Grundsätzliche Einschätzung
Von Reisen nach Niger sowie von Aufenthalten jeder Art im Land wird abgeraten.
In grossen Teilen der Sahara und des Sahel sind bewaffnete Banden und islamistische Terroristen aktiv, die von Schmuggel, Raubüberfällen und Entführungen leben. Sie sind gut organisiert, operieren grenzüberschreitend und haben Verbindungen zu lokalen, kriminellen Gruppen. Seit November 2009 sind mehrere Ausländerinnen und Ausländer in der Sahara/Sahelzone entführt worden, teilweise mit Todesfolge. Es handelte sich um Touristinnen und Touristen sowie Mitarbeitende von Hilfsorganisationen und ausländischen Firmen. Das Entführungsrisiko ist im ganzen Land sehr hoch.
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Entführungsrisiko in der Sahara und Sahelzone
Terrorismus und Entführungen
Das Risiko von terroristischen Anschlägen besteht im ganzen Land; es ist am höchsten in den Regionen Diffa, Tahoua und Tillabéry, wo der Ausnahmezustand in Kraft ist. Bei bewaffneten Angriffen werden immer wieder Sicherheitskräfte oder Zivilpersonen getötet oder verletzt. Beispiele:
- Am 25. August 2021 in Baroua, Region Diffa, und am 20. August 2021 in Theim, Region Tillabéry.
- Am 9. August 2020 sind im Parc des Girafes in Kouré (Tillabéry) bei einem bewaffneten Angriff sechs französische und zwei nigrische Staatsangehörige getötet worden.
- Im Juni 2019 wurden in der Nähe von Niamey nigrische Polizisten bei einem bewaffneten Angriff getötet oder verletzt.
Die Konflikte und die unsichere Lage in Mali, Nigeria und Burkina Faso beeinträchtigen die Sicherheitslage in Niger, insbesondere in den Grenzgebieten. Es kommt immer wieder zu bewaffneten Zwischenfällen und gravierenden terroristischen Überfällen. Zum Beispiel haben am 2. Januar 2021 bewaffnete Überfälle auf zwei Dörfer in der Region Tillabéry über hundert Todesopfer gefordert. Zudem sind in den Grenzgebieten zu Nigeria bewaffnete kriminelle Banden aktiv, insbesondere in der Region Maradi.
In Niamey finden regelmässig Demonstrationen statt. Gewaltsame Ausschreitungen sowie Zusammenstösse zwischen Demonstrierenden und den Sicherheitskräften sind dabei nicht auszuschliessen.
Die Zahl der Einbrüche und bewaffneten Raubüberfälle nimmt zu.