Anforderungen an und Einsatzbereiche von Konsulenten

Anforderungen an und Einsatzbereiche von Experten in der internationalen Zusammenarbeit

Experten werden überwiegend beim Aufbau von institutionellen Kapazitäten, bei Studien und Forschung sowie im Bereich Lernen und Vernetzung eingesetzt. Die Einsätze können je nach Auftrag von Einzelpersonen, Unternehmen oder Arbeitsgemeinschaften übernommen werden. Speziell hohe Anforderungen werden an die beruflichen und persönlichen Fähigkeiten und Eignungen der Einsatzleistenden gestellt.

 

Einsatzbereiche

Der Einsatz von Experten erfolgt schwergewichtig auf folgenden Gebieten:

  • Entwicklung von institutionellen und organisatorischen Kapazitäten 
  • Aufbau von Lehrprogrammen und Durchführung von Trainingskursen
  • Entwicklung von Informationssystemen und Kommunikationsnetzen
  • Regionalplanungen, Fachstudien und angewandte Forschung

Vor allem in umfangreichen Projekten sind zudem die Mittel zur Finanzierung der Investitionen und Aktivitäten treuhänderisch zu verwalten. Ganz allgemein kommt der Ziel- und Erfolgskontrolle mittels Monitoring und Evaluationen grosse Bedeutung zu.

Funktionen

Je nach Art und Umfang der Projekte betraut die DEZA (mehrere) Einzelpersonen mit speziellen Aufgaben oder beauftragt Firmen - auch Arbeitsgemeinschaften oder Konsortien - mit der Ausführung. Deren Auswahl erfolgt aufgrund fachlicher Anforderungen und persönlicher Qualifikationen. Je nach Auftrag sind eine oder mehrere Funktionen abzudecken:

  • Gesamtprojekt-Betreuung:
    Die Auftragnehmerin ist für das Management des Projekts verantwortlich. Sie überwacht den Ablauf der vereinbarten Aktivitäten, unterstützt ihre ständigen Mitarbeiter vor Ort in fachlicher und logistischer Hinsicht, koordiniert den Einsatz von Kurzzeitexperten und ist gegebenenfalls für die treuhänderische Verwaltung der Projektmittel zuständig.

  • Kurzzeitexperten und -expertinnen:
    Sie kommen zum Einsatz, um projektspezifische Themen und Aspekte zu bearbeiten. Kurzzeitexperten und -expertinnen werden firmenintern oder als unabhängige Berater auf dem lokalen, regionalen oder internationalen Markt rekrutiert. Der Einsatz erfolgt punktuell oder in periodischen Abständen im Sinne eines «Backstoppings». Bei einem Backstopping beraten und begleiten Beauftragte eine Organisation mit dem Ziel, durch den kritischen Aussenblick projektspezifische Aspekte wie beispielsweise den Aufbau einer Dokumentation, das Wissensmanagement oder der Erfahrungsaustausch zu verbessern.

Anforderungen

An die beruflichen und persönlichen Fähigkeiten und Eignungen von Beauftragten werden speziell hohe Anforderungen gestellt. Hinsichtlich Ausbildung wird für Beauftragte meistens ein (Fach-) Hochschul- oder Universitätsstudium vorausgesetzt. Einige Jahre praktischer Tätigkeit im entsprechenden Berufszweig und Wirtschaftssektor sind unerlässlich und zusätzliche Erfahrungen in benachbarten Disziplinen erwünscht. Ebenfalls vorausgesetzt werden einige Jahre Erfahrung in Funktionen, die dem vorgesehenen Einsatz entsprechen.

Nebst speziellem Fachwissen umfasst die Tätigkeit des Beauftragten zudem meistens Elemente von Teamleitung, Koordination, Planung, Wissensvermittlung und Erfolgskontrolle. Von Vorteil sind Erfahrungen in der  internationalen Zusammenarbeit und damit Kenntnisse und Vertrautheit mit deren Strukturen, Abläufen, Methoden und zentralen Anliegen. Von grossem Wert sind bereits geleistete, erfolgreiche Einsätze in Entwicklungsländern.

Sehr wichtig sind auch die kommunikativen Fähigkeiten sowohl gegenüber der DEZA, aber insbesondere gegenüber den lokalen Partnern. Hierzu ist eine enge Vertrautheit mit der Amtssprache des Einsatzlandes unerlässlich. Ebenso ist die Abfassung von gut strukturierten und verständlichen Berichten (Rapporten) eine Notwendigkeit.

Je nach Erfordernis des einzelnen Vorhabens ist ein Auftrag mit kürzeren und längeren Aufenthalten bis zur mehrjährigen Wohnsitznahme im Empfängerland verbunden. Naturgemäss können Reisen und Aufenthalte sehr beschwerlich sein - sowohl in psychischer wie auch in physischer Hinsicht ist Robustheit gefragt. Bei längeren Aufenthalten und insbesondere bei Wohnsitznahme ist die familiäre Situation infolge der meist ungewohnten Lebensumstände von grosser Bedeutung.

Vielfach ist zudem die persönliche Einstellung für eine erfolgreiche Tätigkeit ausschlaggebend. Dazu gehört Aufgeschlossenheit gegenüber fremden Kulturen, Toleranz gegenüber ungewohnten Verhaltensweisen, sowie ausgeprägte Kompromissbereitschaft. Letztlich spielt auch das Alter, besser die Reife, eine gewisse Rolle, da dies vor allem seitens der Empfänger mit Fachkompetenz und Erfahrung gleichgesetzt wird und die Zusammenarbeit sehr direkt beeinflusst.