Mit Lust am Formenspiel und hohem ästhetischen Eigensinn behandeln die beiden Debütromane zentrale gesellschaftspolitische Themen. Bei Ariane Koch sind »Gast« und »Gastgeberin« Protagonist/innen einer wechselseitigen Aufdrängung, deren bizarres Beziehungsspiel in vignettenhaften Episoden aufgerollt wird. Vor dem Hintergrund einer Schweizer Kleinstadt und Fragen von Flucht und Migration lässt der Text Grenzen verschwimmen – etwa auch jene von Mensch und Tier.
Luca Kieser bringt ökologische Fragen und den Klimawandel aufs Tapet. Die Tentakel eines Tiefseeungeheuers fungieren dabei als Erzählinstanzen. In zahlreichen Handlungssträngen werden eine grossangelegte Familiengeschichte entfaltet, literatur-, kultur- und naturgeschichtliche Referenzen gezogen, auto- und metafiktionale Elemente miteinander verwoben.
Ariane Koch, *1988, Autorin, Theater- und Performance-Künstlerin, Hörspielmacherin.
Luca Kieser, *1992, Autor, Literaturvermittler, studierte am Institut für Sprachkunst Wien.
Lesung:
20. Februar 2024, 19 Uhr