Spezifische regionale Risiken
Bei der Beschreibung von Gefahrenzonen handelt es sich um ungefähre Angaben; Risiken lassen sich nicht auf exakt umrissene Gebiete einschränken.
Südöstliche Landesteile einschliesslich Delta Region:
In den Ölförderungsgebieten sind Unruhen und Entführungen häufig. In Port Harcourt, der Hauptstadt des Rivers State, gibt es ausserdem immer wieder bewaffnete Auseinandersetzungen.
Beispiele von Entführungen:
- Im August 2020 sind in Kukawa, Borno State, über 100 einheimische Personen entführt worden.
- Im Juli 2020 sind im Cross River State vier chinesische Staatsbürger entführt worden.
- Im März 2020 wurden im Ebonyi State zwei chinesische Staatsbürger entführt.
- Ende April 2019 wurden im Rivers State ein britischer, ein kanadischer und ein nigerianischer Staatsbürger entführt.
- Im Dezember 2018 wurden im Rivers State mehrere Passagiere aus einem Bus entführt.
Es wird abgeraten von Reisen in die Bundesstaaten der Delta Region Abia, Rivers, Delta, Bayelsa, Akwa Ibom, Cross River, Imo, Edo und Ondo sowie der Bundesstaaten Ebonyi und Anambra.
Nördliche Landeshälfte:
In mehreren nördlichen Bundesstaaten kommt es immer wieder zu gewalttätigen Auseinandersetzungen, die bereits Tausende von Todesopfern gefordert haben. Die Sicherheitskräfte haben ihre Präsenz, dort wo sie noch die Kontrolle ausüben, massiv verstärkt. Weitere Anschläge sind zu erwarten.
Das Entführungsrisiko für einheimische und ausländische Personen ist in der nördlichen Landeshälfte sehr hoch. Beispiele:
- Im August 2020 sind im Niger State mehrere ausländische und einheimische Bauunternehmer entführt worden.
- Im Juli 2020 wurden fünf Hilfswerkmitarbeiter getötet, die im Juni 2020 im Staat Borno entführt worden waren.
- Ende Dezember 2019 wurden bei einem Überfall entlang des Monguno-Maiduguri Highway im Borno State vier Hilfswerkarbeiter getötet und zwei weitere entführt.
- Anfang Dezember 2019 wurden von einer Baustelle im Niger State sechs nigerianische und zwei ausländische Staatsangehörige entführt.
- Anfang Dezember 2019 wurden bei einer Strassenblockade im Borno State zwei Hilfswerkmitarbeiter und 12 weitere Personen entführt.
- Im April 2019 wurden eine britische Hilfswerkmitarbeiterin und ein nigerianischer Staatsangehöriger bei einem Überfall auf eine Hotelanlage im Kaduna State getötet. Vier nigerianische Touristen wurden dabei entführt.
- Ende März 2019 wurde auf dem Kaduna-Abuja Highway im Kaduna State ein italienischer Staatsangehöriger entführt.
- Im März 2019 wurden im Zamfara State ein nordkoreanischer Arzt und im Kano State ein libanesischer Ingenieur entführt.
- Im Juli 2018 wurde im Zamfara State ein chinesischer Staatsbürger entführt.
- Im März 2018 wurden im Borno State drei IKRK-Mitarbeiterinnen entführt.
- Im Januar 2018 wurden im Kaduna State zwei kanadische und zwei amerikanische Staatsangehörige entführt.
Von Reisen in die Bundesstaaten Kaduna, Sokoto, Katsina, Kano, Bauchi, Gombe, Adamawa, Borno und Yobe wird abgeraten. Von touristischen und anderen nicht dringenden Reisen in die anderen Bundesstaaten der nördlichen Landeshälfte wird abgeraten.
Abuja (Federal Capital Territory): Auch in der Bundeshauptstadt Abuja haben Anschläge in der Vergangenheit wiederholt zahlreiche Todesopfer und Verletzte gefordert. Weitere Anschläge können nicht ausgeschlossen werden. Lassen Sie besondere Vorsicht walten.
Plateau State, Nasarawa und Kogi: Bei Anschlägen und Zusammenstössen zwischen Christen und Muslimen kommt es immer wieder zu vielen Todesopfern und Verletzten. Es kommt oft zu lokalen bewaffneten Konflikten zwischen sesshaften Bevölkerungsgruppen und durchziehenden Nomaden. Die Auseinandersetzungen sind Ausdruck ständig schwelender Spannungen. Zum Beispiel haben solche Konflikte Anfang Oktober 2018 im Plateau State über 20 Todesopfer gefordert. Im Bundesstaat Kogi besteht ausserdem ein erhöhtes Entführungsrisiko. Zum Beispiel wurden im Oktober 2019 auf der Strasse zwischen Abuja und Lokoja mehrere Personen entführt, darunter die Passagiere eines Busses. Von Reisen in die Bundesstaaten Plateau State, Nasarawa und Kogi wird abgeraten.
Auch bei Reisen in Bundesstaaten, die oben nicht spezifisch erwähnt sind, ist grösste Vorsicht geboten. Reisen Sie vorzugsweise mit dem Flugzeug, und lassen Sie sich von einer ortskundigen Vertrauensperson begleiten.