Sudan und Eritrea

Der Sudan ist seit mehreren Jahrzehnten Schauplatz humanitärer Operationen. Das Hauptziel der DEZA im Sudan besteht darin, Leben zu retten und die Opfer vor bewaffneten Konflikten und Naturkatastrophen zu schützen. Die DEZA konzentriert ihre Hilfe auf die Bereiche Ernährungssicherheit und Landwirtschaft, Nothilfe und Schutz der Zivilbevölkerung.

Krise im Sudan

Aufgrund der Sicherheitslage ist die Schweizer Botschaft in Karthum seit Sonntag, 23. April 2023 vorübergehend geschlossen. Das versetzbare Personal wurde evakuiert. Die Schweiz leistet weiterhin humanitäre Hilfe im Sudan sowie in den Nachbarländern über ihre Partner, insbesondere das IKRK, das WFP, das UNHCR und den Humanitären Fonds für den Sudan, der vom Büro der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA) verwaltet wird.

Weiterführende Informationen:

Karte von Sudan
© EDA

Die Machtkämpfe und die gewaltsamen Auseinandersetzungen der letzten Jahrzehnte haben die Armut und die Verletzlichkeit der Zivilbevölkerung im Sudan verschärft.

Die Schweiz ist vor allem durch ihre humanitäre Hilfe vor Ort präsent. Die Projekte der DEZA beruhen auf einer integrierten Kooperationsstrategie, die die Aktivitäten der Politischen Direktion des EDA und des Staatssekretariats für Migration (SEM) umfasst.

Ernährungssicherheit und Landwirtschaft

Erhöhung der Widerstandsfähigkeit der verletzlichsten Bevölkerungsgruppen

In den Regionen Darfur, Südkordofan/Abyei, Blauer Nil und im Osten des Sudan ist die Ernährungssicherheit der Zivilbevölkerung wegen der anhaltenden Konflikte und der dadurch bedingten gewaltsamen Vertreibungen immer wieder gefährdet. Die Dürren infolge der unregelmässigen Regenfälle und die Übernutzung der Weiden erhöhen die Unsicherheit der Bevölkerung zusätzlich.

Die DEZA unterstützt das Welternährungsprogramm (WFP) und andere UNO-Organisationen bei der Verteilung von Nahrungsmitteln und Saatgut. Zudem fördert sie Projekte zur Impfung des Viehbestands, namentlich jene des IKRK, da die Zucht für zahlreiche sudanesische Familien eine wichtige Existenzgrundlage bildet.

Landwirtschaft und Ernährungssicherheit

Nothilfe

Zugang zur Grundversorgung

Die gewaltsamen interethnischen Auseinandersetzungen in Darfur (seit 2003) und die Gewaltausschreitungen im Süden des Landes (seit 2011) führten zur Vertreibung von Tausenden von Menschen. Diese haben nur einen sehr beschränkten Zugang zu Trinkwasser, sanitären Einrichtungen und medizinischer Versorgung. Die Situation der übrigen Bevölkerung des Landes ist jedoch kaum besser. Die DEZA setzt sich für eine bessere Grundversorgung ein, die alle Staatsebenen des Sudan einbezieht, angefangen bei den lokalen Behörden und Gemeinden.

Die DEZA stellt ihren UNO-Partnern auch Expertinnen und Experten des Schweizerischen Korps für humanitäre Hilfe (SKH) zur Verfügung.  

Katastrophenvorsorge, Nothilfe und Wiederaufbau

Humanitärer Zugang und Schutz

Schutz für Binnenvertriebene und Flüchtlinge

Der Schutz der Zivilbevölkerung bei bewaffneten Konflikten gehört zu den Prioritäten der Schweiz im Sudan. Die Gewalt in Darfur und in den Bundesstaaten Südkordofan/Abyei und Blauer Nil zwangen Tausende von Menschen, ihre Häuser zu verlassen. Die Spannungen haben direkte Auswirkungen auf die Integrität der einzelnen Menschen. Die Kämpfe wirken traumatisierend, vor allem auf Kinder. Die Schweiz engagiert sich dafür, dass alle Parteien das humanitäre Völkerrecht beachten. In Zusammenarbeit mit dem IKRK und dem Amt der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA) setzt sie sich bei Behörden und bewaffneten Gruppen dafür ein, dass die Opfer geschützt werden und die humanitäre Hilfe Zugang zu ihnen erhält.

Schliesslich engagiert sich die Schweiz für die Flüchtlinge und Migrantinnen und Migranten am Horn von Afrika. Die DEZA setzt sich gemeinsam mit dem SEM für die grundlegenden Bedürfnisse dieser Personen ein. Unterstützt werden auch die Gemeinschaften, in denen sie Aufnahme finden.

