Gültig am:
Publiziert am: 22.05.2024

Das Kapitel Verkehr und Infrastruktur ist ergänzt worden (Grenzübergänge).


Reisehinweise für Indonesien

Diese Reisehinweise entsprechen der aktuellen Lagebeurteilung des EDA. Sie werden laufend überprüft und bei Bedarf angepasst.

Beachten Sie auch die nachstehenden länderunabhängigen Reiseinformationen und die Fokus-Themen; sie sind Bestandteil dieser Reisehinweise.

Grundsätzliche Einschätzung

Die politische Lage im Land ist grundsätzlich ruhig und stabil. Jedoch können separatistische Bewegungen und ethnisch-religiös motivierte Spannungen die Sicherheit in einzelnen Regionen gefährden. Bei Demonstrationen sind Ausschreitungen und gewaltsame Zusammenstösse zwischen Demonstrierenden und den Sicherheitskräften möglich.

Im Falle von Verkehrsbehinderungen durch Demonstrationen, Unruhen oder Streiks bleibt den Reisenden nichts anderes übrig, als sich lokal über alternative Reisemöglichkeiten zu erkundigen und gegebenenfalls die Normalisierung der Lage abzuwarten. Die Schweizer Botschaft in Jakarta hat bei Verkehrsbehinderungen nur eng begrenzte - je nach Situation gar keine - Möglichkeiten zur Unterstützung bei der Aus- oder Weiterreise.

Trotz erhöhter Sicherheitsmassnahmen besteht das Risiko von terroristischen Akten jederzeit im ganzen Land. Als Anschlagsziele gelten staatliche und religiöse Einrichtungen, sowie von ausländischen Staatsangehörigen frequentierte Orte wie Vergnügungsstätten, Einkaufszentren, Hotels und Restaurants. 

Die indonesischen Behörden haben die Sicherheitsmassnahmen bei strategischen Einrichtungen und besonders auch in den Flughäfen und Touristenorten verschärft. Bei der Aushebung von Terrorzellen durch die Sicherheitskräfte haben Schusswechsel wiederholt Todesopfer und Verletzte gefordert. Die muslimischen Massenorganisationen Indonesiens unterstützen die Regierung in ihrem Kampf gegen den Terrorismus. Die Rubrik Terrorismus und Entführungen macht auf die Risiken des Terrorismus aufmerksam.
Terrorismus und Entführungen

Befolgen Sie die Anweisungen der lokalen Behörden und bleiben Sie in Kontakt mit Ihrem Reiseveranstalter. Meiden Sie Massenveranstaltungen und Demonstrationen jeder Art. Lassen Sie besonders während Feiertagen und Perioden von religiöser Bedeutung (z.B. Ramadan) erhöhte Vorsicht walten.

Spezifische regionale Risiken

Bei der Beschreibung von Gefahrenzonen handelt es sich um ungefähre Angaben; Risiken lassen sich nicht auf exakt umrissene Gebiete einschränken.

Aceh (Insel Sumatra): Ethnisch-religiös motivierte Spannungen können sich vereinzelt in gewaltsamen Konfrontationen entladen. Lassen Sie erhöhte Vorsicht walten. In Aceh wird islamisches Recht (Scharia) angewandt. Siehe Kapitel Besondere rechtliche Bestimmungen.

Indonesischer Teil der Insel Papua: Die politischen Spannungen nehmen zu. Es kommt vermehrt zu bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen der Unabhängigkeitsbewegung und der Zentralregierung; sie fordern immer wieder Todesopfer und Verletzte. Auch Stammeskonflikte werden oft gewaltsam ausgetragen. Am stärksten betroffen ist die Region Papua, vereinzelt gibt es aber auch Vorkommnisse in West Papua. Am 7. Februar 2023 ist auf einem Flughafen in Paro Distrikt ein neuseeländischer Pilot entführt worden.
Es kommt regelmässig zu gewaltsamen Konfrontationen zwischen der Unabhängigkeitsbewegung und den Sicherheitskräften sowie zu Angriffen auf Bergbaufirmen und Flughäfen. Dabei kommen vermehrt auch unbeteiligte Personen zu Schaden. In den Städten kann es zu Demonstrationen, lokalen Unruhen und Zusammenstössen zwischen Demonstrierenden und den Sicherheitskräften kommen.
Zeitweise und je nach der aktuellen Sicherheitslage benötigen Reisende eine Sondergenehmigung des Polizeihauptquartiers in Jakarta oder Jayapura. Erkundigen Sie sich direkt bei diesen Stellen, ob Sie für Ihre Reise eine Genehmigung benötigen.
Informieren Sie sich vor und während der Reise in den Medien über die aktuelle Sicherheitslage. Lassen Sie grösste Vorsicht walten und befolgen Sie die Anweisungen der lokalen Sicherheitsbehörden.

