Gültig am:
Publiziert am: 20.07.2023

Das Kapitel Kriminalität ist ergänzt worden. (Diebstähle aus Autos)


Reisehinweise für Kuba

Diese Reisehinweise entsprechen der aktuellen Lagebeurteilung des EDA. Sie werden laufend überprüft und bei Bedarf angepasst.

Beachten Sie auch die nachstehenden länderunabhängigen Reiseinformationen und die Fokus-Themen; sie sind Bestandteil dieser Reisehinweise.

Grundsätzliche Einschätzung

Die soziale und politische Lage ist angespannt.

Bei Demonstrationen kann es zu gewaltsamen Zusammenstössen zwischen Demonstrierenden und den Sicherheitskräften kommen; Mitte Juli 2021 sind ein Todesopfer und zahlreiche Verletzte gemeldet worden. Ende September 2022 kam es nach einer mehrtägigen Stromunterbrechung erneut zu grösseren Demonstrationen. Streiks und Demonstrationen können zu Strassenblockaden führen; Verspätungen im Reiseverkehr können die Folge sein.

Die Wirtschaftskrise verursacht Engpässe bei der Versorgung mit Treibstoff und Elektrizität. Stromausfälle von mehreren Stunden, manchmal auch über mehrere Tage, sind nicht auszuschliessen. Auch Hotelanlagen können davon betroffen sein. Zudem bestehen weiterhin Engpässe von Gütern des täglichen Bedarfs, Medikamente und medizinisches Material.

Die Telefon- und Internetverbindungen können zeitweise unterbrochen sein. Besonders die Internetverbindung kann über längere Zeit nicht verfügbar sein.

Das Risiko von terroristischen Anschlägen kann auch in Kuba nicht ausgeschlossen werden. Die Rubrik Terrorismus und Entführungen macht auf die Risiken des Terrorismus aufmerksam.
Terrorismus und Entführungen

Informieren Sie sich vor und während der Reise in den Medien über die aktuelle Lage. Meiden Sie Massenveranstaltungen und Kundgebungen jeder Art und befolgen Sie die Anweisungen der lokalen Behörden.

Kriminalität

Die Kriminalitätsrate nimmt zu. Insbesondere Taschen- und Entreissdiebstähle sowie bewaffnete Raubüberfälle werden vermehrt gemeldet. Auch Überfälle auf Busse sind zu verzeichnen. Diebstähle aus Autos werden immer häufiger, auch aus Taxis, oft unter Komplizenschaft von Fahrern. Einbruchdiebstähle in Privatunterkünften (casas particulares) kommen ebenfalls vor.

Beachten Sie unter anderem nachstehende Vorsichtsmassnahmen:

  • Tragen Sie keine Wertgegenstände (Uhren, Schmuck etc.) und nur wenig Geld auf sich.
  • Deponieren Sie wichtige Dokumente im Hotelsafe (Pass, Flugticket, etc.); tragen Sie jedoch eine Kopie Ihres Passes auf sich.
  • Achten Sie bei den Casas particulares darauf, dass es sich um offiziell anerkannte Unterkünfte handelt; sie sind durch ein blaues Dreieck an der Türe gekennzeichnet.
  • Benutzen Sie ausschliesslich gekennzeichnete, offizielle Taxis.
  • Nehmen Sie wegen der Überfall- und Diebstahlgefahr keine Anhalterinnen oder Anhalter mit.

Verkehr und Infrastruktur

Strassen und Fahrzeuge sind schlecht unterhalten und bilden ein erhebliches Unfallrisiko. Verzichten Sie deshalb auf nächtliche Überlandfahrten. Die Treibstoffversorgung ist nicht immer gewährleistet und es kommt häufig zu Engpässen.

Die Wartung der Flugzeuge für Inlandflüge entspricht oft nicht europäischem resp. internationalem Standard.

Besondere rechtliche Bestimmungen

Strafbar sind unter anderem:

  • Fotografieren von uniformierten Personen, militärischen Einrichtungen und öffentlichen Bauten (Flughäfen, Brücken usw.)
  • unhöfliches Verhalten gegenüber Polizeipersonal sowie abfällige Bemerkungen über das Land oder seinen Präsidenten. Dies kann ein Strafverfahren wegen Beamtenbeleidigung resp. Ehrverletzung zur Folge haben.
  • für ausländische Staatsangehörige die Teilnahme an politischen Aktivitäten
  • Alkohol am Steuer (0 Promille!)

Ausländische Fahrzeuglenkerinnen und ‑lenker, die in einen Verkehrsunfall verwickelt sind, dürfen unter Umständen während der Dauer der gerichtlichen Untersuchungen und des Prozesses, die sich über Monate hinziehen können, das Land nicht verlassen. Es ist empfehlenswert einen Wagen mit Chauffeurin oder Chauffeur zu mieten.

Vergehen gegen das Betäubungsmittelgesetz werden schon bei geringen Mengen und bei jeder Art von Drogen mit bis zu 30 Jahren Gefängnis bestraft. Sehr hohe Strafen werden auch bei Sexualdelikten, verhängt.

Je nach Art und Schwere des Vergehens kann die Todesstrafe verhängt werden, zum Beispiel bei Mord, Drogenhandel oder Pädophilie.

Die Haftbedingungen sind nicht mit der Schweiz vergleichbar: Infolge der Wirtschaftskrise sind die medizinische Versorgung und die Ernährung in den Gefängnissen mangelhaft.