Fragilität und Gewalt behindern die Armutsbekämpfung

Geschichte der Zusammenarbeit

20 Jahre humanitäre Hilfe

Die Humanitäre Hilfe der Schweiz ist seit 1994 im Sudan präsent. Vor und nach der Paraphierung der Friedensabkommen zwischen der Regierung und dem «Sudan Peoples’ Liberation Movement» im Jahr 2005 konzentrierten sich die Anstrengungen auf den Süden des Landes sowie auf die im Zentrum gelegenen Nuba-Berge. Seit 2003 befasst sich die DEZA auch mit den Folgen des Kriegs in Darfur. Die Hilfe für die Bevölkerung setzt sich zu gleichen Teilen aus Nothilfe- und Wiederaufbauprojekten zusammen. 2004 wurde ein Büro in Khartum und 2006 ein weiteres in Juba eröffnet, um die Aktivitäten der Humanitären Hilfe und der übrigen Schweizer Akteure zu koordinieren. Nach der Teilung des Landes im Jahr 2011 verdoppelte die DEZA das Budget, das bis zu diesem Zeitpunkt für den Sudan allein vorgesehen war.

Das Engagement der Schweiz in Eritrea

Eritrea ist kein Schwerpunktland der bilateralen Entwicklungszusammenarbeit der Schweiz. Nach ihrem Rückzug im Jahr 2006 hat die DEZA die Zusammenarbeit mit Eritrea auf der Grundlage eines Bundesratsmandats im Jahr 2016 wieder aufgenommen. Nach einer Machbarkeitsstudie hat sie Ende 2017 drei Pilotprojekte mitfinanziert, die 2019 evaluiert worden sind. Im Anschluss an die Evaluation beschloss das EDA, die Zusammenarbeit mit Eritrea für weitere drei Jahre fortzusetzen. Das Engagement im Umfang von 6 Millionen Franken konzentriert sich wie in der Pilotphase auf den Bereich der Berufsbildung. Die Zusammenarbeit wird auch auf Themen der wirtschaftlichen Entwicklung ausgedehnt (Mikrokredite, Unterstützung bei der Gründung von Kleinunternehmen usw.).

Das Engagement der DEZA in Eritrea steht im Einklang mit dem Hauptziel der Entwicklungszusammenarbeit, nämlich der Verbesserung der Lebensbedingungen und der Schaffung von wirtschaftlichen Möglichkeiten für junge Menschen. Dieser Ansatz steht auch im Zentrum der internationalen Kooperationsstrategie 2021-2024. Das Vorhandensein von Chancen und Perspektiven ist ein wichtiger Faktor im individuellen Entscheidungsprozess für oder gegen eine Auswanderung. So unterstützt die Schweiz in mehreren Regionen des Landes Berufsschulen, die jungen Eritreern die Möglichkeit bieten, einen Beruf zu erlernen. In der Hafenstadt Massaoua bilden Ausbilderinnen und Ausbilder Arbeiterinnen und Arbeiter aus und unterstützen sie bei den Weiterbildungskursen.

Berufsbildung in Eritrea und «Skills and migration Projekt» der UNDP

Die Schweiz setzt ihre Unterstützung von Kooperationsprojekten in Eritrea fort, Medienmitteilung, 23.01.2020

Aktuelle Projekte

Objekt 1 – 3 von 3

  • 1

2023 Annual Allocation to WFP Country Strategic Plans - Ethiopia, Sudan, Somalia, South Sudan

01.01.2023 - 31.12.2023

Against historic levels of food security due to conflicts, climate change and COVID-19, Switzerland supports annually in 28 SDC priority countries operations of the World Food Programme (WFP) to provide humanitarian and development assistance. It funds indistinctively Country Strategic Plans, incorporating all WFP programmes or projects, based on affected population needs and potential synergies with other local partners, especially national governments and civil society.


Allocation of SDC Funding in 2023 to ICRC Operations in Ethiopia, Somalia, South Sudan and Sudan

01.01.2023 - 31.12.2023

SDC funding to ICRC operations allows the International Committee of the Red Cross to respond proactively and to provide immediate protection and assistance for people affected by armed conflict and other situations of violence. In line with the Good Humanitarian Donorship principles, Switzerland recognizes the necessity of predictable and flexible funding to respond to changing needs in humanitarian crises.


Contribution to UNHCR Programme Budget 2023-2024 (earmarked)

01.01.2023 - 31.12.2024

UNHCR is one of Switzerland’s key multilateral partners due to its unique mandate by the General Assembly of United Nations to provide protection and assistance to refugees, asylum seekers, refugee returnees, and stateless persons. The strategic direction 2022-26 concretise the overall mandate of UNHCR for the upcoming years. Contributing to these directions allows Switzerland to achieve in particular the human development goal defined in the Dispatch to Parliament on International Cooperation for 2021-24.

Objekt 1 – 3 von 3

  • 1