Gültig am:
Publiziert am: 25.10.2023

Die Lagebeschreibung ist aktualisiert worden. Die Empfehlungen bleiben unverändert gültig.


Reisehinweise für Sri Lanka

Diese Reisehinweise entsprechen der aktuellen Lagebeurteilung des EDA. Sie werden laufend überprüft und bei Bedarf angepasst.

Beachten Sie auch die nachstehenden länderunabhängigen Reiseinformationen und die Fokus-Themen; sie sind Bestandteil dieser Reisehinweise.

Grundsätzliche Einschätzung

Der persönlichen Sicherheit ist grosse Aufmerksamkeit zu schenken.

Das Land leidet weiterhin unter einer Wirtschafts- und Finanzkrise. Es bestehen politische und soziale Spannungen, ebenso wie Spannungen zwischen religiösen beziehungsweise ethnischen Gemeinschaften. Sie können unvermittelt aufflammen und zu gewaltsamen Ausschreitungen führen.

Es kann zu Engpässen bei der Versorgung mit Medikamenten, Strom, Treibstoff und Gütern des täglichen Bedarfs kommen. Im Falle von Treibstoffknappheit kann es in den Warteschlangen an den Tankstellen zu Aggressionen kommen.

Es kommt regelmässig zu Streiks (Hartals) und Demonstrationen im ganzen Land. Dabei kann es zu gewaltsamen Ausschreitungen zwischen Demonstrierenden verschiedener Lager sowie Demonstrierenden und Sicherheitskräften, Brandstiftungen und Strassenblockaden kommen.
Bei gewaltsamen Zusammenstössen zwischen Demonstrierenden und den Sicherheitskräften kann es vereinzelt auch zum Einsatz von Schusswaffen kommen. Unruhen haben im Jahr 2022 mehrere Todesopfer und zahlreiche Verletzte gefordert.

Im Falle von Strassenblockaden, Streiks und Treibstoffmangel bleibt den Reisenden nichts anderes übrig, als sich lokal über alternative Reisemöglichkeiten zu erkundigen und gegebenenfalls die Normalisierung der Lage abzuwarten. Die Schweizer Botschaft in Colombo hat bei Verkehrsbehinderungen nur eng begrenzte - je nach Situation gar keine - Möglichkeiten zur Unterstützung bei der Aus- oder Weiterreise.

Bei Unruhen kann die Regierung kurzfristig den Ausnahmezustand und/oder Ausgangssperren landesweit oder über die betroffenen Gebiete verhängen. Unter dem Ausnahmezustand kann die Regierung unter anderem die freie Meinungsäusserung und die Versammlungsfreiheit einzuschränken. Ausserdem können Verhaftungen ohne Haftbefehl vorgenommen werden.

Im ganzen Land besteht das Risiko von terroristischen Anschlägen. Die Rubrik Terrorismus und Entführungen macht auf die Risiken des Terrorismus aufmerksam.
Terrorismus und Entführungen

Informieren Sie sich vor und während der Reise in den Medien, bei Ihrem Reiseveranstalter und/oder einer lokalen Kontaktperson über die aktuelle Lage und allfällige Ausgangssperren. Vermeiden Sie politische Diskussionen, auch auf den sozialen Medien. Meiden Sie Kundgebungen jeder Art und befolgen Sie die Anweisungen der lokalen Behörden (Sicherheitskontrollen, Ausgangssperren etc.).

Spezifische regionale Risiken

Bei der Beschreibung von Gefahrenzonen handelt es sich um ungefähre Angaben; Risiken lassen sich nicht auf exakt umrissene Gebiete einschränken.

Norden: Die Lage im Norden des Landes ist stabil, dennoch bleiben Spannungen bestehen. Es ist mit Militärpräsenz sowie vereinzelten Kontrollen entlang der Strassen und in öffentlichen Verkehrsmitteln zu rechnen. Es besteht ein erhebliches Risiko von Minen und Blindgängern. Befolgen Sie die Anweisungen der lokalen Behörden und der Sicherheitskräfte. Fahren Sie ausschliesslich auf häufig befahrenen Strassen, und lassen Sie sich wenn möglich von einer lokalen Vertrauensperson begleiten.

Osten: Es ist mit Militärpräsenz sowie vereinzelten Kontrollen entlang der Strassen und in öffentlichen Verkehrsmitteln zu rechnen. In einzelnen Gebieten besteht noch die Gefahr von Minen und Blindgängern. Befolgen Sie die Anweisungen der lokalen Behörden und der Sicherheitskräfte. Fahren Sie ausschliesslich auf häufig befahrenen Strassen, und lassen Sie sich wenn möglich von einer lokalen Vertrauensperson begleiten.

