Emissionshandel

Ein Industrie-Schornstein, aus dem Rauch austritt.
Die Schweiz hat sich dazu verpflichtet, den Ausstoss an Treibhausgasen zu verringern. Der Handel mit Emissionsrechten ist ein dabei ein wichtiges Instrument. © Veeterzy Unsplash

Die Handelssysteme für CO2-Äquivalente Emissionsrechte der Schweiz und der Europäischen Union (EU) sind verknüpft. Das soll die Reduktion von Treibhausgasen dort ermöglichen, wo es am günstigsten ist. Das Emissionshandelssystem der EU (EHS der EU) ist der weltweit grösste Markt für Emissionsrechte und ein wichtiges Instrument im Kampf gegen den Klimawandel.

Emissionshandel ist der Handel mit Zertifikaten, die zum Ausstoss einer bestimmten Menge CO2 berechtigen. Diese Zertifikate werden zugeteilt und können gehandelt werden, wodurch Emissionen einen Preis erhalten. Emissionsintensive Fabriken, Kraftwerke und der Luftverkehr erhalten dadurch einen Anreiz, ihre Emissionen zu senken.

Das EHS der EU existiert seit 2005 und schliesst neben dem stationären Sektor, wie emissionsintensive Fabriken und fossil-thermische Kraftwerke, seit 2012 auch die Luftfahrt mit ein. Das Schweizer EHS in seiner aktuellen Form nahm seinen Anfang 2013 und verpflichtete ursprünglich nur stationäre Firmen zur Teilnahme. Nach der Verknüpfung mit dem EHS der EU sind zudem der Luftfahrtbereich sowie fossil-thermische Kraftwerke ins Schweizer EHS mit einbezogen worden. 

Zugang zum europäischen Markt für Schweizer Firmen

Im Januar 2016 haben die Schweiz und die EU die Verhandlungen über die Verknüpfung ihrer EHS abgeschlossen. Das Abkommen trat am 1. Januar 2020 in Kraft.

Das Abkommen stärkt den Emissionshandel als wichtiges klimapolitisches Instrument sowie den Schweizer CO2-Markt und ermöglicht die gegenseitige Anerkennung von Emissionsrechten. Mit der Verknüpfung erhalten Schweizer Unternehmen Zugang zum deutlich grösseren Emissionshandelsmarkt der EU. Durch die erwartete Angleichung der Preise für ein Emissionsrecht bei einer Verknüpfung werden Wettbewerbsverzerrungen zwischen Schweizer und europäischen Unternehmen verringert. 

Emissionshandel: Im Kampf gegen den Klimawandel

Ein Emissionsrecht berechtigt sowohl im Schweizer als auch im EHS der EU zum Ausstoss einer Tonne CO2-Äquivalente. Das EHS funktioniert nach dem cap-and-trade Prinzip. Am Schweizer EHS teilnehmende Firmen erhalten eine gewisse Anzahl an Emissionsrechten gratis zugeteilt. Stösst eine Firma oder eine Flugzeugbetreiberin pro Jahr mehr CO2-Äquivalente aus als sie Rechte besitzt, so müssen die fehlenden Emissionsrechte auf dem Markt gekauft werden. Stösst sie jedoch weniger aus, kann sie nicht benötigte Emissionsrechte verkaufen (trade). Jedes Jahr wird der Gesamtbestand an Emissionsrechten (cap) verringert.

Chronologie

2021    

  • Vorschlag zur Überarbeitung des EU-EHS («Fit-for-55» Package) (14. Juli)

2020    

  • Inkrafttreten des Abkommens (1. Januar)

2019    

  • Genehmigung durch das Parlament (22. März)

2017     

  • Unterzeichnung des Abkommens (23. November)