Klima

In der Schweiz gibt es vier Jahreszeiten. Die Topografie und sehr unterschiedliche Höhenlagen erzeugen jedoch eine grosse Anzahl von Mikroklimata. Je nach Lage und Jahreszeit trifft man auf Verhältnisse, die bald an Sibirien, bald an die Mittelmeerregion erinnern.

Bäume säumen das Ufer der Aare im Kanton Solothurn. Ihre orange-rote Farbenpracht spiegelt sich im Fluss.
Der Schweizer Herbst im schönsten Kleid: Die Aare bei Gösgen, Kanton Solothurn. © astrogator / flickr.com

Die Schweiz befindet sich aufgrund ihrer Lage im Herzen Europas am Schnittpunkt mehrerer grosser Klimazonen. Die Nähe zum Atlantik, dessen feuchte Luftmassen Richtung Alpen geführt werden, bestimmt weitgehend das Klima in der Schweiz. Die Westwinde bewirken sowohl im Winter- wie im Sommerhalbjahr eine Mässigung des Klimas. Ausserdem führen sie das ganze Jahr über zu Niederschlägen.

Klimaschranke Alpen

Die Alpen wirken als Klimaschranke zwischen dem Norden und dem Süden der Schweiz. In den Alpen gibt es eine Vielzahl komplexer Mikroklimata, insbesondere in den Bündner und Walliser Tälern, deren Besonderheit die Trockenheit ist. Eine weitere Eigenart des Schweizer Klimas ist der Föhn. Der senkrecht zur Alpenlinie wehende Wind sorgt vom Herbst bis in den Frühling für ein sehr mildes und trockenes Klima.

Topografisch bedingte Temperaturunterschiede

Die Temperaturen sind je nach Höhenlage sehr unterschiedlich. Im Mittelland beträgt die Durchschnittstemperatur 1 °C im Januar und 17 °C im Juli.  Im Tessin sind die Temperaturwerte generell um 2 bis 3 °C höher als im Mittelland. Auf 1500 m ü M. bewegen sich die Durchschnittstemperaturen um –5 °C im Januar und 11 °C im Juli.  In dieser Höhenlage fallen die Niederschläge im Winter hauptsächlich als Schnee. Schneefälle bis in die Niederungen sind in den am tiefsten gelegenen Regionen der Westschweiz (Genf und Umgebung), der Nordschweiz (Basel und Umgebung) und im äussersten Süden des Tessins eher selten.

Klimaerwärmung in den Alpen bereits sichtbar

Die Schweiz ist von der Klimaerwärmung besonders stark betroffen, und deren Folgen sind bereits spürbar: Die Gletscher schmelzen, Trocken- und Hitzeperioden werden häufiger, die Stabilität des Permafrosts nimmt ab. So ist die Jahresdurchschnittstemperatur zwischen 1864 und 2019 um rund 2 °C angestiegen, zum grössten Teil in den letzten Jahrzehnten. Die Sommer werden gemäss Modellrechnungen trockener, und die Abflussregimes dürften sich verändern. 

Zudem muss die Schweiz mit fortschreitenden Veränderungen der Wetterextreme rechnen, beispielsweise mit mehr Hitzewellen und Starkniederschlagsereignissen und weniger Kälteperioden.

Rückläufige Treibhausgasemissionen

Die Treibhausgasemissionen auf Schweizer Territorium sind seit 1990 um 14% gesunken. Zwischen 1990 und 2018 wurden von den gesamten Treibhausgasemissionen in der Schweiz 32% durch den Verkehr (ohne internationalen Flug- und Schiffsverkehr), 24% durch Gebäude, 24% durch die Industrie und 19% durch die Landwirtschaft und Abfallbehandlung sowie den Ausstoss von synthetischen Gasen verursacht. Die Schweiz leistet ihren Beitrag an die internationalen Bemühungen, die Klimaerwärmung zu begrenzen. Das Gesetz über den CO2-Ausstoss sieht eine Reduktion der Treibhausgase um mindestens 20% gegenüber dem Stand von 1990 bis ins Jahr 2020 vor.