Kriminalität

Die Kleinkriminalität nimmt zu (Taschen- und andere Diebstähle). Es kommen Entführungen mit Lösegeldforderungen vor, die sich gegen Personen sri-lankischen Ursprungs richten.

Auch Vergewaltigungen und andere Sexualdelikte sind zu verzeichnen. Sexuelle Belästigungen kommen sehr häufig vor, besonders in öffentlichen Verkehrsmitteln und grossen Menschenmengen.

Unter anderem werden folgende Vorsichtsmassnahmen empfohlen:

  • Informieren Sie sich bei ortsansässigen Kontaktpersonen oder im Hotel über die lokalen Gegebenheiten, und erkundigen Sie sich, welche Quartiere als sicher gelten.
  • Tragen Sie keine Wertgegenstände (Uhren, Schmuck etc.) und nur wenig Geld auf sich.
  • Setzen Sie Ihre Kreditkarte mit Vorsicht ein, denn Missbrauch kommt vor.
  • Frauen wird empfohlen, nicht alleine zu reisen sowie einsame Strände und wenig belebte Quartiere und Gegenden zu meiden. Lassen Sie generell erhöhte Vorsicht und ein gesundes Misstrauen walten.
  • Bei Zufallsbekanntschaften in Bars, Diskotheken, Nachtklubs und Restaurants ist Vorsicht geboten. Es kommt vor, dass mit Betäubungsmitteln versetzte Getränke angeboten werden, um das Opfer zu berauben oder sexuell zu missbrauchen.

Verkehr und Infrastruktur

Es herrscht Linksverkehr. Der Strassenzustand ist teilweise schlecht, doch wird das Strassennetz laufend ausgebaut. Es gibt zwei gut ausgebaute Autobahnen von Colombo zum Flughafen und von Kottawa/Colombo nach Hambantota, Richtung Süden. Die riskante Fahrweise stellt ein hohes Unfallrisiko dar. Für Reisen mit einem Personenwagen ist es empfehlenswert, einen Wagen mit Chauffeurin oder Chauffeur zu mieten.

Die teils veraltete respektive fehlende Infrastruktur des Eisenbahnnetzes wird laufend ausgebaut und erneuert.

Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass die Telefon- und Internetverbindungen sowie die sozialen Medien zeitweise eingeschränkt werden.

Es kommt vor, dass die Grenzübergänge kurzfristig vorübergehend geschlossen werden, z.B. um die Ausbreitung von Krankheiten zu verhindern. Informieren Sie sich bei den lokalen Behörden oder direkt bei den Grenzposten.

Besondere rechtliche Bestimmungen

Strafbar sind unter anderem:

  • Gleichgeschlechtliche Handlungen
  • Fotografieren von uniformierten Personen, militärischen Einrichtungen und öffentlichen Bauten (Regierungsgebäude, Flughäfen, Brücken usw.)
  • Respektloses Verhalten gegenüber dem Buddhismus. Wer zum Beispiel eine Buddha-Statue umarmt oder küsst oder Tätowierungen buddhistischer Motive zur Schau trägt, muss mit einer Verhaftung rechnen.

Vergehen gegen das Betäubungsmittelgesetz werden schon bei geringen Mengen und bei jeder Art von Drogen mit langjährigem Freiheitsentzug geahndet.

Bei Drogenhandel, Mord und Vergewaltigung kann die Todesstrafe verhängt werden.

Die Haftbedingungen sind prekär: überfüllte Gefängnisse, mangelhafte hygienische Verhältnisse und Verpflegung usw.

Kulturelle Besonderheiten

Über zwei Drittel der Bevölkerung bekennen sich zum Buddhismus. Religiöse Rituale und Zeremonien haben einen grossen Einfluss auf das Alltagsleben. Zeigen Sie in religiösen Stätten oder gegenüber religiösen Statuen und Bildern den gebührenden Respekt. Nehmen Sie Rücksicht auf die religiösen Empfindsamkeiten der Bevölkerung und passen Sie Verhalten und Kleidung auch an den Stränden den lokalen Gepflogenheiten an. Informieren Sie sich in Reiseführern, bei Ihrem Reisebüro oder vor Ort über die Verhaltensregeln und die genauen Bestimmungen.

