Während ihres Gesprächs diskutierten die beiden Aussenminister über die für Bern und Ankara prioritären Kooperationsbereiche. Das sind namentlich:
- Bevorstehende Grossanlässe, die beide Länder interessieren: Geplant ist beispielsweise eine enge Zusammenarbeit im Hinblick auf den Weltgipfel für humanitäre Hilfe, der 2016 in Istanbul stattfindet. Der Vorsteher des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA) hat der Türkei fachliche Unterstützung bei der Vorbereitung des Gipfels angeboten. Ein weiteres Feld der Kooperation könnte die Weltausstellung 2020 sein, für welche die türkische Stadt Izmir kandidiert.
- Wichtige Präsidentschaften der beiden Länder können ebenfalls Synergien und eine Zusammenarbeit fördern: 2014 präsidiert die Schweiz die OSZE, und die Türkei hat 2015 den Vorsitz der G-20 inne. Die Prioritäten der Schweizer OSZE-Präsidentschaft waren denn auch zentrale Themen der Gespräche zwischen den beiden Aussenministern. Die Türkei teilt als engagiertes OSZE-Mitglied im Wesentlichen die Prioritäten des Schweizer Vorsitzes, u.a. Terrorismusbekämpfung und Erneuerung des Wiener Dokuments. In Bereichen von gemeinsamem Interesse sollen Synergien mit der Türkei angestrebt und genutzt werden.
- Die übrigen Dossiers von gemeinsamem Interesse umfassen beispielsweise die Terrorismusbekämpfung, die Abschaffung der Todesstrafe, die Arbeit des Menschenrechtsrats, den Schutz von Kulturgütern und die Wirtschaftsbeziehungen. Die Türkei ist eine wichtige Wirtschaftspartnerin für die Schweiz. 2012 belief sich das Handelsvolumen auf rund drei Milliarden Franken.
Beim Austausch kamen aber auch wichtige Themen der internationalen Politik zur Sprache, namentlich das Treffen über die iranische Nuklearfrage vom 15. und 16. Oktober 2013 in Genf oder der Syrienkonflikt und die Flüchtlingsfrage. In der Türkei haben bisher über 450 000 Flüchtlinge Zuflucht gefunden. Ein weiteres Gesprächsthema waren die Erwartungen der beiden Länder im Hinblick auf ein Syrien-Treffen in Genf.
Ein Höflichkeitsbesuch des türkischen Aussenministers bei Bundespräsident Ueli Maurer war ebenfalls vorgesehen.
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