Hinweis: Die Texte in allen Rubriken, mit Ausnahme «Erreichte Resultate», beschreiben die Situation vor Projektbeginn.
Ein Zentrum zur Förderung des kulturellen Austausches auf Zypern
Durch dieses Projekt konnte ein verlassenes Haus in der zypriotischen Pufferzone erworben, komplett renoviert und zum Begegnungs- und Kulturzentrum umfunktioniert werden. Das Zentrum konnte Anfangs Mai 2011 seine Tore öffnen und fördert seither den Dialog zwischen den Bevölkerungsgruppen. Es leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Versöhnung und Friedensbildung auf Zypern.
Land/Region | Thema | Periode | Budget |
---|---|---|---|
Zypern |
Zivilgesellschaft stärken
Nichtregierungsorganisationen
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01.10.2008
- 30.04.2012 |
CHF 153’150
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- Purchase (not part of Switzerland’s contribution), renovation, equipment and refitting of the exterior of the building in the buffer zone
- Centre is in full operation and hosts various activities such as conferences, meetings, language courses etc.
- National State Institute North
-
Sektor nach Kategorisierung des Entwicklungshilfeekomitees der OECD Unallocated Unspecified
Sub-Sektor nach Kategorisierung des Entwicklungshilfeekomitees der OECD Sectors not specified
Unterstützungsform Erweiterungsbeitrag
Projektnummer 7F06199
Hintergrund |
The project is based on the conviction that the two main obstacles confronting civil society are: i) the lack of infrastructure for intercommunity activities, and ii) inadequate skills for identifying and mobilising support within legal procedures. The aim of the project is to transform the image of segregation of the “dead zone” into a symbol of cooperation. |
Ziele |
Contribute to the revitalisation of the buffer zone between the Greek and Turkish parts of Cyprus through promoting communication between people of different ethnic origin, religion and language. |
Zielgruppen |
The population of Cyprus, local and international NGOs |
Aktivitäten |
Acquisition of a building in the buffer zone (without Swiss funding), as well as its renovation and conversion. Organisation of training seminars for teachers on a multilateral approach to Cypriot history. Opening of a multicultural museum with at least 2,000 visitors a year. |
Resultate |
Erreichte Resultate: |
Verantwortliche Direktion/Bundesamt |
DEZA |
Kreditbereich |
Schweizer Beitrag an die erweiterte EU |
Projektpartner |
Vertragspartner Ausländische staatliche Institution Andere Partner Executing Agency: Association for Historical Dialogue and Research, Cyprus (AHDR) |
Budget | Laufende Phase Schweizer Beitrag CHF 153’150 Bereits ausgegebenes Schweizer Budget CHF 153’150 |
Projektphasen |
Phase 1 01.10.2008 - 30.04.2012 (Completed) |
Projekt zur Belebung der Pufferzone auf Zypern
Zypern ist die drittgrösste Insel des Mittelmeers und seit 1974 geteilt. Zwischen dem Nord- und dem Südteil der Insel liegt eine sogenannte Pufferzone. Auf Zypern fehlt die Infrastruktur, welche den Dialog zwischen den beiden kulturellen Bevölkerungsschichten fördert. Dieses Projekt zur Errichtung eines Begegnungs- und Kulturzentrums soll diesen Dialog zwischen der zypriotischen und der türkischen Bevölkerung intensivieren. Das Projekt ist auch ein Anlauf, die Pufferzone, welche die Insel geographisch in zwei Teile trennt, wieder belebter zu gestalten, damit sich die beiden auf Zypern beheimateten Kulturen wieder annähern und gemeinsame Aktivitäten unternehmen können.
Das erste kulturelle Zentrum auf Zypern – auch dank Schweizer Hilfe
Die Organisation „Association for Historical Dialogue and Research“ (AHDR) wurde 2003 durch eine Gruppe von Historikern, Lehrern, Ethnologen, Linguisten und wissenschaftlichen Forschern als eine Nichtregierungsorganisation gegründet. Durch die finanzielle Hilfe mehrerer Geberorganisationen und –länder konnte die Organisation ein altes, leer stehendes Gebäude direkt in der Pufferzone erwerben und renovieren. Die Schweiz beteiligt sich im Rahmen des Schweizer Erweiterungsbeitrages mit 153'000 Schweizer Franken an der Renovation und Einrichtung des Kulturzentrums. Die Gesamtkosten des Projektes belaufen sich auf 1.6 Millionen Franken.
Das Zentrum wurde Anfangs Mai 2011 eröffnet und organisiert seither diverse Aktivitäten, welche den offenen Meinungsaustausch innerhalb der Bevölkerung begünstigen. Es ist die erste interkommunale und multifunktionelle Einrichtung auf Zypern, ein Gebäude, in welchem die Zusammenarbeit der zypriotischen Volksgruppen aktiv gefördert wird. In dem Gebäude, welches nach Plänen eines griechisch-zypriotischen und eines türkisch-zypriotischen Architektenteams erstellt wurde, befinden sich ein Konferenzraum, eine Bibliothek, multifunktionale Seminarräume die für Bildungskurse, Veranstaltungen und Vorträge genutzt werden sowie ein Café. Nebst der einheimischen Bevölkerung profitieren auch lokale Nichtregierungsorganisationen von diesem Projekt, da sie diverse Räumlichkeiten mitbenützen dürfen.
Die Wiederbelebung der Pufferzone – seit Mai 2011 Realität
Das Haus der Zusammenarbeit ist das erste gemeinsame Zentrum der beiden Bevölkerungsgruppen auf Zypern. Damit werden Forschungsaktivitäten und der Dialog sowie die Beschäftigung mit Geschichte und Erziehung gefördert. Seit der Eröffnungszeremonie vom 9. Mai 2011 finden im Begegnungszentrum regelmässig kulturelle Anlässe und Schulungen statt. Tagsüber stehen die Tore des Begegnungszentrums für die lokale Bevölkerung offen. Dieses Projekt ist ein erster Schritt der Transformation der Pufferzone in eine Zone der Begegnung und der Kooperation zwischen den Kulturen auf Zypern.
Für mehr Toleranz zwischen den Kulturen
Die in zypriotischen Schulklassen unterrichtete Geschichte ist vielfach geprägt von einem historisch-einseitigen Ansatz, geprägt von der jeweils vorherrschenden Kultur der Bevölkerung. Die AHDR, welche das Zentrum betreibt, möchte Geschichte an zypriotischen Schulen vermehrt in einem mehrdimensionalen Kontext vermittelt sehen. Die Organisation erhofft sich jährlich bis zu 800 Besuche von nationalen und internationalen Lehrern an diversen Veranstaltungen im Zentrum, welchen ein solcher mehrdimensionaler Einblick auf die zypriotische Geschichte vermittelt wird. Dadurch erhalten Schüler in der ganzen Welt, aber vor allem natürlich auf Zypern selbst Einblick in die facettenreichen Ereignisse ihres Landes, was auf lange Sicht auch den gegenseitigen Respekt und das gegenseitige Verständnis der Bevölkerungsgruppen auf der Insel fördert. Ein weiteres Ziel des Zentrums ist es, dass das hausinterne multikulturelle Museum jährlich über 2000 Besucher aufweisen kann. Insgesamt sollen diese Massnahmen auf Zypern zu mehr Toleranz und Respekt zwischen den Kulturen beitragen.
Die AHDR hat einige interessante Videos zum Projekt erstellt. Sie finden diese Filmbeiträge unter den weiterführenden Informationen und Dokumenten weiter unten.