Zentral-Sulawesi: In der Region um Poso bestehen ethnisch-religiöse Spannungen. Vereinzelt sind gewalttätige Konfrontationen zu verzeichnen. Informieren Sie sich vor und während der Reise in den Medien über die aktuelle Sicherheitslage. Lassen Sie besondere Vorsicht walten und befolgen Sie die Anweisungen der lokalen Sicherheitsbehörden.

Kriminalität

Kleinkriminalität ist verbreitet und nimmt mitunter auch gewalttätige Züge an. Auch Sexualdelikte sind zu verzeichnen. Beachten Sie unter anderem folgende Vorsichtsmassnahmen:

  • Tragen Sie keine Wertgegenstände (Uhren, Schmuck usw.) und nur wenig Geld auf sich.
  • Benutzen Sie nur Taxis von Taxiständen bei Hotels, Einkaufszentren und Flughäfen, oder die Sie bestellt haben. Diese Empfehlung gilt besonders für alleine reisende Frauen.
  • Frauen wird empfohlen, generell ihrer persönlichen Sicherheit grosse Aufmerksamkeit zu schenken und sich angemessen zu kleiden.
  • Benützen Sie Geldautomaten (ATM) in Banken und Einkaufszentren ausschliesslich tagsüber.
  • Setzen Sie Ihre Kreditkarte mit Vorsicht ein, denn Missbrauch ist verbreitet.
  • Nehmen Sie von unbekannten Personen keine Getränke an. Es kommt vor, dass diese mit Betäubungsmitteln versetzt werden, um das Opfer zu berauben oder sexuell zu missbrauchen.
  • Es sind Fälle gemeldet geworden, in denen illegaler, gepanschter Alkohol (meist Reis- oder Palmwein) bei ausländischen und indonesischen Staatsangehörigen schwere Gesundheitsschäden oder den Tod verursacht hat. Sie haben sich vorwiegend auf Java, Bali und Lombok ereignet. Halten Sie sich im Zweifelsfall an die grossen internationalen Hotels oder grösseren Geschäfte, die importierte Spirituosen verkaufen, oder fragen Sie Ihre Reiseleiterin, Ihren Reiseleiter oder eine lokale Vertrauensperson, wo legal hergestellte Getränke erworben werden können.
  • Hüten Sie sich vor Falschspielerinnen und Falschspielern, die versuchen, Reisende zu erpressen und um ihr Geld zu bringen. Da Glücksspiele verboten sind (auch in Privatwohnungen), machen sich auch die Geschädigten strafbar.
  • Auf Bali ist bei Time-Sharing-Verträgen grösste Vorsicht geboten. Mehrere interessierte Personen wurden um ihre Anzahlungen betrogen und konnten ihre Ferienwohnungen nie beziehen.

In den indonesischen Häfen und Gewässern ist es wiederholt zu Piratenüberfällen gekommen. Die Gefahr besteht vor allem in den Strassen von Singapur, Malakka und von Makassar sowie in der Celebessee. Beachten Sie die spezifischen Informationen:
Maritime Risiken und Piraterie

Verkehr und Infrastruktur

Flug-, Bahn- und Schiffsverkehr: Immer wieder fordern Flug-, Bahn- und Schiffsunfälle zahlreiche Opfer. Grund dafür ist die veraltete und mangelhaft gewartete Infrastruktur. Die Sicherheitsausrüstungen der Fähren zwischen den Inseln sind oft unvollständig.
Bei Inlandreisen ist es ratsam, sich beim Reisebüro über den Sicherheitsstandard der gewählten Fluggesellschaft oder Schiffsverbindung zu erkundigen.

