Absturz der Hermes-900-HFE-Drohne in Israel: Untersuchungsergebnisse zur Absturzursache liegen vor

Medienmitteilung, 11.05.2021

Nach dem Absturz einer für die Schweizer Armee vorgesehene Drohne des Typs Hermes 900 HFE über israelischem Hoheitsgebiet hatte das israelische Transportministerium eine Untersuchung zur Klärung der Unfallursache eingeleitet. Nun liegt der Abschlussbericht vor. Der Hersteller hat den Schaden behoben und übernimmt sämtliche Kosten.

Am 5. Augst 2020 stürzte über israelischen Hoheitsgebiet eine für die Schweiz bestimmte Drohne des Typs Hermes 900 HFE ab. Die Absturzursache wurde in der Folge unter der Leitung des Israelischen Transport-Ministeriums untersucht. Die Abklärungen konnten abgeschlossen werden und die Untersuchungsergebnisse liegen vor.

Absturz ist auf unerwartet starke Schwingungen zurückzuführen

Der Absturz ist gemäss dem Unfallbericht darauf zurückzuführen, dass sich das sogenannte V-Leitwerk durch unerwartet starke Schwingungen vom Rumpf der Drohne gelöst hat. Die Drohne konnte so nicht mehr gesteuert werden und stürzte ab.

Der Hersteller hat den Schaden behoben und übernimmt sämtliche Kosten

Die Ursache dieses Problems konnte die israelische Herstellerfirma Elbit Systems Ltd. im Hinblick auf die weitere Produktion der Drohne beheben, ohne das Design der Drohne zu verändern. Der Schaden geht vollständig zulasten von Elbit Systems Ltd (vgl. Mitteilung vom 06.08.2020).
Der Absturz hatte sich auf einem Testflug der Drohne ereignet. Es entstand Totalschaden, aber kein Personen- oder Drittschaden. Es handelte sich dabei um eine Drohne, welche im Lieferumfang der ADS15-Beschaffung für die Schweizer Armee vorgesehen war.

Auslieferung ab dem zweiten Semester 2022

Eine verlässliche Terminplanung ist nach wie vor schwierig. Die Auslieferung der Drohnen soll gemäss aktuellem Kenntnisstand ab dem zweiten Semester 2022 bis im Sommer 2023 erfolgen. Die Zulassung des Radars für das Sense-and-Avoid-System ist per Ende 2024 geplant. Die aktuell bestehenden Verzögerungen haben ihren Grund einerseits in den vom Lieferanten unterschätzten Zertifizierungsaufwänden mit der zivilen israelischen Zulassungsbehörde CAAI (Civil Aviation Authority Israel) und andererseits der verzögerten Entwicklung des Radarsystems für Sense-and-Avoid. Zusätzlich hat die Covid19-Pandemie die Industrie beeinträchtigt und die Zusammenarbeit mit dem Lieferanten aufgrund der Reisebeschränkungen und Quarantäneauflagen stark eingeschränkt. Bis zur Zulassung des Sense-and-Avoid-Radars wird die Hermes 900 HFE Drohne in unkontrolliertem Luftraum und bei Tag mit einem Begleitflugzeug eingesetzt.


Weiterführende Informationen

Medienmitteilung vom 06.08.2020


Executive Summary following final investigation Report(pdf, 539kb)
Hermes 900 HFE Drohne (ADS15) mit dem typischen Leitwerk in V-Form – Foto 01(jpg, 4791kb)
Hermes 900 HFE Drohne (ADS15) mit dem typischen Leitwerk in V-Form – Foto 02(jpg, 4114kb)
Hermes 900 HFE Drohne (ADS15) mit dem typischen Leitwerk in V-Form – Foto 03(jpg, 4572kb)
Hermes 900 HFE Drohne (ADS15) mit dem typischen Leitwerk in V-Form – Foto 04(jpg, 4180kb)


Adresse für Rückfragen:

Kaj-Gunnar Sievert
Leiter Kommunikation armasuisse
+41 58 464 62 47


Herausgeber:

Eidgenössisches Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport