Die Schweiz engagiert sich in Nordkorea in den Bereichen Friedensförderung und humanitäre Hilfe. Im Rahmen ihrer guten Dienste war die Schweiz mehrfach Gastgeberin für Vermittlungsgespräche
Bilaterale Beziehungen
Schwerpunkte der diplomatischen Beziehungen
Die Schweiz ist in der Demokratischen Volksrepublik Korea mit einem humanitären Hilfsprogramm präsent. Zudem führt sie mit Nordkorea einen regelmässigen politischen Dialog.
Darüber hinaus ist die Schweiz Mitglied der Neutralen Überwachungsorganisation (Neutral Nations Supervisory Commission, NNSC), dem Rechtsinstrument zur Verhütung von Feindseligkeiten auf der koreanischen Halbinsel.
Die diplomatische Zuständigkeit für Nordkorea liegt bei der Schweizerischen Botschaft in Peking, während das DEZA--Kooperationsbüro vor Ort für die humanitäre Hilfe zuständig ist. Seit Beginn der Pandemie 2020 sind die humanitären Aktivitäten des Kooperationsbüros aufgrund der Abschottung des Landes suspendiert. Nordkorea unterhält sowohl eine Botschaft in Bern, als auch eine ständige Mission bei der UNO in Genf.
Schweizerische Botschaft in Peking
Schweizerisches Kooperationsbüro in der Demokratischen Volksrepublik Korea
Wirtschaftliche Zusammenarbeit
Die Handels- und Wirtschaftsbeziehungen sind nicht intensiv. Zudem hält sich die Schweiz über das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) strikt an die UNO-Sanktionen gegen Nordkorea.
Massnahmen gegenüber der Demokratischen Volksrepublik Korea, SECO
Zusammenarbeit in den Bereichen Bildung, Forschung und Innovation
Nordkoreanische Forschende können sich um Bundes-Exzellenz-Stipendien bewerben.
Bundes-Exzellenz-Stipendien für ausländische Forschende und Kunstschaffende, SBFI
Humanitäre Hilfe
1995 wurde die humanitäre Hilfe in Nordkorea aktiv und setzte sich für die von einer schweren Hungersnot betroffene Bevölkerung ein. 1997 eröffnete die Schweiz in Pjöngjang ein Kooperationsbüro und verschob den Schwerpunkt ihrer Aktivitäten vorübergehend in Richtung Entwicklungszusammenarbeit.
Seit 2012 unterhält die Schweiz in Nordkorea ein rein humanitäres Programm.
Seit Beginn der Covid-19 Pandemie ist Nordkorea vollständig abgeschottet und für ausländisches Personal nicht zugänglich. Die DEZA-Programme vor Ort sind daher seit März 2020 suspendiert.
Schweizerinnen und Schweizer in Nordkorea
Ende 2021 lebte eine Person mit Schweizerischer Staatsangehörigkeit in Nordkorea.
Geschichte der bilateralen Beziehungen
Nach dem Ende des Koreakriegs 1953 wurde die Schweiz für die Neutrale Überwachungskommission (NNSC) an der Demarkationslinie zwischen Nord- und Südkorea nominiert. Es handelte sich dabei um den ersten Auslandeinsatz Schweizer Armeeangehöriger. 1974 nahm die Schweiz diplomatische Beziehungen mit Nordkorea auf.
1997–1999 beherbergte die Schweiz in Genf Vierparteiengespräche zwischen den beiden Koreas, China und den USA. Die Schweiz war ausserdem Gastgeberin dreier weiterer wichtiger Treffen zwischen den USA und Nordkorea in Genf. Dabei ging es um die Normalisierung ihrer bilateralen Beziehungen und die Bedingungen für eine Wiederaufnahme der Sechsparteiengespräche zur Denuklearisierung Nordkoreas.