Gültig am:
Publiziert am: 10.02.2023

Das Kapitel Aktuelles ist entfernt worden (Covid-19). Beachten Sie die Empfehlungen des Bundesamtes für Gesundheit BAG und den Fokus Coronavirus (Covid-19).

BAG
Fokus Coronavirus (Covid-19)


Reisehinweise für Venezuela

Diese Reisehinweise entsprechen der aktuellen Lagebeurteilung des EDA. Sie werden laufend überprüft und bei Bedarf angepasst.

Beachten Sie auch die nachstehenden länderunabhängigen Reiseinformationen und die Fokus-Themen; sie sind Bestandteil dieser Reisehinweise.

Sonderinformation: Coronavirus (Covid-19)

In allen Regionen der Welt besteht das Risiko einer Ansteckung mit dem Coronavirus.

Um die Verbreitung des Coronavirus (Covid-19) einzudämmen, können Staaten Einreise- und Ausreiserestriktionen sowie Massnahmen innerhalb des Landes verfügen. Solche Vorschriften können kurzfristig ändern. Auslandreisen erfordern deshalb eine sorgfältige Vorbereitung und Flexibilität.

Beachten Sie die Informationen und Empfehlungen im Fokus «Coronavirus (COVID-19)» und des Bundesamtes für Gesundheit BAG. Erkundigen Sie sich bei den ausländischen Vertretungen in der Schweiz (Botschaften und Konsulate) über die aktuell gültigen Massnahmen.
Fokus «Coronavirus (COVID-19)

BAG: Coronavirus: Reisen

ausländische Vertretungen in der Schweiz

Grundsätzliche Einschätzung

Von touristischen und anderen nicht dringenden Reisen wird abgeraten. Von Reisen in gewisse Landesteile wird generell abgeraten.

Die Gewaltkriminalität ist im ganzen Land sehr hoch.

Die sozialen und politischen Spannungen sind hoch. Die politische Lage ist polarisiert und insbesondere in den grossen Städten konfliktgeladen.
Grössere Demonstrationen können jederzeit vorkommen. Dabei kommt es teilweise zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Demonstrierenden verschiedener Lager sowie zwischen Demonstrierenden und Sicherheitskräften. Auch Sachbeschädigungen und Plünderungen sind möglich. Es besteht die Gefahr, dass Sicherheitskräfte und bewaffnete Milizen gewaltsam gegen Kundgebungen vorgehen. Ausschreitungen haben wiederholt Todesopfer und Verletzte gefordert.

Es bestehen Engpässe bei der Treibstoff-, Wasser- und Stromversorgung. Auch Güter des täglichen Bedarfs und Medikamente können über längere Zeiträume nicht verfügbar sein, insbesondere in ländlichen Gegenden.

Im Falle von Unruhen, Strassensperren, Streiks und Versorgungsengpässen bleibt den Reisenden nichts anderes übrig, als sich lokal über alternative Reisemöglichkeiten zu erkundigen und gegebenenfalls die Normalisierung der Lage abzuwarten. Die Schweizer Botschaft in Caracas hat je nach Situation keine Möglichkeiten zur Unterstützung der Ausreise aus den betroffenen Regionen.

Das Risiko von terroristischen Anschlägen kann auch in Venezuela nicht ausgeschlossen werden. Die Rubrik Terrorismus und Entführungen macht auf die Risiken des Terrorismus aufmerksam.
Terrorismus und Entführungen

Verfolgen Sie die Entwicklung der Lage vor und während der Reise in den Medien. Lassen Sie sich wenn möglich von einer lokalen Vertrauensperson begleiten. Meiden Sie politische Veranstaltungen und Demonstrationen jeder Art und halten Sie sich an die Anweisungen der lokalen Behörden (z.B. Ausgangssperren).

Spezifische regionale Risiken

Bei der Beschreibung von Gefahrenzonen handelt es sich um ungefähre Angaben; Risiken lassen sich nicht auf exakt umrissene Gebiete einschränken.

Grenzgebiete zu Kolumbien: Das organisierte Verbrechen und grenzüberschreitende Aktivitäten von kolumbianischen Guerilla- und andere bewaffnete illegale Gruppierungen beeinflussen die Sicherheitslage entlang der Grenze. Es besteht eine erhöhte Gefahr, Opfer eines Gewaltverbrechens oder einer Entführung zu werden. Gewalttätige Auseinandersetzungen zwischen Regierungstruppen und bewaffneten Rebellengruppen kommen vor. Dabei können auch unbeteiligte Personen in Mitleidenschaft gezogen werden. Es kann zu kurzfristigen Grenzschliessungen kommen. Von Reisen in die Grenzgebiete zu Kolumbien wird abgeraten. 

