen der Bevölkerung stehen. Ausserdem sind die Aktivitäten auf Kurs und die erwarteten Resultate werden voraussichtlich innerhalb der gesetzten Frist erreicht sein. Schliesslich gibt es sehr erfreuliche Ergebnisse bei der Ausbildung des Gesundheitspersonals und bei der Zufriedenheit der Projektteilnehmenden. Auch die polnischen Gesundheitsbehörden zeigen mehr Eigenverantwortung und Führungsbereitschaft.

Gesundheit als treibende Kraft

Gesundheit gilt als treibende Kraft für das allgemeine Wohlergehen der Bevölkerung. In den neuen EU-Staaten kommen im Gesundheitsbereich zahlreiche Massnahmen zur Anwendung, die auf die Bedürfnisse der einzelnen Länder ausgerichtet sind. Dazu gehören die Ausbildung von medizinischem Personal, die Sanierung von Krankenhäusern, die Gesundheitsförderung, die Bereitstellung von Spezialausrüstungen und die Stärkung der Gouvernanz im Gesundheitswesen. 

Obwohl sich der allgemeine Gesundheitszustand der polnischen Bevölkerung im Vergleich zu den frühen 1990er-Jahren verbessert hat, ist das Land weiterhin mit zahlreichen Schwierigkeiten konfrontiert. Im Rahmen ihres Erweiterungsbeitrags stellt die Schweiz insgesamt 39,5 Millionen Franken für Gesundheitsprojekte zur Verfügung. Zu den Projekten gehören auch ein Programm gegen Fettleibigkeit sowie Massnahmen zur Verbesserung der sozialen Dienste in öffentlichen Pflegeheimen und Kinderbetreuungsstätten.