Grundsätzliche Einschätzung
Von Reisen nach Mali sowie von Aufenthalten jeder Art im Land wird abgeraten. Im ganzen Land bestehen hohe Sicherheitsrisiken und die Gefahr von Entführungen ist sehr hoch.
Schweizerische Staatsangehörige, die sich entgegen der Empfehlung des EDA im Land aufhalten oder nach Mali reisen müssen sich bewusst sein, dass die Schweiz nur sehr eingeschränkte oder je nach Situation gar keine Möglichkeiten zur Hilfe in Notfällen hat.
Im ganzen Land bestehen hohe Sicherheitsrisiken. Überfälle durch Terroristen kommen regelmässig vor und es besteht eine sehr hohe Gefahr von Entführungen. Seit dem Abzug der Truppen der Stabilisierungsmission der UNO (MINUSMA) Ende 2023 hat sich die Sicherheitslage im Land weiter verschlechtert.
Die politische Lage ist höchst angespannt. Es ist mit Streiks und Kundgebungen zu rechnen, die sich teils auch gegen ausländische Interessen richten. Dabei kann es zu Blockaden wichtiger Strassenverbindungen und Steinwürfen auf Fahrzeuge kommen. Wiederholt haben solche Vorfälle Todesopfer und Verletzte gefordert.
Konflikte zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen fordern immer wieder Todesopfer.
Islamistische und andere bewaffnete Gruppierungen sind landesweit operationell. Sie kontrollieren weite Teile des Nordens, Nordostens und Zentrums und haben ihre Aktivitäten auf den Süden und Westen des Landes ausgeweitet. Es kommt im ganzen Land zu bewaffneten Zusammenstössen zwischen den Sicherheitskräften und diesen Gruppierungen sowie zu Angriffen auf Einrichtungen von Militär und Polizei sowie gegen Infrastrukturen der Luftfahrt. Auch die Gefahr durch improvisierte Sprengsätze (IEDs) entlang der Hauptverkehrsachsen ist hoch.
Die Hauptstadt Bamako ist direkt von der Präsenz islamistischer und anderer bewaffneter Gruppierungen im Umland der Stadt betroffen. Zwar besteht keine direkte Kontrolle innerhalb der Stadt, doch bewaffnete Einheiten blockieren zeitweise strategisch wichtige Zufahrtswege, inklusive mittels bewaffneter Angriffe auf Lastwagenkonvois. Dies führt zu anhaltenden Versorgungsengpässen bei Treibstoff und anderen Versorgungsgütern.
Gewalttaten durch terroristische und kriminelle Gruppierungen fordern in grosser Zahl zivile Todesopfer und Verletzte. Zu den möglichen Zielen von Terrorangriffen zählen staatliche Einrichtungen sowie grosse Menschenansammlungen, z.B. belebte Märkte, Einkaufszentren, öffentlicher Verkehr, Schulen, kulturelle Anlässe etc. Es werden auch regelmässig ganze Dörfer überfallen.
Das Entführungsrisiko ist im ganzen Land sehr hoch. In grossen Teilen der Sahara und des Sahel sind bewaffnete Banden und terroristische Gruppierungen aktiv, die vom Schmuggel und von Entführungen leben. Sie sind gut organisiert, operieren grenzüberschreitend und haben Verbindungen zu lokalen, kriminellen Gruppen. Immer wieder werden Ausländerinnen und Ausländer in der Sahara und der Sahelzone verschleppt. Besonders gefährdet sind Touristinnen und Touristen, Mitarbeitende von internationalen Organisationen, Hilfsorganisationen und ausländischen Firmen, sowie Personen religiöser Einrichtungen.
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Entführungsrisiko in der Sahara und Sahelzone
Terrorismus und Entführungen