Grenzgebiete zu Brasilien: Entlang der Grenze zu Brasilien sind kriminelle Banden grenzüberschreitend aktiv; es kommt zu Überfällen und Gewalttaten. Es besteht eine erhöhte Gefahr, Opfer eines Gewaltverbrechens zu werden. Es kann zu kurzfristigen Grenzschliessungen kommen. Von Reisen in die Grenzgebiete zu Brasilien wird abgeraten.

Kriminalität

Die Kriminalitätsrate ist sehr hoch. Der Besitz von Schusswaffen ist weit verbreitet, und Kriminelle machen häufig und ohne Zögern davon Gebrauch. Es besteht das Risiko, dass unbeteiligte Personen durch Konfrontationen zwischen den Sicherheitskräften und kriminellen Gruppierungen in Mitleidenschaft gezogen werden.

Taschen- und Entreissdiebstähle sind verbreitet. Auch Gewaltdelikte kommen regelmässig vor: Entführungen zwecks Lösegelderpressung, bewaffnete Autodiebstähle, Raubüberfälle, Sexualdelikte und Morde. Bei sogenannten Express-Entführungen wird das Opfer zu Einkäufen mit der Kreditkarte oder finanziellen Transaktionen gezwungen. Es sind Straffälle bekannt, an denen Polizeipersonal beteiligt war.

Auf den Strassen werden Überfälle oft durch Kriminelle auf Motorrädern verübt. Das Risiko besteht in den Städten und auf Überlandstrassen, für Personenwagen und für Busse.

Das Überfallrisiko besteht sowohl bei Einzel- als auch bei Gruppenreisen. Es ist besonders hoch in Caracas und anderen grösseren Städten des Landes, besteht aber grundsätzlich immer und überall.

Beachten Sie unter anderem folgende Vorsichtsmassnahmen:

  • Reisen Sie ausschliesslich tagsüber und nicht alleine. Lassen Sie sich wenn möglich von einer lokalen Vertrauensperson begleiten.
  • Informieren Sie sich an Ihren Aufenthaltsorten bei ortsansässigen Kontaktpersonen oder im Hotel über die lokalen Gegebenheiten, und erkundigen Sie sich, welche Quartiere als sicher gelten. Meiden Sie generell die ärmeren Stadtteile.
  • Tragen Sie keine Wertgegenstände (Uhren, Schmuck usw.) und nur wenig Geld auf sich. Deponieren Sie Wertsachen im Hotelsafe. Tragen Sie aber immer eine Passkopie auf sich.
  • Diebstähle in Hotels kommen regelmässig vor. Bei der Wahl der Unterkunft ist dem Sicherheitsaspekt grosse Beachtung zu schenken.
  • Benutzen Sie das Mobiltelefon draussen so wenig wie möglich, denn Entreissdiebstähle kommen häufig vor.
  • Setzen Sie Kreditkarten mit Vorsicht ein, denn Missbrauch kann nicht ausgeschlossen werden.
  • Gehen Sie nach Einbruch der Dunkelheit nicht aus.
  • Benutzen Sie ausschliesslich registrierte Taxis und bestellen Sie diese womöglich per Telefon. Lehnen Sie im Flughafen Caracas Maiquetía Angebote von selbsternannten Taxifahrerinnen und -fahrern ab. Nehmen Sie stattdessen ein Taxi beim offiziellen Taxistand unmittelbar vor der Ankunftshalle oder lassen Sie sich von einer Vertrauensperson abholen.
  • Auf der Flughafenstrasse in Caracas besteht ein erhöhtes Überfallrisiko, insbesondere nachts. Planen Sie Ihre Fahrt an und zum Flughafen ausschliesslich tagsüber. Erkundigen Sie sich vor der Reise bei Ihrem Reisebüro oder der Fluggesellschaft und planen allenfalls eine Übernachtung in einem Flughafen-Hotel mit ein.
  • Nehmen Sie von Unbekannten keine Drinks an. Es kommt vor, dass Getränke mit Betäubungsmitteln versetzt werden, um das Opfer nachher zu berauben oder zu vergewaltigen.
  • Parkieren Sie das Auto nicht an abgelegenen und unbewachten Orten. Beobachten Sie die Umgebung, bevor Sie das Auto verlassen.
  • Campieren Sie nur auf dafür gekennzeichneten und bewachten Plätzen.
  • Leisten Sie bei einem Überfall keinen Widerstand, denn die Gewaltbereitschaft ist sehr hoch. Kriminelle schrecken auch vor Morden nicht zurück.
  • Geschäftsleuten wird empfohlen, nur tagsüber an Meetings teilzunehmen.

