Die politischen Beziehungen zwischen der Schweiz und Uruguay sind freundschaftlich. Die beiden Länder arbeiten in multilateralen Organisationen eng zusammen. Sie sind seit der grossen Auswanderungswelle von schweizerischen Staatsangehörigen nach Uruguay im 19. Jahrhundert eng miteinander verbunden.
Bilaterale Beziehungen
Schwerpunkte der diplomatischen Beziehungen
Die Schweiz und Uruguay arbeiten auf multilateraler Ebene eng zusammen und vertreten in zahlreichen Bereichen ähnliche Ansichten, namentlich in Bezug auf Umweltfragen, Menschenrechte und das humanitäre Völkerrecht.
Seit Juli 2012 betreut das Regionale Konsularcenter in Buenos Aires alle konsularischen Anliegen im Zusammenhang mit Uruguay.
Die Schweiz hat mit Uruguay bisher Abkommen in den Bereichen Klima, Investitionsschutz, Doppelbesteuerung, Sozialversicherungen und Luftverkehr abgeschlossen.
Wirtschaftliche Zusammenarbeit
2023 importierte die Schweiz Waren im Wert von rund 36,4 Millionen CHF, hauptsächlich Landwirtschaftsprodukte. Im gleichen Jahr betrugen die Schweizer Exporte nach Uruguay 154,6 Millionen CHF, darunter waren vor allem pharmazeutische Produkte sowie Uhren.
Ende 2022 betrugen die Direktinvestitionen der Schweiz in Uruguay rund 2,1 Milliarden CHF, und Schweizer Unternehmen beschäftigten 835 Personen im Land.
Die 1944 gegründete schweizerisch-uruguayische Handelskammer hat zum Ziel, den wirtschaftlichen Austausch zwischen den beiden Ländern zu fördern und Geschäftsmöglichkeiten zu schaffen.
Die Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen EFTA–Mercosur wurden im August 2019 abgeschlossen.
Zusammenarbeit in den Bereichen Bildung, Forschung und Innovation
Forschende und Kunstschaffende aus Uruguay können sich beim Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) um Bundes-Exzellenz-Stipendien bewerben. Basierend auf einem Mandat des SBFI koordiniert die Universität St. Gallen zurzeit Forschungskooperationen zwischen der Schweiz und Lateinamerika.
Bundes-Exzellenz-Stipendien für ausländische Forschende und Kunstschaffende, SBFI
Kulturaustausch
Einige uruguayische Kunstschaffende haben Schweizer Wurzeln: José Belloni, Martino Perlasca oder Juan José Morosoli sind Nachkommen von Tessiner Familien und gehören zu den berühmtesten Künstlern Uruguays.
Die Schweizerische Botschaft in Montevideo unterstützt Bemühungen zur Erhaltung und Verbreitung des gemeinsamen Kulturgutes durch Kleinprojekte.
Schweizerinnen und Schweizer in Uruguay
Ende 2023 lebten 1068 Schweizerinnen und Schweizer in Uruguay.
Geschichte der bilateralen Beziehungen
Die 1828 gegründete Republik Uruguay wurde zu einem beliebten Auswanderungsziel für Schweizerinnen und Schweizer. So gründeten Deutschschweizer Bäuerinnen und Bauern 1862/63 die Kolonie Nueva Helvecia. Sie führten die Käseherstellung und weitere landwirtschaftliche Techniken ein. Tessiner Einwanderinnen und Einwanderer haben sich in Architektur, Kunst und Sport einen Namen gemacht.
Bereits 1859 ernannte die Schweiz in Uruguay einen Konsul. 1947 eröffnete sie in der Hauptstadt Montevideo eine diplomatische Vertretung. Im April 2012 fanden Feierlichkeiten zum 150. Jubiläum der Gründung von Nueva Helvecia mit offiziellen Delegationen aus der Schweiz statt.
Uruguay, Historisches Lexikon der Schweiz