Naher Osten

Krise im Nahen Osten

Die Schweiz ist besorgt über die Lage im Nahen Osten. Sie ruft alle Parteien auf, die Zivilbevölkerung zu schützen und das humanitäre Völkerrecht zu respektieren.  Die Beendigung der Gewalt und die Deeskalation haben Priorität.

Angesichts der dramatischen humanitären Folgen des Konflikts hat die Schweiz weitere 90 Millionen Franken für humanitäre Hilfe bereitgestellt, davon 81 Millionen für das besetzte palästinensische Gebiet und den Rest für die Region. Die Gelder gehen an die Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung, die Vereinten Nationen sowie an Schweizer Nichtregierungsorganisationen. Diese Organisationen bieten den Betroffenen Schutz und Unterkunft, versorgen sie mit Grundnahrungsmitteln, Medikamenten und Hygieneartikeln und sind im Bereich der Wasserversorgung und Abwasserentsorgung tätig.

Die DEZA ist seit Jahrzehnten im Besetzten Palästinensischen Gebiet tätig und setzt sich für die Deckung humanitärer Bedürfnisse ein. Sie unterstützt die wirtschaftliche und soziale Entwicklung der Bevölkerung.

News-Ticker

Der Ansatz der Schweiz im Nahen Osten beruht auf der Vision, die in den Resolutionen des UNO-Sicherheitsrates verankert ist: zwei demokratische Staaten, Israel und Palästina, die in Frieden nebeneinander innerhalb sicherer und anerkannter Grenzen leben. In diesem Sinne setzt sich die Schweiz für einen inklusiven Dialog sowie für die Stärkung der Menschenrechte und der Achtung des Völkerrechts ein. 

Mit ihrer humanitären Hilfe, die auf den humanitären Grundsätzen beruht, will sie das Leben und die Gesundheit der Menschen schützen. Die Entwicklungshilfe der Schweiz fördert Innovationen und schafft Beschäftigungsperspektiven für junge Menschen im Besetzten Palästinensischen Gebiet. Die Schweiz macht sich zudem für die Rechte der Frauen und für mehr Gleichberechtigung der Geschlechter stark.

Karte
© EDA

Der Nahostkonflikt, eingebettet in eine Region im Wandel und konfrontiert mit grossen Hürden für eine Lösungsfindung, prägt das Schweizer Engagement nachhaltig. So unterstützt die Schweiz einen inklusiven Dialog und trägt zur Stärkung der Menschenrechte und zur Wahrung des Völkerrechts bei. Mit ihrer humanitären Hilfe, die humanitären Grundsätzen beruht, will die Schweiz das Leben und die Gesundheit der Menschen schützen und eine allgemeine Entwicklung fördern, die Perspektiven eröffnet sowie würdige und nachhaltige Existenzgrundlagen schafft. 

Die Schweiz ist überzeugt, dass wirtschaftliche Chancen für junge Menschen zur Stabilität in der Region beitragen. Sie fördert deshalb mit ihrem Fachwissen das Innovationspotenzial im Besetzten Palästinensischen Gebiet, indem sie die Zusammenarbeit mit dem Privatsektor ausbaut. Sie macht sich für die Rechte der Frauen und für mehr Gleichberechtigung der Geschlechter stark.

Das Kooperationsprogramm der Schweiz steht im Einklang mit ihrer Strategie der internationalen Zusammenarbeit 2021–2024 (IZA) und ihrer MENA-Strategie 2021–2024. 

Konfliktprävention und Friedensförderung

Im Hinblick auf einen gerechten und dauerhaften Frieden zwischen Israelis und Palästinensern trägt die Schweiz zur Verbesserung der Voraussetzungen für die Wiederaufnahme eines echten Dialogs zwischen allen Parteien bei. Sie schafft Raum für den Dialog zwischen den Gemeinschaften sowie den politischen und religiösen Würden- und Entscheidungsträgern, damit Vertrauen sowie faire und gleichberechtigte Formen des Zusammenlebens entstehen können.

Sie unterstützt die Machbarkeit einer Zweistaatenlösung und fördert geeignete Voraussetzungen, die zur interpalästinensischen Aussöhnung und zur nationalen Einheit beitragen.

