Gültig am:
Publiziert am: 04.08.2025

Diese Reisehinweise sind überprüft und mit redaktionellen Änderungen publiziert worden. Die Einschätzung der Lage ist unverändert gültig.


Reisehinweise für Kosovo

Diese Reisehinweise entsprechen der aktuellen Lagebeurteilung des EDA. Sie werden laufend überprüft und bei Bedarf angepasst.

Beachten Sie auch die nachstehenden länderunabhängigen Reiseinformationen und die Fokus-Themen; sie sind Bestandteil dieser Reisehinweise.

Grundsätzliche Einschätzung

Reisen in den Kosovo gelten grundsätzlich als sicher.

Die kosovarischen Behörden haben eine begrenzte Kontrolle über den Norden des Landes, der hauptsächlich von kosovo-serbischen Personen bewohnt wird.

Ethnisch motivierte Spannungen können sich ohne oder nur mit kurzer Vorwarnung in Form von Unruhen oder von einzelnen und gezielten Gewaltakten entladen.

Demonstrationen und gewaltsame Aktionen im Stadtzentrum von Pristina und in anderen Teilen des Landes können vorkommen.

Es besteht das Risiko von Terroranschlägen. Die Rubrik Terrorismus und Entführungen macht auf die Risiken des Terrorismus aufmerksam.
Terrorismus und Entführungen

Informieren Sie sich vor und während der Reise in den Medien oder bei lokalen Kontaktpersonen über die Entwicklung der Lage. Meiden Sie grosse Menschenansammlungen, Massenveranstaltungen und Demonstrationen jeder Art, und befolgen Sie die Anweisungen der lokalen Behörden.

Spezifische regionale Risiken

Bei der Beschreibung von Gefahrenzonen handelt es sich um ungefähre Angaben; Risiken lassen sich nicht auf exakt umrissene Gebiete einschränken.

Kosovo-serbische Siedlungsgebiete
Lassen Sie grösste Vorsicht walten.
Die Lage im Norden Kosovos ist sehr angespannt. Ethnisch motivierte Anschläge kommen vor, besonders in den zwischen der kosovo-serbischen und der kosovo-albanischen Bevölkerungsgruppen geteilten Städten und Gemeinden.
Die Spannungen zwischen diesen Bevölkerungsgruppen können unvermittelt aufflammen und in gewaltsame Unruhen ausarten. Bei Demonstrationen und Auseinandersetzungen können Personen getötet und verletzt werden.
Zudem kann es zu Einschränkungen der Bewegungsfreiheit kommen. Kurzfristige Schliessungen der beiden Grenzübergänge zwischen Serbien und Kosovo sind möglich.
Informieren Sie sich vor und während der Reise in den Medien und bei den lokalen Behörden über die aktuelle Lage. Lassen Sie sich im Norden Kosovos von einer ortskundigen Vertrauensperson begleiten und vergewissern Sie sich, dass die aktuelle Sicherheitslage abgeklärt worden ist. 
Meiden Sie grosse Menschenansammlungen und Kundgebungen jeder Art. Lassen Sie sich nicht auf politische Diskussionen ein.

Minen
Obwohl die meisten bekannten Minenfelder und Einschlaggebiete von Streubomben geräumt wurden, besteht weiterhin Minengefahr. Zudem werden nach wie vor neue Minenfelder gefunden. Personen ohne zuverlässige Kenntnisse der Situation sollten sich deshalb konsequent an Strassen und Wege halten, die klar als häufig benutzt zu erkennen sind. Informieren Sie sich zusätzlich bei den lokalen Behörden und/oder der Bevölkerung.

Kriminalität

Beachten Sie die üblichen Vorsichtsmassnahmen gegen die Kleinkriminalität.

Verkehr und Infrastruktur

Im Norden Kosovos funktioniert das Mobilfunknetz nur limitiert, und die SIM-Karten der kosovarischen Mobilfunk-Anbieter funktionieren nur eingeschränkt. In den übrigen Landesteilen besteht kein Roaming für SIM-Karten aus Serbien.

Die Energie- und Wasserversorgung kann insbesondere in ländlichen Gebieten unzureichend sein.

Die Strassen können in schlechtem Zustand sein. Ein zusätzliches Risiko besteht durch das unvorhersehbare Verhalten vieler Verkehrsteilnehmenden. Lassen Sie im Strassenverkehr deshalb erhöhte Vorsicht walten. Von nächtlichen Überlandfahrten wird abgeraten.

Besondere rechtliche Bestimmungen

Vergehen gegen das Betäubungsmittelgesetz werden schon bei geringen Mengen und bei jeder Art von Drogen hart bestraft. Die Haftbedingungen sind prekär.