Naturbedingte Risiken

Die Monsunzeit dauert im Südwesten des Landes hauptsächlich von Mai bis September, in den übrigen Gebieten von November bis Februar. Während dieser Perioden muss mit starken Regenfällen gerechnet werden. Sie können Überschwemmungen, Erdrutsche und Infrastrukturschäden verursachen. Auch der Reiseverkehr kann beeinträchtigt werden. Bleiben Sie in Kontakt mit Ihrem Reiseveranstalter, beachten Sie die Wettervorhersagen.

Tsunami, die durch Erdbeben im südostasiatischen Raum ausgelöst werden, können auch Sri Lanka erreichen.
Sri Lanka Disaster Management Center

Indian National Centre for Ocean Information Services > Tsunami Early Warnings

Sollte sich während Ihres Aufenthalts eine Naturkatastrophe ereignen, melden Sie sich möglichst rasch bei Ihren Angehörigen und befolgen Sie die Anweisungen der Behörden. Sind die Verbindungen ins Ausland unterbrochen, kontaktieren Sie die Schweizer Botschaft in Colombo.

Medizinische Versorgung

Die medizinische Versorgung ist nicht überall gewährleistet. Private Krankenhäuser sind öffentlichen vorzuziehen. Krankenhäuser verlangen vor Behandlungen eine finanzielle Garantie (Kreditkarte oder Vorschusszahlung). Personen mit einem negativen Rhesusfaktor können unter Umständen nur mit Schwierigkeiten eine Bluttransfusion erhalten.

Wenn Sie auf bestimmte Medikamente angewiesen sind, sollte Ihre Reiseapotheke einen ausreichenden Vorrat enthalten. Bedenken Sie jedoch: In vielen Ländern gelten besondere Vorschriften für die Mitnahme von betäubungsmittelhaltigen Medikamenten (z.B. Methadon) und Substanzen, mit denen psychische Erkrankungen behandelt werden. Erkundigen Sie sich gegebenenfalls vor der Abreise direkt bei der zuständigen ausländischen Vertretung (Botschaft oder Konsulat) und konsultieren Sie die Rubrik Reiselinks, wo Sie unter anderem weitere Informationen zu diesem Thema sowie generell zur Reisemedizin finden. Über die Verbreitung von Krankheiten und mögliche Schutzmassnahmen informieren medizinische Fachpersonen und Impfzentren.
Reiselinks

Besondere Hinweise

Mit Personenkontrollen muss zuweilen gerechnet werden; sie sind im Norden und Osten häufiger als in den anderen Landesteilen. Tragen Sie stets Ihren Pass auf sich oder eine Fotokopie davon, einschliesslich der Seite mit dem Einreisevisum.

Nützliche Adressen

Notruf: 119
Ambulanz: 110
Touristenpolizei: +94 11 242 10 52

Zollvorschriften: Sri Lanka Customs

Schweizer Vertretungen im Ausland: Wenn Sie im Ausland in eine Notlage geraten, können Sie sich an die nächste Schweizer Vertretung oder an die Helpline EDA wenden.
Schweizer Botschaft in Colombo

Helpline EDA
 

Ausländische Vertretungen in der Schweiz: Auskunft über die Einreisevorschriften (zugelassene Ausweise, Visum etc.) erteilen die zuständigen ausländischen Botschaften und Konsulate. Sie informieren auch über die Zollbestimmungen für die Ein- und Ausfuhr von Tieren und Waren: elektronische Geräte, Souvenirs, Medikamente etc.
Ausländische Vertretungen in der Schweiz

Electronic Travel Authority System

Ausschluss der Haftung
Die Reisehinweise des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA) stützen sich auf eigene, als vertrauenswürdig eingeschätzte Informationsquellen. Sie verstehen sich als nützliche Hinweise zur Planung einer Reise. Das EDA kann Reisenden aber den Entscheid und die Verantwortung für die Vorbereitung und Durchführung der Reise nicht abnehmen.
Gefahrensituationen sind oft nicht vorhersehbar, unübersichtlich und können sich rasch ändern. Das EDA übernimmt keine Gewähr für die Vollständigkeit der Reisehinweise und für die Richtigkeit des Inhalts von verlinkten externen Internetseiten. Es lehnt jede Haftung für allfällige Schäden im Zusammenhang mit einer Reise ab. Forderungen im Zusammenhang mit der Annullierung einer Reise sind direkt beim Reisebüro oder der Reiseversicherung geltend zu machen.