Die Rechtsunsicherheit ist gross: Straftaten und Verbrechen bleiben meistens ungeahndet. Die Polizei leidet unter Korruption, Unerfahrenheit sowie Geld- und Personalmangel. Das Justizsystem ist ineffizient und überlastet.

In den venezolanischen Gewässern ist es wiederholt zu Piratenüberfällen gekommen. Beachten Sie die spezifischen Informationen:
Maritime Piraterie

Verkehr und Infrastruktur

Die Überlandstrassen sind teilweise in schlechtem Zustand. Busse gelten als unsicher (oft unvorsichtige Fahrweise, Überfälle). Verzichten Sie nachts auf Überlandfahrten.

Das unberechenbare Verhalten vieler Verkehrsteilnehmenden stellt ein erhebliches Unfallrisiko dar.

Personen, die mit dem eigenen Fahrzeug einreisen: Das Fahrzeug muss entweder von Ihnen selbst wieder ausgeführt oder verzollt werden. Dies gilt auch, wenn es aufgrund eines irreparablen Schadens verschrottet werden muss. Die venezolanischen Behörden können die Ausreise verweigern, bis das Fahrzeug verzollt oder die Ausfuhrformalitäten geregelt sind.

Die Polizei führt an zahlreichen Checkpoints Personenkontrollen durch. Es gibt Berichte, dass vereinzelte Sicherheitskräfte ungerechtfertigte Geldzahlungen fordern. Verlangen Sie einen schriftlichen Beleg, falls Sie zu einer Zahlung aufgefordert werden.

Öffentlicher Verkehr: Die Wartung öffentlicher Verkehrsmittel (U-Bahn, Busse) ist mangelhaft.
Die Sicherheitsvorkehrungen und der Zustand der Flugzeuge für Inlandflüge sind unterschiedlich. Unfälle mit Kleinflugzeugen kommen vor.

Es muss landesweit mit Unterbrüchen der Strom- und Wasserversorgung gerechnet werden, die längere Zeit andauern können. Ausserhalb von Caracas ist die Treibstoffversorgung nicht gewährleistet.

Telefon- und Internetverbindungen sind zeitweise unterbrochen.

Die See- und Luftgrenzen zu den Inseln Aruba, Bonaire und Curaçao sind geschlossen. Die venezolanischen Grenzübergänge nach Kolumbien, Brasilien und Guyana bleiben zeitweise ebenfalls geschlossen. Erkundigen Sie sich vor einem allfälligen Grenzübertritt (auf dem Land- oder Wasserweg) bei den zuständigen Behörden oder direkt bei den Grenzposten über die aktuell gültigen Öffnungszeiten.

Besondere rechtliche Bestimmungen

Es ist verboten, öffentliche Gebäude (z.B. Militärflughafen, Präsidentenpalast etc.) zu fotografieren.

Geld darf nur bei Banken und offiziellen Wechselbüros eingetauscht werden. Zuwiderhandlungen können bestraft werden.

Vergehen gegen das Betäubungsmittelgesetz werden mit langjährigen Gefängnisstrafen von bis zu 20 Jahren geahndet. Die diesbezüglichen Kontrollen sind sehr streng. Dazu können auch Röntgenkontrollen gehören, wenn ein Verdacht besteht, dass Drogen im Körperinnern transportiert werden.

Die Haftbedingungen sind sehr prekär: Überfüllte Zellen, schlechte Behandlung, mangelhafte Ernährung, verschmutztes Trinkwasser, mangelnde Hygiene, Tuberkulose-Ansteckungsgefahr, Gewalt unter den inhaftierten Personen etc.

