Die Beziehungen zwischen der Schweiz und Nigeria sind gut. Die engen Beziehungen zwischen den beiden Ländern werden durch hochrangige politische Treffen und einen institutionellen Dialog weiter vertieft.
Bilaterale Beziehungen Schweiz–Nigeria
Schwerpunkte der diplomatischen Beziehungen
Die Schweiz hat eine Subsahara-Afrika-Strategie für den Zeitraum 2021–2024 ausgearbeitet.
Nigeria gehört zu den «wirtschaftlichen Löwinnen» der Region. Dabei handelt es sich um dynamisch wachsende afrikanische Staaten mit hohem wirtschaftlichem Potenzial, insbesondere bezüglich Investitionen und Handel.
Die Beziehungen zwischen der Schweiz und Nigeria konzentrieren sich auf die wirtschaftliche Zusammenarbeit, Migrationsfragen, humanitäre Hilfe, Menschenrechte und Friedensförderung. Diese Themen werden im Rahmen hochrangiger Treffen, politischer Konsultationen und des jährlichen Dialogs zu Migration und Menschenrechten vertieft.
Subsahara-Afrika-Strategie 2021–2024 (PDF, 48 Seiten, 3.0 MB, Deutsch)
Wirtschaftliche Zusammenarbeit
Nigeria ist ein wichtiger Handelspartner der Schweiz in Afrika. Während Nigeria in erster Linie Rohöl exportiert, konzentrieren sich die Exporte der Schweiz nach Nigeria auf pharmazeutische Produkte und Maschinen. Die Handelsbilanz der Schweiz ist wegen der Ölimporte stark negativ. Über 50 Schweizer Firmen sind in Nigeria tätig, hauptsächlich im Süden des Landes. Ihre Direktinvestitionen belaufen sich auf rund 550 Millionen USD, und sie beschäftigen über 7'000 Personen in Nigeria.
Die Schweiz eröffnete 2016 in Lagos ein Generalkonsulat, das auch als Kontaktstelle für Handelsfragen dient.
Zusammenarbeit in den Bereichen Bildung, Forschung und Innovation
Forschende aus Nigeria können sich beim Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) um Bundes-Exzellenz-Stipendien bewerben.
Bundes-Exzellenz-Stipendien für ausländische Forschende und Kunstschaffende, SBFI
Friedensförderung und menschliche Sicherheit
Seit 2011 treffen sich die Schweiz und Nigeria jährlich zu einem Menschenrechtsdialog. Dieser bilaterale Austausch wird von konkreten Projekten in Bereichen wie Polizeiverfahren und Zugang zur Justiz begleitet, die gemeinsam mit nigerianischen Behörden und zivilgesellschaftlichen Organisationen durchgeführt werden.
Das friedenspolitische Engagement der Schweiz in Nigeria erstreckt sich hauptsächlich auf den Nordosten des Landes (Gute Dienste, Unterstützung bei der Vergangenheitsbewältigung und der Prävention von gewalttätigem Extremismus).
Von 2017 bis 2021 führten Nigeria und die Schweiz gemeinsam den Vorsitz der Arbeitsgruppe Strafjustiz und Rechtsstaat des Globalen Forums zur Bekämpfung des Terrorismus (GCTF).
Menschenrechtspolitik der Schweiz
Bundesamt für Justiz – internationale Rechtshilfe in Strafsachen
Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe
Seit 2014 stellt die Schweiz humanitäre Hilfe zur Unterstützung der vom bewaffneten Konflikt in der Tschadsee-Region betroffenen Bevölkerung bereit. Sie finanziert zudem Aktivitäten des Internationale Komitees vom Roten Kreuz (IKRK), der UNO und verschiedener NGO. Im Fokus stehen dabei die Ernährungssicherheit sowie Schutz und Bildung in Notsituationen.
Schweizerinnen und Schweizer in Nigeria
Ende 2020 lebten gemäss Auslandschweizerstatistik 210 Schweizerinnen und Schweizer in Nigeria und 2191 nigerianische Staatsangehörige in der Schweiz.
Geschichte der bilateralen Beziehungen
Die Schweiz anerkannte die Bundesrepublik Nigeria am 1. Oktober 1960, dem Tag der Unabhängigkeit von Grossbritannien. Kurz danach nahmen die beiden Länder diplomatische Beziehungen auf, und die Schweiz eröffnete ein Jahr später eine Botschaft in Lagos.
2001 verlegte die Schweiz ihre Botschaft in die neue Hauptstadt Abuja. 2016 eröffnete die Schweiz zudem ein Generalkonsulat in Lagos.