Strassenverkehr: In Indonesien herrscht Linksverkehr. Das unberechenbare Verhalten vieler Verkehrsteilnehmenden sowie die teilweise vernachlässigte Strasseninfrastruktur stellen ein erhebliches Unfallrisiko dar, besonders für Motorradfahrerinnen und Motorradfahrer. Es kommt oft vor, dass Fahrzeuge nachts unbeleuchtet unterwegs sind. Die Verkehrs- und Strassenverhältnisse sind für Velotouren ungeeignet.
Von nächtlichen Überlandfahrten wird generell abgeraten
.

Ferner ist es ratsam, Fahrzeuge/Motorräder bei einem bekannten/seriösen Unternehmen zu mieten. Für Reisen mit einem Personenwagen ist es empfehlenswert, nicht selbst zu fahren, sondern ein Auto mit Chauffeurin oder Chauffeur zu mieten.

Die Qualität der Sicherheitsvorkehrungen und des Materials im Bereich von Freizeit und Wassersportaktivitäten ist sehr unterschiedlich. Informieren Sie sich bei den lokalen Anbietern über die Sicherheitsmassnahmen und prüfen Sie die Sportgeräte.

Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass die Telefon- und Internetverbindungen sowie die sozialen Medien zeitweise eingeschränkt werden.

Grenzübergänge können kurzfristig vorübergehend geschlossen werden, z.B. um die Ausbreitung von Krankheiten zu verhindern. Informieren Sie sich bei den lokalen Behörden oder direkt bei den Grenzposten.

Besondere rechtliche Bestimmungen

Die Rechtsprechung kann sich in den einzelnen Provinzen unterscheiden. In der Provinz Aceh wird die Scharia (islamisches Recht) angewendet. Beispielsweise können aussereheliche Beziehungen und gleichgeschlechtliche Handlungen mit bis zu 100 Stockhieben bestraft werden.
Erkundigen Sie sich bei ortsansässigen Kontaktpersonen, der Reiseleitung oder im Hotel über die lokal gültigen Bestimmungen.

Beschimpfungen und öffentlich geäusserte Kritik (auch in den sozialen Medien) gegen Einzelpersonen, Organisationen oder die Regierung sind strafbar und können mit Haftstrafen oder hohen Bussen geahndet werden.

Vergehen gegen das Betäubungsmittelgesetz werden schon bei kleinsten Mengen und jeder Art von Drogen mit langjährigen Gefängnisstrafen (bis lebenslänglich) geahndet. Selbst die Todesstrafe ist möglich.

Die Haftbedingungen sind prekär: überfüllte Zellen, unzulängliche hygienische Verhältnisse etc.

Juristische Verfahren und polizeiliche Ermittlungen verlaufen anders als in der Schweiz: Es muss mit langen Wartefristen gerechnet und den lokalen Gegebenheiten Rechnung getragen werden. Die Dienste einer lokalen Anwältin oder eines lokalen Anwalts sind unabdingbar.

Kulturelle Besonderheiten

Die grosse Mehrheit der Bevölkerung ist muslimisch. Passen Sie Kleidung und Verhalten den lokalen Gepflogenheiten sowie den religiösen und nationalen Empfindungen an.

Homo- und Transsexualität sind nicht in allen Landesteilen toleriert.

Informieren Sie sich in Reiseführern, bei Ihrem Reisebüro oder vor Ort über die Verhaltensregeln und die genauen Bestimmungen. Denken Sie daran, dass während des Ramadans besondere Regeln und Vorschriften zu beachten sind.

Naturbedingte Risiken

Indonesien hat zahlreiche aktive Vulkane und wird immer wieder von Erdbeben heimgesucht. Erdbeben und Vulkanausbrüche können neben Verwüstungen auf dem Land auch Tsunami auslösen.
Tsunami, die durch Vulkanausbrüche oder Erdbeben im pazifischen Raum ausgelöst werden, können auch Indonesien erreichen.
Beachten Sie die Warnungen und Instruktionen der lokalen Behörden, z.B. Tsunamiwarnungen, Sperrzonen, Evakuationsbefehle.
Indonesia Tsunami Early Warning System

Disaster Preparedness BNPB

Im Sommer und Herbst können Waldbrände vorkommen.

Von November bis April muss im ganzen Land mit starken Regenfällen gerechnet werden. Sie können Überschwemmungen, Erdrutsche und Infrastrukturschäden verursachen. Auch der Reiseverkehr kann beeinträchtigt werden.

