Bilaterale Beziehungen Schweiz–Aserbaidschan

Die Schweiz und Aserbaidschan pflegen gute Beziehungen im politischen und wirtschaftlichen Bereich, welche auf breit gefächerten gemeinsamen Interessen beruhen. Die Zusammenarbeit in den internationalen Finanzinstitutionen, die Entwicklungszusammenarbeit sowie die Energiepolitik stehen im Zentrum der bilateralen Beziehungen.

Schwerpunkte der diplomatischen Beziehungen

Aserbaidschan gehört zu den von der Schweiz präsidierten Stimmrechtsgruppen bei der Weltbank, beim Internationalen Währungsfonds (IWF) sowie bei der Globalen Umweltfazilität (Global Environment Facility, GEF). Die Schweiz misst der Förderung der guten Regierungsführung sowie der Privatsektorförderung in Aserbaidschan grosse Bedeutung bei. Sie engagiert sich in Aserbaidschan seit 1999 in der technischen und wirtschaftlichen Zusammenarbeit.

Datenbank Staatsverträge

Weltbank (en)

Internationaler Währungsfonds (en)

Globale Umweltfazilität (en)

Wirtschaftliche Zusammenarbeit

Aserbaidschan ist der wichtigste Handelspartner der Schweiz im Südkaukasus. Im Jahr 2022 belief sich das Handelsvolumen auf 420 Millionen CHF. Die Schweiz exportiert vor allem Pharmazeutika, Maschinen und Produkte der Uhrenindustrie nach Aserbaidschan und importiert von dort namentlich Edelmetalle und Energieressourcen. Sie gehört auch zu den grössten Investoren im Nicht-Erdöl-Sektor und unterstützt die Bestrebungen Aserbaidschans, die Wirtschaft zu diversifizieren.

Handelsförderung, Switzerland Global Enterprise SGE

Länderinformationen, Staatssekretariat für Wirtschaft SECO

Gemeinsame Handelskammer Schweiz JCC (en)

Friedensförderung und menschliche Sicherheit

Das EDA verfügt über kein spezifisches Menschenrechtsprogramm in Aserbaidschan. Die Schweiz bietet regelmässig ihre guten Dienste als Gaststaat für Treffen zwischen Vertretern Aserbaidschans und Armeniens an.

Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe

Die Aktivitäten der internationalen Zusammenarbeit in Aserbaidschan sind Teil des Regionalen Kooperationsprogramms für den Südkaukasus 2022–2025 (Georgien, Aserbaidschan, Armenien). Ziel ist es unter anderem, die grenzüberschreitenden Beziehungen in der Region zu fördern und entsprechende Projekte zu unterstützen. Die Programmschwerpunkte liegen in den Bereichen Gouvernanz und Friedensförderung, wirtschaftliche Entwicklung und Beschäftigung sowie nachhaltige Bewirtschaftung der natürlichen Ressourcen und Klimawandel.

Die Schweiz setzt sich in Aserbaidschan ein für:

  • bessere wirtschaftliche Rahmenbedingungen inkl. ein besseres Investitionsklima
  • einen modernen und transparenten Finanzsektor
  • bessere öffentliche Dienstleistungen und Gouvernanz
  • Wirtschaftliche Stärkung der Frauen
  • Förderung der lokalen Kunst und Kultur

Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe

Kulturaustausch

Die Schweizer Botschaft engagiert sich mit diversen eigenen Projekten und Veranstaltungen bei der Kulturvermittlung und der Landeswerbung, sei es via Teilnahme an Filmfestivals, an der Frankophonie-Woche, der «Settimana della lingua italiana» oder anderen Kulturanlässen. Zudem profitiert Aserbaidschan vom regionalen Kunst- und Kulturprogramm der DEZA im Südkaukasus.

Schweizerinnen und Schweizer in Aserbaidschan

Ende 2022 lebten gemäss Auslandschweizerstatistik 40 Schweizerinnen und Schweizer in Aserbaidschan. 

Geschichte der bilateralen Beziehungen

Die Schweiz anerkannte Aserbaidschan am 23. Dezember 1991 als unabhängigen Staat. Im Oktober 2005 eröffnete Aserbaidschan eine Botschaft in Bern. Die Schweiz etablierte im Jahr 2001 ein Kooperationsbüro in Baku und verfügt seit Ende 2007 auch über eine Botschaft. Die Botschaftsräumlichkeiten wurden im Mai 2008 offiziell eingeweiht.

Aserbaidschan, Historisches Lexikon der Schweiz