Naturbedingte Risiken

Von Mai bis November können die Inseln und Küstengebiete von Ausläufern von Hurrikanen heimgesucht werden. Es muss auch mit starken Regenfällen gerechnet werden. Dies kann Überschwemmungen, Erdrutsche und Infrastrukturschäden verursachen. Auch der Reiseverkehr kann vorübergehend beeinträchtigt werden. Beachten Sie die Wettervorhersagen sowie die Warnungen und Anweisungen der lokalen Behörden.
Weltorganisation für Meteorologie (WMO)

Der nordöstliche Teil des Landes, einschliesslich Caracas, liegt in einem Erdbebengebiet. Erdbeben und Vulkanausbrüche in der Karibik können neben Verwüstungen auf dem Land auch Flutwellen auslösen.
Venezolanischer Erdbebendienst (Funvisis)

National weather service - Caribbean Tsunami Warning Program (CTWP)

National Oceanic and Atmosphere Administration (NOAA) – U.S. Tsunami Warning System

Sollte sich während Ihres Aufenthalts eine Naturkatastrophe ereignen, melden Sie sich möglichst rasch bei Ihren Angehörigen und befolgen Sie die Anweisungen der Behörden. Sind die Verbindungen ins Ausland unterbrochen, kontaktieren Sie die Schweizerische Botschaft in Caracas.

Medizinische Versorgung

Selbst in den Grossstädten ist die medizinische Versorgung oftmals nicht gewährleistet. In vielen öffentlichen Krankenhäusern sind die hygienischen Verhältnisse prekär. Engpässe in der Versorgung mit Medikamenten kommen in den öffentlichen und privaten Krankhäusern vor. Ernsthafte Erkrankungen und Verletzungen müssen im Ausland (USA oder Europa) behandelt werden. Krankenhäuser verlangen vor Behandlungen eine Vorschusszahlung (Bargeld, Kreditkarte).

Wenn Sie auf bestimmte Medikamente angewiesen sind, sollte Ihre Reiseapotheke einen ausreichenden Vorrat enthalten. Bedenken Sie jedoch: In vielen Ländern gelten besondere Vorschriften für die Mitnahme von betäubungsmittelhaltigen Medikamenten (z.B. Methadon) und Substanzen, mit denen psychische Erkrankungen behandelt werden. Erkundigen Sie sich gegebenenfalls vor der Abreise direkt bei der zuständigen ausländischen Vertretung (Botschaft oder Konsulat) und konsultieren Sie die Rubrik Reiselinks, wo Sie unter anderem weitere Informationen zu diesem Thema sowie generell zur Reisemedizin finden. Über die Verbreitung von Krankheiten und mögliche Schutzmassnahmen informieren medizinische Fachpersonen und Impfzentren.

Besondere Hinweise

Aufgrund sehr hoher Inflation ist die Landeswährung (Bolivar Digital) fast nicht erhältlich. Die meisten Zahlungen erfolgen deshalb in bar mit US-Dollar oder mit Kreditkarte. Bargeldbezüge mit ausländischen Bank- und Kreditkarten sind nicht möglich. Es ist von Vorteil, genügend Bargeld in kleinen US-Dollar-Scheinen mitzuführen, da es oft kein Wechselgeld gibt.

Nützliche Adressen

Allgemeine Notruf-Nummern: 911 oder 171 (je nach Region)

Schweizer Vertretungen im Ausland: Wenn Sie im Ausland in eine Notlage geraten, können Sie sich an die nächste Schweizer Vertretung oder an die Helpline EDA wenden.
Schweizer Botschaft in Caracas

Helpline EDA

Ausländische Vertretungen in der Schweiz: Auskunft über die Einreisevorschriften (zugelassene Ausweise, Visum etc.) erteilen die zuständigen ausländischen Botschaften und Konsulate. Sie informieren auch über die Zollbestimmungen für die Ein- und Ausfuhr von Tieren und Waren: elektronische Geräte, Souvenirs, Medikamente etc.
Ausländische Vertretungen in der Schweiz

Ausschluss der Haftung
Die Reisehinweise des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA) stützen sich auf eigene, als vertrauenswürdig eingeschätzte Informationsquellen. Sie verstehen sich als nützliche Hinweise zur Planung einer Reise. Das EDA kann Reisenden aber den Entscheid und die Verantwortung für die Vorbereitung und Durchführung der Reise nicht abnehmen.
Gefahrensituationen sind oft nicht vorhersehbar, unübersichtlich und können sich rasch ändern. Das EDA übernimmt keine Gewähr für die Vollständigkeit der Reisehinweise und für die Richtigkeit des Inhalts von verlinkten externen Internetseiten. Es lehnt jede Haftung für allfällige Schäden im Zusammenhang mit einer Reise ab. Forderungen im Zusammenhang mit der Annullierung einer Reise sind direkt beim Reisebüro oder der Reiseversicherung geltend zu machen.