Spezifische regionale Risiken
Bei der Beschreibung von Gefahrenzonen handelt es sich um ungefähre Angaben; Risiken lassen sich nicht auf exakt umrissene Gebiete einschränken.
Nordosten und Osten des Landes
Im Nordosten und Osten des Landes (inklusive dem Virunga Nationalpark) kommt es regelmässig zu bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen Rebellen und der kongolesischen Armee sowie auch zwischen bewaffneten Milizen. Angriffe fordern regelmässig eine Vielzahl von Opfern. Diese Angriffe richten sich gegen Sicherheitskräfte, UN-Friedenssoldaten, Hilfsorganisationen und die Zivilbevölkerung.
Es kommt auch zu Entführungen. Beispiele:
- März 2023: 25 Kinder in der Provinz Bas-Uele.
- Dezember 2022: 50 Personen in der Provinz Nord-Kivu
- Oktober 2022: 6 Personen in der Provinz Nord-Kivu
- August 2022: 6 chinesische Staatsangehörige in der Provinz Ituri
- Januar 2022: drei Mitarbeitende eines Hilfswerks, darunter eine ausländische Person, bei Goma (Provinz Nord-Kivu)
Das Risiko von Terroranschlägen ist besonders hoch. Beispiele:
- Am 25. Januar 2023 wurden bei einem Bombenanschlag auf einen Markt in Nord-Kivu 18 Personen verletzt.
- Am 15. Januar 2023 wurden bei einem Bombenanschlag auf eine Kirche in Nord-Kivu 17 Personen getötet.
- Am 3. Oktober 2022 wurden bei einem Bombenanschlag auf ein Kino in der Provinz Nord-Kivu 10 Personen verletzt.
Ende Juli 2022 kam es in Goma und anderen Städten in den Provinzen Nord- und Süd-Kivu zu gewaltsamen Demonstrationen gegen die Mission der UNO (MONUSCO) sowie zu Zusammenstössen zwischen Demonstrierenden, den kongolesischen Sicherheitskräften und MONUSCO Personal. Dabei wurden mehrere Personen aller drei Lager getötet oder verletzt. Es gab auch mehrere Fälle von Brandstiftungen und Plünderungen von Gebäuden der MONUSCO. Es besteht das Risiko, unversehens in eine gewaltsame Auseinandersetzung zu geraten. Weitere Ereignisse dieser Art sind möglich.
Zur Bekämpfung der instabilen Sicherheitslage wurde in den Provinzen Ituri und Nord-Kivu das Kriegsrecht verhängt. Das Kriegsrecht berechtigt die Behörden unter anderem dazu, Hausdurchsuchungen ohne Durchsuchungsbefehl durchzuführen und die Versammlungs- und Bewegungsfreiheit einzuschränken.
Von Reisen in die Provinzen Bas-Uele, Haut-Uele, Ituri, Nord- und Süd-Kivu und Maniema wird abgeraten.
Grenzgebiet zur Zentralafrikanischen Republik
Die prekäre Sicherheitslage in der Zentralafrikanischen Republik wirkt sich auch auf die Sicherheit im Grenzgebiet zur Demokratischen Republik Kongo aus. Bewaffnete und gewalttätige Gruppierungen dringen häufig ein. Es besteht ein hohes Risiko von Überfällen durch gewalttätige Strassenräuber. Es besteht auch die Gefahr von Entführungen. Es wird abgeraten von Reisen ins Grenzgebiet zur Zentralafrikanischen Republik, das weiträumig zu meiden ist.
Provinzen Mai-Ndombe und Kwilu
Hohe Spannungen zwischen zwei verfeindeten Bevölkerungsgruppen verursachen gewalttätige Konflikte in den Provinzen Mai-Ndombe und Kwilu. Die Regionen im Westen sind davon besonders betroffen. Es kommt immer wieder zu ethnisch motivierten Angriffen auf Dörfer; sie fordern zahlreiche Todesopfer und Verletzte. Solche Ereignisse können auch unbeteiligte Personen in Mitleidenschaft ziehen. Von Reisen in die Regionen Kwamouth (Provinz Mai-Ndombe) und Bagata (Provinz Kwilu) wird abgeraten.
Lassen Sie bei Reisen in die übrigen, oben nicht erwähnten Gebiete grösste Vorsicht walten. Siehe Kapitel Grundsätzliche Einschätzung.