Bilaterale Beziehungen Schweiz–Peru

Die Beziehungen zwischen der Schweiz und Peru sind freundschaftlich und werden durch regelmässige politische Konsultationen gestärkt. Peru ist ein Schwerpunktland der Schweiz im Rahmen der wirtschaftlichen Entwicklungszusammenarbeit.

Schwerpunkte der diplomatischen Beziehungen

Die politischen Beziehungen zwischen der Schweiz und Peru sind rege. Zu den thematischen Schwerpunkten der bilateralen Beziehungen gehören die Intensivierung des bilateralen Handels, die kulturelle und rechtliche Zusammenarbeit, Fragen im Bereich Unternehmen und Menschenrechte sowie die Schweizer Beiträge zur Förderung der wirtschaftlichen Entwicklung und zur Anpassung an den Klimawandel.

Die Schweiz und Peru haben eine Reihe von bilateralen Abkommen abgeschlossen: Freihandel, Investitionsschutz, Doppelbesteuerung, Luftverkehr, Rechtshilfe und Schutz von Kulturgütern. 

Am 20. Oktober 2020 haben die Schweiz und Peru ein Abkommen unterzeichnet, das es der Schweiz erlaubt, einen Teil ihrer CO2-Emissionen über Projekte in Peru zu kompensieren. Das Abkommen ist am 1. August 2021 in Kraft getreten und weltweit das erste dieser Art.

Am 16. Dezember 2020 haben die Schweiz, Peru und Luxemburg ein trilaterales Abkommen über die Restitution illegal erworbener Vermögenswerte an Peru unterzeichnet. Es ist am 18. April 2021 in Kraft getreten. Bisher wurden im Rahmen des Abkommens rund 26 Millionen US-Dollar nach Peru zurückgeführt. Das Bundesgericht genehmigte im Mai 2023 die Rückzahlung einer letzten Tranche von 8,5 Millionen US-Dollar. Die Gelder fliessen in peruanische Projekte zur Korruptionsbekämpfung. 

Datenbank Staatsverträge

Klimaschutz-Abkommen zwischen der Schweiz und Peru

Trilaterales Abkommen

Website der peruanischen Regierung (es)

Wirtschaftliche Zusammenarbeit

Im Jahr 2023 importierte die Schweiz Waren im Wert von 2,17 Milliarden CHF aus Peru, vorwiegend Gold (über 90 % des gesamten Importvolumens) und landwirtschaftliche Produkte. Im selben Jahr exportierte die Schweiz Waren im Wert von 123,7 Millionen CHF nach Peru, vor allem Maschinen, pharmazeutische Produkte, Uhren und Präzisionsinstrumente. Die Schweizer Direktinvestitionen in Peru beliefen sich 2022 auf 251 Millionen CHF, und in Schweizer Unternehmen waren 7651 Personen beschäftigt. 

Länderinformationen, Staatssekretariat für Wirtschaft SECO

Handelsförderung, Switzerland Global Enterprise S-GE

Schweizer Handelskammer in Peru (es)

Zusammenarbeit in den Bereichen Bildung, Forschung und Innovation

Forschende und Kunstschaffende aus Peru können sich beim Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) um Bundes-Exzellenz-Stipendien bewerben. Basierend auf einem Mandat des SBFI koordiniert die Universität St. Gallen zurzeit Forschungskooperationen zwischen der Schweiz und Lateinamerika.

Bundes-Exzellenz-Stipendien für ausländische Forschende und Kunstschaffende, SBFI

Leading House für Lateinamerika (HSG)

Entwicklungszusammenarbeit und Humanitäre Hilfe

Die DEZA führte von 1964 bis 2011 bilaterale Kooperationsprojekte in Peru durch. Peru ist seit 2009 ein Schwerpunktland des SECO im Bereich der wirtschaftlichen Entwicklungszusammenarbeit. Für den Zeitraum 2021–2024 wurden rund 75 Millionen Franken budgetiert. Peru ist zudem Teil des Andenprogramms der DEZA, das in den Bereichen Klimawandel, nachhaltige Wasserbewirtschaftung, Verminderung des Katastrophenrisikos und Nothilfe tätig ist.atastrophen und nachhaltiges Management von Wasserressourcen. 

Peru, Staatssekretariat für Wirtschaft SECO

Schweizer Entwicklungszusammenarbeit in Peru und den Anden (es)

Kulturaustausch

Peru ist ein Schwerpunktland des Bundesamts für Kultur. Die Schweiz und Peru arbeiten im Rahmen der Vereinbarung von 2016 über den internationalen Kulturgütertransfer zusammen. Über diese Vereinbarung wurden mehrere Projekte finanziert, zum Beispiel die Ausstellung über die Inka-Kultur im Museo de Arte in Lima im Jahr 2023. Seit 2020 finanziert die Schweiz verschiedene Projekte in den archäologischen Stätten der Caral-Kultur, der ältesten Kultur in ganz Amerika. Im Jahr 2022 erhielt die Universidad Nacional Mayor de San Marcos (UNMSM) finanzielle Unterstützung für die Einrichtung eines eigenen Labors für die Abteilung Konservierung und Restaurierung, um Spezialistinnen und Spezialisten in diesem Bereich auszubilden.

Die Schweiz unterstützt die Konservierung der archäologischen Stätte von Caral (es)

Schweizerinnen und Schweizer in Peru

Ende 2023 lebten gemäss Auslandschweizerstatistik 2884 Schweizerinnen und Schweizer in Peru. 

Geschichte der bilateralen Beziehungen

Das 1884 in der Hauptstadt Lima eröffnete Konsulat wurde 1931 zum Generalkonsulat aufgewertet. Seit 1946 hat die Schweiz eine diplomatische Vertretung in der peruanischen Hauptstadt. Im Jahr 1964 lancierte sie in den peruanischen Anden eines der ersten Programme ihrer technischen Zusammenarbeit. Seit 1979 gibt es eine Schweizer Handelskammer in Peru. Nach einer schweren Wirtschaftskrise erliess der Bund Anfang der 1990er-Jahre Peru seine Schulden.

Peru, Historisches Lexikon der Schweiz

Diplomatische Dokumente der Schweiz, Dodis