Nicht-Regierungsorganisation CIPRA

Die Internationale Alpenschutzkommission (CIPRA) setzt sich seit über 50 Jahren für den Schutz des Natur- und Kulturerbes im Alpenraum ein. Sie ist in den Staaten der Bergregionen präsent und vereint als Dachverband über 100 Vereinigungen sowie acht nationale Delegationen.

Informationsplattform

Die Mitglieder der CIPRA sind in verschiedenen Bereichen aktiv: Von der Erhaltung der biogenetischen Vielfalt der Kulturpflanzen, der Promotion der grünen Energie bis zur Erhaltung des kulturellen Erbes reicht ihr Aufgabenspektrum.

Die Aktivitäten der Kommission ist vielfältig und besteht vor allem im Informationsaustausch zwischen der Bevölkerung und den Institutionen der interessierten Länder. Dabei behält sie immer den Aspekt der nachhaltigen Entwicklung im Auge. Die CIPRA erarbeitet hauptsächlich Berichte und Publikationen zu Themen, die mit dem Alpenbogen zusammenhängen. Zudem organisiert sie aber auch Weiterbildungen und Konferenzen. Die CIPRA ist als Mitinitiantin der Alpenkonvention sehr daran interessiert, dass sich die Ideen der Konvention verbreiten und sich die lokalen Behörden für die aktive Umsetzung der Alpenkonvention einsetzen.

Die CIPRA anerkennt die grossen Unterschieden, die in den verschiedenen Bergregion vorherrschen: Einige sind dicht besiedelt, andere nicht; einige sind touristische Zentren, andere entlegen und nur dünn besiedelt. Die nachhaltige Entwicklung muss sich den natürlichen und kulturellen Bedingungen jedes Ortes anpassen. Die CIPRA ist daher bemüht, die regionale Identität der verschiedenen Alpenzonen zu stärken. Es geht nicht darum, für alle Bergregionen ein einheitliches Patentrezept zu finden, sondern für jede Region die für sie am besten geeigneten Massnahmen zu treffen.

Weiter bewertet die CIPRA verschiedene Projekte, die mit der Alpenkonvention zu tun haben. Diese Bewertungen werden in einem Weissbuch (positive Beispiele) oder auf einer schwarzen Liste (negative Beispiele) veröffentlicht. Die Schweiz erhält gute Noten für ihre Pläne zur Erweiterung des Nationalparks und für ein Projekt, das vor allem Kindern und Jugendlichen die Bedeutung von Flusslandschaften (am Beispiel der Flusslandschaft Landquart im Kanton Graubünden) näher bringen soll.

Aber auch auf der schwarzen Liste sind Schweizer Projekte zu finden. So kritisiert die CIPRA u.a. einen Plan, der mit Steuergeldern eine Machbarkeitsstudie für ein neues Skigebiet in einer bisher unberührten hochalpinen Zone finanzieren will. Weitere Projekte, die von der CIPRA kritisiert werden, betreffen die geplante Erweiterung der Tourismus-Infrastruktur im 93-Seelen-Dorf Bosco Gurin (Kanton Tessin) sowie die Pläne zum Bau von Ski-Infrastruktur auf dem Aletschgletscher.

Feuer in den Alpen

Die CIPRA-Organisationen sind auf vielen verschiedenen Gebieten tätig – von der Bewahrung der Artenvielfalt bis zur Förderung von erneuerbaren Energiequellen. Zu den sichtbarsten Aktivitäten in der ganzen Alpenregion gehört das Anzünden von Höhenfeuern. Diese Tradition geht ins Mittelalter zurück, als bei drohender Gefahr Warnfeuer angezündet wurden. 1988 wurde der Brauch zu neuem Leben erweckt und 2001 von der CIPRA übernommen. Hunderte von Feuern brennen von Wien bis Nizza und verleihen der Solidarität unter den Bewohner der Alpen über die Landesgrenzen und die kulturellen Unterschiede hinweg Ausdruck.

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