Das Mitnehmen von Flüchtlingen in einem Fahrzeug erfüllt den Strafbestand des Menschenschmuggels und kann mit einer Geldstrafe und einer Gefängnisstrafe geahndet werden. Nehmen Sie deshalb keine unbekannten Personen mit, auch nicht für Teilstrecken innerhalb von Kosovo.

Naturbedingte Risiken

Leichtere Erdbeben kommen gelegentlich vor.

Nach schweren Regenfällen muss mit Überschwemmungen gerechnet werden.

Im Sommer besteht vielerorts Waldbrandgefahr.

Sollte sich während Ihres Aufenthalts eine Naturkatastrophe ereignen, melden Sie sich möglichst rasch bei Ihren Angehörigen und befolgen Sie die Anweisungen der lokalen Behörden. Sind die Verbindungen ins Ausland unterbrochen, kontaktieren Sie die Schweizerische Botschaft in Pristina.
Emergency Management Agency

Medizinische Versorgung

In Pristina und den grösseren Ortschaften ist die medizinische Versorgung gewährleistet, doch ist der Standard der Krankenhäuser oft bescheiden. Das zur Behandlung notwendige Material und die Medikamente müssen in der Regel von den Patienten oder ihren Angehörigen selbst besorgt werden. Die Behandlungskosten sind in der Regel vor der Entlassung aus dem Krankenhaus bar zu bezahlen. Kreditkartenzahlungen sind nur in Privatkliniken möglich. Bei ernsthaften Erkrankungen und Verletzungen empfiehlt sich die Rückkehr in die Schweiz.

Wenn Sie auf bestimmte Medikamente angewiesen sind, sollte Ihre Reiseapotheke einen ausreichenden Vorrat enthalten. Bedenken Sie jedoch: In vielen Ländern gelten besondere Vorschriften für die Mitnahme von betäubungsmittelhaltigen Medikamenten (z.B. Methadon) und Substanzen, mit denen psychische Erkrankungen behandelt werden. Erkundigen Sie sich gegebenenfalls vor der Abreise direkt bei der zuständigen ausländischen Vertretung (Botschaft oder Konsulat) und konsultieren Sie die Rubrik Reiselinks, wo Sie unter anderem weitere Informationen zu diesem Thema sowie generell zur Reisemedizin finden. Über die Verbreitung von Krankheiten und mögliche Schutzmassnahmen informieren Ärzte und Impfzentren.
Reiselinks

Besondere Hinweise

Erkundigen Sie sich frühzeitig bei der Botschaft der Republik Kosovo in Bern über die Einreise- und Meldebestimmungen für Personen und Fahrzeuge (Nachweis resp. Abschluss von einer Fahrzeugversicherung etc.).
Botschaft der Republik Kosovo in Bern

Nützliche Adressen

Zollbestimmungen für Kosovo: Kosovo Customs

Allgemeine Notrufnummer: 112

Schweizer Vertretungen im Ausland: Wenn Sie im Ausland in eine Notlage geraten, können Sie sich an die nächste Schweizer Vertretung oder an die Helpline EDA wenden.
Regionales Konsularcenter Westbalkan in Pristina, Kosovo

Helpline EDA

Ausländische Vertretungen in der Schweiz: Auskunft über die Einreisevorschriften (zugelassene Ausweise, Visum etc.) erteilen die zuständigen ausländischen Botschaften und Konsulate. Sie informieren auch über die Zollbestimmungen für die Ein- und Ausfuhr von Tieren und Waren: elektronische Geräte, Souvenirs, Medikamente etc.
Ausländische Vertretungen in der Schweiz

Ausschluss der Haftung
Die Reisehinweise des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA) stützen sich auf eigene, als vertrauenswürdig eingeschätzte Informationsquellen. Sie verstehen sich als nützliche Hinweise zur Planung einer Reise. Das EDA kann Reisenden aber den Entscheid und die Verantwortung für die Vorbereitung und Durchführung der Reise nicht abnehmen.
Gefahrensituationen sind oft nicht vorhersehbar, unübersichtlich und können sich rasch ändern. Das EDA übernimmt keine Gewähr für die Vollständigkeit der Reisehinweise und für die Richtigkeit des Inhalts von verlinkten externen Internetseiten. Es lehnt jede Haftung für allfällige Schäden im Zusammenhang mit einer Reise ab. Forderungen im Zusammenhang mit der Annullierung einer Reise sind direkt beim Reisebüro oder der Reiseversicherung geltend zu machen.