Frieden und Menschenrechte

Rechtsstaatlichkeit, Schutz und Geschlechtergleichstellung

Die Schweiz trägt zum Schutz und zur Stärkung der Menschenwürde und der Sicherheit im Besetzten Palästinensischen Gebiet und in Israel bei, insbesondere zum Wohle der verletzlichsten Bevölkerungsgruppen vor dem Hintergrund von Diskriminierungen und einer unrechtmässigen Siedlungsexpansion. Die Schweiz macht sich weiterhin dafür stark, dass die Menschenrechte und das humanitäre Völkerrecht von allen Parteien respektiert werden. Darüber hinaus setzt sie sich für die Rechte der palästinensischen Bevölkerung auf Gesundheit, Zugang zu Wasser und zu natürlichen Ressourcen ein. Sie fördert die Gleichstellung der Geschlechter, namentlich über lokale Akteure, die gegen geschlechtsspezifische Gewalt vorgehen. 

Zu den unterstützten Aktivitäten gehören Anwaltschaft, Rechtshilfe und psychosoziale Betreuung. Die Schweiz unterstützt ausserdem humanitäre Akteure sowie Menschenrechtsverteidigerinnen und -verteidiger und trägt zum Schutz ihrer Handlungsfreiräume und ihrer Meinungsäusserungsfreiheit bei. 

Fragilität, Konflikt und Menschenrechte

Gleichstellung von Frau und Mann

Humanitäre Völkerrecht

Inklusive Wirtschaftsentwicklung, Beschäftigung junger Menschen und Innovation

Um den Zusammenhalt und die Stabilität in der Gesellschaft zu stärken, trägt die Schweiz zum Erhalt von Arbeitsplätzen und zur Schaffung neuer Berufschancen insbesondere für junge Arbeitslose und Frauen bei. Sie will die Bedingungen für eine innovative und inklusive Wirtschaftsentwicklung verbessern. Im Mittelpunkt stehen die Bereiche Landwirtschaft und die Lebensmittelindustrie, in denen 25 Prozent der Arbeitskräfte beschäftigt sind. Neue und bestehende Partnerschaften, auch solche mit der Privatwirtschaft, fördern den Unternehmergeist und andere Fähigkeiten, die Studierende sowie junge Studienabgängerinnen und -abgänger benötigen. Im Rahmen ihrer Aktivitäten unterstützt die Schweiz ausserdem Initiativen und Start-ups, die ein hohes Beschäftigungspotenzial aufweisen und eine starke soziale Wirkung versprechen. Angestrebt werden Partnerschaften mit Schweizer Akteuren, insbesondere mit Hochschulen, Instituten für Innovation und dem Privatsektor sowie mit einschlägigen regionalen Akteuren. 

Privatsektorentwicklung und Finanzdienstleistungen

Lokale Gouvernanz und wesentliche Dienstleistungen

Die Schweiz setzt sich für mehr soziale Inklusion auf lokaler Ebene und eine Verbesserung von wesentlichen und hochwertigen Dienstleistungen für alle ein. Dazu gehören Aktivitäten wie die Stärkung der Kapazitäten der Gemeinden und die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger an Entscheidungsprozessen, insbesondere die Vertretung von Frauen und jungen Menschen in den Lokalverwaltungen. Humanitäre Akteure und die UNO ergänzen diese Aktivitäten durch verschiedene Dienstleistungen im Bildungs-, Gesundheits- und Wassersektor. Der Nexus zwischen Entwicklungszusammenarbeit und humanitärer Hilfe ist gewährleistet. Die UNRWA bleibt eine wichtige multilaterale Organisation. Sie stellt die Bildung und die medizinische Versorgung der Flüchtlinge sowie den sozialen Schutz der besonders gefährdeten Menschen in Gaza und im Westjordanland sicher. 

Gemeinsam mit anderen Gebern wie der Weltbank macht sich die DEZA für vulnerable und marginalisierte Gemeinschaften stark und stellt sicher, dass diese Programme niemanden zurücklassen. Die Schweiz beteiligt sich ausserdem an den Koordinationsmechanismen der humanitären Geberorganisationen, damit eine wirksame und kohärente Unterstützung gewährleistet ist. 