Unternehmen Sie Ausflüge, Wanderungen, oder Bergtouren in den Dschungel und auf Vulkane nur mit ortskundigen Führerinnen oder Führern und guter Ausrüstung. Beachten Sie die Wettervorhersagen sowie Warnungen und Instruktionen der lokalen Behörden (Absperrungen um Gefahrenzonen, Evakuationsbefehle etc.) und bleiben Sie in Kontakt mit Ihrem Reiseveranstalter.
Meteorological, Climatological, and Geophysical Agency BMKG

Sollte sich während Ihres Aufenthalts eine Naturkatastrophe ereignen, so melden Sie sich möglichst rasch bei Ihren Angehörigen und befolgen Sie die Anweisungen der Behörden. Sind die Verbindungen ins Ausland unterbrochen, kontaktieren Sie die Schweizer Botschaft in Jakarta.

Medizinische Versorgung

Ausserhalb der Grossstädte ist die medizinische Versorgung nur beschränkt gewährleistet. Ernsthafte Krankheiten und Verletzungen sollten wenn möglich im Ausland (zum Beispiel Singapur oder Europa) behandelt werden. Personen mit einem negativen Rhesusfaktor können unter Umständen nur mit Schwierigkeiten eine Bluttransfusion erhalten. Krankenhäuser verlangen vor Behandlungen eine finanzielle Garantie (Kreditkarte oder Vorschusszahlung).

Wenn Sie auf bestimmte Medikamente angewiesen sind, sollte Ihre Reiseapotheke einen ausreichenden Vorrat enthalten. Bedenken Sie jedoch: In vielen Ländern gelten besondere Vorschriften für die Mitnahme von betäubungsmittelhaltigen Medikamenten (z.B. Methadon) und Substanzen, mit denen psychische Erkrankungen behandelt werden. Erkundigen Sie sich gegebenenfalls vor der Abreise direkt bei der zuständigen ausländischen Vertretung (Botschaft oder Konsulat) und konsultieren Sie die Rubrik Reiselinks, wo Sie unter anderem weitere Informationen zu diesem Thema sowie generell zur Reisemedizin finden.
Über die Verbreitung von Krankheiten und mögliche Schutzmassnahmen informieren medizinische Fachpersonen und Impfzentren.
Reiselinks

Besondere Hinweise

Mehrmals wurde Schweizerinnen und Schweizern die Einreise verweigert, weil sie im Besitz eines provisorischen Passes waren. Benutzen Sie deshalb für Reisen nach Indonesien ausschliesslich einen ordentlichen Schweizer Pass.
Botschaft der Republik Indonesien

Nützliche Adressen

Zollvorschriften: Indonesian Customs and Excises

Schweizer Vertretungen im Ausland: Wenn Sie im Ausland in eine Notlage geraten, können Sie sich an die nächste Schweizer Vertretung oder an die Helpline EDA wenden.
Schweizer Botschaft in Indonesien

Helpline EDA

Ausländische Vertretungen in der Schweiz: Auskunft über die Einreisevorschriften (zugelassene Ausweise, Visum etc.) erteilen die zuständigen ausländischen Botschaften und Konsulate. Sie informieren auch über die Zollbestimmungen für die Ein- und Ausfuhr von Tieren und Waren: elektronische Geräte, Souvenirs, Medikamente etc.
Ausländische Vertretungen in der Schweiz

Ausschluss der Haftung
Die Reisehinweise des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA) stützen sich auf eigene, als vertrauenswürdig eingeschätzte Informationsquellen. Sie verstehen sich als nützliche Hinweise zur Planung einer Reise. Das EDA kann Reisenden aber den Entscheid und die Verantwortung für die Vorbereitung und Durchführung der Reise nicht abnehmen.
Gefahrensituationen sind oft nicht vorhersehbar, unübersichtlich und können sich rasch ändern. Das EDA übernimmt keine Gewähr für die Vollständigkeit der Reisehinweise und für die Richtigkeit des Inhalts von verlinkten externen Internetseiten. Es lehnt jede Haftung für allfällige Schäden im Zusammenhang mit einer Reise ab. Forderungen im Zusammenhang mit der Annullierung einer Reise sind direkt beim Reisebüro oder der Reiseversicherung geltend zu machen.