Naturbedingte Risiken

Von Juni bis November muss mit Hurrikanen gerechnet werden. Im Extremfall können sie Überschwemmungen und Infrastrukturschäden verursachen. Auch der Reiseverkehr kann vorübergehend beeinträchtigt werden. Beachten Sie die Wettervorhersagen sowie die Warnungen und Anweisungen der Behörden.
Instituto de Meteorología de la Republica de Cuba

World meteorological organization (WMO)

Erdbeben können vorkommen, besonders im östlichen Teil der Insel. Erdbeben und Vulkanausbrüche in der Karibik können neben Verwüstungen auf dem Land auch Flutwellen auslösen.

Sollte sich während Ihres Aufenthalts eine Naturkatastrophe ereignen, befolgen Sie die Anweisungen der Behörden und melden Sie sich möglichst rasch bei Ihren Angehörigen. Sind die Verbindungen ins Ausland unterbrochen, kontaktieren Sie die Schweizer Botschaft in Havanna.

Medizinische Versorgung

Die medizinische Versorgung ist nicht gewährleistet. Ernsthafte Erkrankungen und Verletzungen müssen im Ausland (Europa, Kanada) behandelt werden.

Wenn Sie auf bestimmte Medikamente angewiesen sind, sollte Ihre Reiseapotheke einen ausreichenden Vorrat enthalten. Bedenken Sie jedoch: In vielen Ländern gelten besondere Vorschriften für die Mitnahme von betäubungsmittelhaltigen Medikamenten (z.B. Methadon) und Substanzen, mit denen psychische Erkrankungen behandelt werden. Erkundigen Sie sich gegebenenfalls vor der Abreise direkt bei der zuständigen ausländischen Vertretung (Botschaft oder Konsulat) und konsultieren Sie die Rubrik Reiselinks, wo Sie unter anderem weitere Informationen zu diesem Thema sowie generell zur Reisemedizin finden.
Über die Verbreitung von Krankheiten und mögliche Schutzmassnahmen informieren medizinische Fachpersonen und Impfzentren.
Reiselinks

Besondere Hinweise

Versicherung
Sie müssen bei der Einreise nachweisen können, dass Ihre Kranken- oder Reiseversicherung für allfällige medizinische Kosten in Kuba aufkommt, z.B. durch Versicherungspolice, Versicherungskarte einer Krankenkasse oder Reiseversicherung. Erkundigen Sie sich bei Ihrer Versicherung, ob sie in Kuba anerkannt ist. Wer den Nachweis nicht erbringen kann, muss bei der staatlichen kubanischen Assistance-Gesellschaft Asistur eine Versicherung abschliessen. Diese Regelung betrifft alle Personen mit Wohnsitz ausserhalb von Kuba. Weitere Informationen erteilen die kubanische Botschaft in Bern und Asistur.
Botschaft von Kuba in Bern (spanisch)

Asistur (spanisch, englisch)

Aufenthalt
Für Aufenthalte von mehr als 30 Tagen gelten besondere Vorschriften. Die kubanische Botschaft in Bern erteilt Auskunft über die Einreisebestimmungen.

Zahlungsmittel
Die Landeswährung CUP (Peso Cubano) kann nur innerhalb des Landes bezogen werden. Für die Ein- und Ausfuhr von CUP bestehen Beschränkungen. Auskunft erteilt die kubanische Botschaft in Bern.
Achtung: Zahlungen oder Bargeldbezüge mit Schweizer Bankkarten (Maestro, Postfinance), Reiseschecks sowie gewissen Kreditkarten sind nicht oder nur sehr eingeschränkt möglich. Erkundigen Sie sich frühzeitig bei Ihrer Bank oder ihrem Kreditkarteninstitut. Es ist von Vorteil, genügend Bargeld in Euro für die gesamte Dauer Ihres Aufenthaltes mitzunehmen. 
Gemäss kubanischem Gesetz ist das Wechseln von Fremdwährung nur in staatlich anerkannten «Cadeca»-Wechselstuben oder kubanische Banken erlaubt.

Nützliche Adressen

Notruf Polizei: 106

Zollvorschriften: Aduana General de la República Cuba (Spanisch, Englisch)

Schweizer Vertretungen im Ausland: Wenn Sie im Ausland in eine Notlage geraten, können Sie sich an die nächste Schweizer Vertretung oder an die Helpline EDA wenden.
Schweizer Botschaft in Havanna

Helpline EDA

Ausländische Vertretungen in der Schweiz: Auskunft über die Einreisevorschriften (zugelassene Ausweise, Visum etc.) erteilen die zuständigen ausländischen Botschaften und Konsulate. Sie informieren auch über die Zollbestimmungen für die Ein- und Ausfuhr von Tieren und Waren: elektronische Geräte, Souvenirs, Medikamente etc.
Ausländische Vertretungen in der Schweiz

Ausschluss der Haftung
Die Reisehinweise des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA) stützen sich auf eigene, als vertrauenswürdig eingeschätzte Informationsquellen. Sie verstehen sich als nützliche Hinweise zur Planung einer Reise. Das EDA kann Reisenden aber den Entscheid und die Verantwortung für die Vorbereitung und Durchführung der Reise nicht abnehmen.
Gefahrensituationen sind oft nicht vorhersehbar, unübersichtlich und können sich rasch ändern. Das EDA übernimmt keine Gewähr für die Vollständigkeit der Reisehinweise und für die Richtigkeit des Inhalts von verlinkten externen Internetseiten. Es lehnt jede Haftung für allfällige Schäden im Zusammenhang mit einer Reise ab. Forderungen im Zusammenhang mit der Annullierung einer Reise sind direkt beim Reisebüro oder der Reiseversicherung geltend zu machen.