Die Beziehungen zwischen der Schweiz und Angola sind gut. Sie wurden 2006 mit der Eröffnung einer angolanischen Botschaft in Bern und 2009 mit der Wiedereröffnung der Schweizer Botschaft in Luanda ausgebaut.
Bilaterale Beziehungen Schweiz–Angola
Schwerpunkte der diplomatischen Beziehungen
Die Schweiz hat eine Subsahara-Afrika-Strategie für den Zeitraum 2021–2024 ausgearbeitet.
Die bilateralen Beziehungen zwischen der Schweiz und Angola konzentrieren sich auf Themen von gemeinsamem Interesse in den Bereichen Politik, Wirtschaft, Migration und Recht.
Im Hinblick auf eine engere Zusammenarbeit bei der Bekämpfung der internationalen Kriminalität unterzeichneten die Schweiz und Angola 2021 eine Vereinbarung über die internationale Rechtshilfe in Strafsachen, um die angolanische Regierung bei ihrem Engagement gegen die Korruption zu unterstützen.
Die gute Zusammenarbeit im Migrationsbereich beruht auf einem 2015 unterzeichneten Migrationsabkommen.
Subsahara-Afrika-Strategie 2021–2024 (PDF, 48 Seiten, 3.0 MB, Deutsch)
Wirtschaftliche Zusammenarbeit
Trotz des durch die sinkenden Ölpreise verursachten Wirtschaftsabschwungs der letzten Jahre gehört Angola gemäss der Subsahara-Afrika-Strategie 2021–2024 zu den «wirtschaftlichen Löwinnen». Dabei handelt es sich um afrikanische Staaten mit hohem wirtschaftlichem Potenzial, insbesondere bezüglich Investitionen und Handel. Mehrere multinationale Unternehmen aus der Schweiz oder mit Sitz in der Schweiz sind neben einem Dutzend KMU in Angola präsent. Es gibt einen Schweizer Business-Club. Ein Vertreter von SwissCham Central–Western Africa ist seit 2009 ebenfalls in Luanda tätig. Der Handelsaustausch ist aber immer noch bescheiden.
Zusammenarbeit in den Bereichen Bildung, Forschung und Innovation
Forschende aus Angola können sich beim Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) um Bundes-Exzellenz-Stipendien bewerben.
Bundes-Exzellenz-Stipendien für ausländische Forschende und Kunstschaffende, SBFI
Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe
Die Humanitäre Hilfe der Schweiz war zwischen 1996 und 2007 stark in Angola engagiert und führte humanitäre Hilfsaktionen für Vertriebene und Projekte für den Wiederaufbau der Infrastruktur durch.
Im Jahr 2005 wurde ein Abkommen über die Rückführung angolanischer Vermögenswerte unterzeichnet, mit dem das «Programme socio-humanitaire Angola–Suisse» lanciert wurde. Dieses Sonderprogramm wird von der Schweizer Botschaft und der DEZA verwaltet. 2012 unterzeichneten die Schweiz und Angola ein weiteres Abkommen zur Rückführung angolanischer Vermögenswerte aus der Schweiz. Mit diesen Geldern wurden grössere Bildungsprojekte finanziert (Bau einer Landwirtschaftsschule und Sanierung eines Fachgymnasiums), die die Entwicklung und Diversifizierung der angolanischen Wirtschaft fördern sollen.
Schweizerinnen und Schweizer in Angola
Ende 2020 lebten gemäss Auslandschweizerstatistik 88 Schweizerinnen und Schweizer in Angola und 2167 angolanische Staatsangehörige in der Schweiz.
Geschichte der bilateralen Beziehungen
In den 1950er-Jahren nahm die Schweiz wirtschaftliche Beziehungen zu Angola auf. Diese blieben aber beschränkt, insbesondere wegen der innenpolitischen Konflikte.
Von 1962 bis 1975, als das Land die Unabhängigkeit von Portugal erlangte, gab es in Luanda ein Schweizer Konsulat. Die Schweiz anerkannte die Volksrepublik Angola am 18. Februar 1976. Im Jahr 1977 wurde in Luanda eine Botschaft mit einem Geschäftsträger eröffnet. Die regionalen Konflikte und der Bürgerkrieg 1975–2002 bewogen die Schweiz, ihre Botschaft von August 1996 bis 2009 zu schliessen und durch ein Büro der Humanitären Hilfe, zuerst in Huambo, dann in Luanda, zu ersetzen.