Das Projekt «Grünes Gold» bezweckt in der Mongolei in erster Linie die Förderung einer kollektiven Verwaltung der Weidegebiete durch Hirtengemeinschaften. Das Weideland, das vier Fünftel der Gesamtfläche der Mongolei ausmacht und das Rückgrat der ländlichen Wirtschaft bildet, befindet sich mehrheitlich in einem schlechten Zustand. Zwar ist der Klimawandel teilweise für die Desertifikation verantwortlich, die Hauptursache liegt jedoch in der Überweidung.
Im Zuge des 1990 eingeleiteten Demokratisierungsprozesses wurde das bisher staatliche Weideland zum Gemeingut erklärt. Im ganzen Land gibt es heute rund 170'000 Hirtenfamilien. Der Viehbestand erreichte 2015 mit 56 Millionen Tieren ein Allzeithoch. Dies führt zu einer enormen Belastung der Böden.
Autonome Hirtengemeinschaften
Die DEZA unterstützte die Bildung von Hirtengemeinschaften (Pasture-User Groups, PUG) als autonome Körperschaften, die Weidemanagementpläne ausarbeiten. Sie beschäftigen sich u. a. mit Massnahmen zur Regeneration des beschädigten Weidelandes wie Einzäunung, Rotationspläne und Schonungsphasen oder mit der Verminderung von Katastrophenrisiken. Anfang 2015 gab es landesweit 1500 solche Gemeinschaften mit mehr als 53'000 angeschlossenen Hirten.
Diese Gemeinschaften haben bewiesen, dass die Hirten effiziente und nachhaltige Weidemanagementpläne ausarbeiten und umsetzen können. Ende 2014 hatten 113 dieser Körperschaften 3,4 Millionen Hektar beschädigtes Weideland regeneriert. 5000 Hektar wurden eingezäunt, was zu einer beträchtlichen Steigerung der Futterbestände führte.