100 Jahre diplomatische Präsenz der Schweiz in Chile
Die Ursprünge der diplomatischen Beziehungen der Schweiz mit Chile (PDF, 29 Seiten, 2.7 MB)
Die Ursprünge der diplomatischen Beziehungen der Schweiz mit Chile (PDF, 29 Seiten, 2.7 MB)
Die bilateralen Beziehungen zwischen der Schweiz und Chile sind gut und haben sich kontinuierlich intensiviert und weiterentwickelt. Auf multilateraler Ebene arbeiten die beiden Länder auf der Grundlage von gemeinsamen Werten gut zusammen.
Die politischen Beziehungen zwischen der Schweiz und Chile sind in den letzten Jahren intensiver geworden. Wichtige Themen der Zusammenarbeit sind der Ausbau der Wirtschaftsbeziehungen, die wissenschaftliche Zusammenarbeit zwischen schweizerischen und chilenischen Institutionen sowie die Kooperationen in den Bereichen Klimawandel und Wasser. Die beiden Länder arbeiten auch im Energiebereich zusammen, um den Anteil erneuerbarer Energien an der Energieversorgung zu erhöhen.
Die Schweiz und Chile haben Abkommen in den Bereichen Freihandel (EFTA–Chile), Investitionsschutz, Doppelbesteuerung, Rechtshilfe, Luftverkehr, Klima und soziale Sicherheit abgeschlossen.
2023 importierte die Schweiz Waren im Wert von 640 Millionen CHF aus Chile, mehrheitlich Edelsteine und Edelmetalle (vor allem Gold). Die Exporte nach Chile beliefen sich auf knapp 335 Millionen CHF, hauptsächlich pharmazeutische Produkte, Maschinen, Präzisionsinstrumente und Uhren. Die Schweizer Direktinvestitionen in Chile beliefen sich Ende 2022 auf mehr als 450 Millionen CHF. Schweizer Unternehmen beschäftigten Ende 2022 rund 18’790 Personen in Chile.
Länderinformationen, Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO)
Forschende und Kunstschaffende aus Chile können sich beim Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) um Bundes-Exzellenz-Stipendien bewerben.
Basierend auf einem Mandat des SBFI koordiniert die Universität St. Gallen zurzeit Forschungskooperationen zwischen der Schweiz und Lateinamerika.
Junge Berufsleute aus Chile können dank eines Stagiaireabkommens ihre Berufs- und Sprachkenntnisse in der Schweiz vertiefen.
Das Swiss Polar Institute, ein Forschungszentrum der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne (EPFL), führte im März 2017 die Antarctic Circumnavigation Expedition (ACE) sowie weitere Forschungsprojekte mit chilenischer Unterstützung durch.
Bundes-Exzellenz-Stipendien für ausländische Forschende und Kunstschaffende, SBFI
Die Globalprogramme der DEZA in der Andenregion (Klimawandel, Schutz der natürlichen Ressourcen, namentlich Wasser) sind auch in Chile aktiv. Um die chilenischen Fachkenntnisse einzubeziehen, nutzt die Schweiz auf regionaler Ebene einen Ansatz der Süd-Süd-Zusammenarbeit und Schadensminderungsszenarien, um Themen wie die Luftqualität in den Städten (CALAC+), die nachhaltige Nutzung der andinen Wälder (bosques andinos) sowie die private Wassernutzung (Suizagua) zu bearbeiten.
Chile wird auch von der Humanitären Hilfe der Schweiz unterstützt, namentlich bei der Minderung der Risiken von Naturkatastrophen und im Rahmen der Rapid Response in Krisensituationen.
Ende 2023 lebten gemäss Auslandschweizerstatistik fast 5730 Schweizerinnen und Schweizer in Chile. In der Hauptstadt Santiago gibt es seit 1939 eine Schweizerschule mit rund 640 Schülerinnen und Schülern, die einen hervorragenden Ruf geniesst.
Ein Schweizer Nachkomme, der Christdemokrat Eduardo Frei, wurde 1964 zum chilenischen Präsidenten gewählt; sein gleichnamiger Sohn hatte dieses Amt von 1994 bis 2000 inne. Heute leben in Chile schätzungsweise 60'000 Menschen mit Schweizer Wurzeln.
1851 eröffnete die Schweiz ein Honorarkonsulat in Valparaíso und 1918 eines in der Hauptstadt Santiago. Dieses wurde 1923 in ein Generalkonsulat, 1944 in eine Gesandtschaft und 1957 in eine Botschaft umgewandelt.
Chile war im 19. Jahrhundert eine Destination für Schweizer Auswanderinnen und Auswanderer. Kaufleute liessen sich mehrheitlich in der Hafenstadt Valparaíso nieder, Bauern- und Handwerkerfamilien eher im Süden des Landes.