Die Schweiz ist seit der Unabhängigkeit Kenias im Jahr 1963 im Land präsent. Ihre Arbeit, die sich anfangs hauptsächlich auf die Entwicklungszusammenarbeit konzentrierte, wurde auf viele Bereiche ausgeweitet: Handel, Korruptionsbekämpfung und Förderung der Menschenrechte. Im Rahmen der Subsahara-Afrika-Strategie 2021–2024 spielt Kenia auf zwei Ebenen eine wichtige Rolle: Das Land ist für die Schwerpunktregion der Strategie, dem Grossen Horn von Afrika, von grosser Bedeutung und gilt als wichtige Wirtschaftsmacht oder «wirtschaftliche Löwin».
Bilaterale Beziehungen Schweiz–Kenia
Schwerpunkte der diplomatischen Beziehungen
Kenia ist wichtig für die politische Stabilität in Ostafrika. Aufgrund seiner geografischen Lage wird es für humanitäre Einsätze in der Region am Horn von Afrika genutzt. Die Schweiz setzt sich zusammen mit anderen Staaten für eine bessere Gouvernanz und die Einhaltung der Menschenrechte ein. Gleichzeitig unterhält sie wirtschaftliche und kulturelle Beziehungen.
In Nairobi befindet sich einer der vier Hauptsitze der UNO sowie das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) und das Programm der Vereinten Nationen für menschliche Siedlungen (UN-Habitat).
2022 wurde ein Memorandum of Understanding zur Intensivierung des bilateralen Dialogs unterzeichnet, und es finden regelmässig politische Konsultationen zwischen der Schweiz und Kenia statt.
Subsahara-Afrika-Strategie 2021–2024 (PDF, 48 Seiten, 3.0 MB, Deutsch)
Wirtschaftliche Zusammenarbeit
Kenia ist die führende Volkswirtschaft Ostafrikas und ein wichtiger Wirtschaftspartner der Schweiz. Die Subsahara-Afrika-Strategie 2021–2024 des Bundesrats zählt das Land aufgrund seines Wirtschaftspotenzials zu den «wirtschaftlichen Löwinnen». Obwohl sich Kenias Wirtschaft diversifiziert hat, arbeiten weiterhin rund 75% der Bevölkerung in der Landwirtschaft.Blumen, Tee und Kaffee gehören zu den Hauptexportgütern. Das Handelsvolumen zwischen den beiden Ländern belief sich 2023 auf 156 Millionen CHF. Die Schweiz führt fast ausschliesslich landwirtschaftliche Produkte ein und exportiert hauptsächlich pharmazeutische und chemische Erzeugnisse nach Kenia. Rund 50 Schweizer Unternehmen sind in Kenia tätig.
Zusammenarbeit in den Bereichen Bildung, Forschung und Innovation
Forschende aus Kenia können sich beim Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) um Bundes-Exzellenz-Stipendien bewerben.
Bundes-Exzellenz-Stipendien für ausländische Forschende und Kunstschaffende, SBFI
Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe
Das Kooperationsprogramm für das Horn von Afrika 2022–2025 verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz. Es verbindet die humanitäre Hilfe und die Entwicklungszusammenarbeit mit politischen und diplomatischen Massnahmen sowie Migrations- und Sicherheitsinstrumenten. Das Programm, das sich hauptsächlich auf Somalia sowie die ariden und semi-ariden Gebiete Kenias und Äthiopiens konzentriert, umfasst Projekte in den Bereichen Gouvernanz, Ernährungssicherheit und ländliche Entwicklung, Gesundheit, Migration und Schutz. Das Regionalbüro der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) für das Horn von Afrika mit Sitz in Nairobi ist für die Umsetzung des Programms verantwortlich.
Schweizerinnen und Schweizer in Kenia
Ende 2022 lebten gemäss Auslandschweizerstatistik 826 Schweizerinnen und Schweizer in Kenia und 1531 kenianische Staatsangehörige in der Schweiz. Kenia ist mit seinen Nationalparks und Stränden eine beliebte Tourismusdestination der Schweizer Bevölkerung.
Geschichte der bilateralen Beziehungen
Die Schweiz hat 1963 die Unabhängigkeit Kenias anerkannt. Im folgenden Jahr nahmen die beiden Länder diplomatische Beziehungen auf, und die Schweiz eröffnete eine Botschaft in Nairobi.