Bargeldhilfe für Gastfamilien syrischer Flüchtlinge im Libanon

Projekt abgeschlossen
Eine syrische Familie in ihrer temporären Unterkunft bei einer libanesischen Familie im Dorf Kfartoun im District Akkar an der libanesischen Grenze zu Syrien.
Eine syrische Familie in ihrer temporären Unterkunft bei einer libanesischen Familie im Dorf Kfartoun im District Akkar an der libanesischen Grenze zu Syrien.© DEZA ©

Seit Beginn der Krise in Syrien im März 2011 sind hundertausen­de Menschen, meist Frauen und Kinder, in die Nachbarländer geflohen. Vor allem im Libanon sind viele Flüchtlinge bei Gastfamilien untergebracht, die ihrerseits arm sind. Die DEZA-Direktaktion «Cash for Hosting» unterstützt diese Familien und die Gemeinden, in denen sie leben, mit gezielter Bargeldhilfe.

Land/Region Thema Periode Budget
Libanon
Migration
Zwangsvertreibung (Flüchtlinge, Binnenvertriebene, Menschenhandel)
Migration allgemein (entwicklungspolitische Aspekte und Partnerschaften)
01.06.2012 - 31.12.2013
CHF  1’300’000

Mittlerweile sind hunderttausende Flüchtlinge vor dem Bürgerkrieg in die Nachbarländer Syriens geflohen. Viele haben in der unterentwickelten libanesischen Region Akkar, an der nordöstlichen Grenze zu Syrien Zuflucht gefunden. Über 90% der Flüchtlinge, meist Frauen und Kinder, werden von libanesischen Familien beherbergt, der Rest ist in Kollektivunterkünften untergebracht. Da die Flüchtlingsfamilien meist die Gastfamilien nicht bezahlen können, ist deren finanzielle Last enorm.

Die vom Zustrom der Flüchtlinge betroffenen Gemeinden sind gefordert: Der Bevölkerungszuwachs aus dem Nachbarland belastet die Infrastruktur (Strassen und Kanalisation) zusätzlich und ist eine Herausforderung für die Sicherheit und das soziale Zusammenleben.

3500 Flüchtlinge bei 500 libanesischen Familien

Die DEZA-Direktaktion «Cash for Hosting» unterstützt 500 libanesische Familien, die Flüchtlinge aus Syrien bei sich aufgenommen haben, mit gezielter Bargeldhilfe. 3500 syrische Flüchtlinge sollen mindestens sechs Monate bei libanesischen Familien leben und dort mit dem Nötigsten versorgt werden.

«Cash for Hosting» zahlt libanesischen Gastfamilien aus neun Gemeinden einen Beitrag für die Unterbringung der Flüchtlinge, der die durch die Beherbergung der Flüchtlinge entstehenden Mehrkosten (z.B. erhöhter Wasserverbrauch) zu etwa 80% deckt. Sie erhalten zudem einen Beitrag für ihre eigenen Bedürfnisse, etwa um dringend notwendige Reparaturen im Haushalt vorzunehmen. Mitte September 2012 haben die ersten Gastfamilien Bargeldauszahlungen erhalten. Damit begleichen sie die laufenden Kosten und verbessern die Beherbergung der Flüchtlingsfamilien. Besonders in den Wintermonaten sind wetterfeste Unterkünfte notwendig.

Unterstützung erhalten auch drei Gemeinden mit besonders vielen syrischen Flüchtlingen. Damit soll ihre zusätzliche Belastung und ihr ausserordentlicher Effort ausgeglichen werden.

Das Budget von 1.3 Mio. CHF bemisst sich aufgrund von Erfahrungswerten der DEZA in ähnlichen Situationen. Lokale Nichtregierungsorganisationen und Behörden unterstützen die Umsetzung des Projekts vor Ort.