Gute Regierungsführung

Katastrophen- und Nothilfe

Grundbildung und Berufsbildung

Herangehensweise und Partner

Das EDA setzt auf eine komplementäre und flexible Kombination von Partnerschaften mit internationalen Organisationen (UNO, IFI, IKRK, FAO), internationalen, lokalen und schweizerischen NGO, nationalen Behörden und anderen öffentlichen oder privaten Partnern vor Ort (z. B. Hochschulen, Technologieparks oder Berufsverbände). Im Besetzten Palästinensischen Gebiet sind Partnerschaften mit gleichgesinnten Ländern unerlässlich, weil sie einerseits die Risiken reduzieren und andererseits eine bessere Koordination und wirksamere Hilfe ermöglichen. Die Unterstützung sämtlicher Partner unterliegt einem strengen Monitoring. Bei der Auswahl der Partner wird darauf geachtet, dass sie in Einklang mit den Werten der Aussenpolitik und den Schwerpunktthemen der Schweiz stehen und die Erwartungen an Professionalität, Wirtschaftlichkeit und Wirksamkeit erfüllen.

Aktuelle Projekte

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Contribution to Humanitarian Fund oPt 2024 - 2026 (OCHA)

01.11.2024 - 31.12.2026

Switzerland, in line with its commitments to improve the effectiveness of humanitarian aid, will contribute to the Humanitarian Fund (HF) as a flexible, needs-based and principled mechanism driven by the Humanitarian Response Plan. It is a pooled mechanism that receives regular support from various donors and is led by the UN Humanitarian Coordinator. It allows fast and coordinated humanitarian response in multiple sectors, based on identified needs and priorities by the cluster system, with focus on lifesaving and emergency activities.


Talent Acceleration Program to Scale (TAP-2-Scale)

15.03.2024 - 31.08.2026

With this single-phase intervention, Switzerland aims to foster economic perspectives for Palestinian youth. The intervention will focus on creating long-term job placements of Palestinian graduates in international IT companies (including Switzerland), and it shall be achieved through upskilling programs tailored to private sector needs. The intervention is implemented in partnership with the Palestinian-Dutch start-up company TAP under the modality of payment for results.


Contribution to the humanitarian Access Support Unit (ASU) in the occupied Palestinian territory

01.01.2024 - 31.12.2025

Coordinated access is key for the humanitarian response to the Gaza strip and the West Bank. Switzerland supports the work of the Access Support Unit (ASU) – the UN body that facilities humanitarian access for people and goods in dialogue with relevant authorities in a critical moment. The Swiss contribution is part of the international burden sharing. It supports the timely and safe delivery of humanitarian and development assistance and is to direct benefit of Switzerland’s activities in the oPt.


Additional contribution to WFP emergency appeal “State of Palestine emergency”

01.11.2023 - 31.12.2023

A sharp escalation of the Gaza crisis has left the entire population in desperate and catastrophic conditions. Hundreds of thousands of people are crammed into overcrowded shelters and hospitals, with food and water running out. The World Food Programme (WFP) has provided emergency food and cash assistance to over 630,000 people across Gaza and the West Bank and continues providing such assistance in the framework of the renewed crisis. SDC contributes to WFP’s efforts in emergency response and life-saving assistance.


Contribution to IFRC’s Emergency Appeal Middle East Crisis, PRCS’s Emergency Appeal for the oPt and to MDA’s response in Israel

01.11.2023 - 31.12.2024

A renewed spike of violence and escalation of hostilities are currently affecting Israel and oPt during Q4 of 2023, with possible further regional implications yet to be determined. The International Federation of Red Cross and Red Crescent Societies (IFRC) is the world’s largest humanitarian organisation. Together with Red Cross and Red Crescent member National Societies, it plays a major role in responding to humanitarian needs, including in the Near and Middle East. Switzerland intends to contribute to the IFRC’s Middle East Crisis Emergency Appeal for a regional humanitarian response, as well as to PRCS’s oPt emergency appeal and to MDA’s response in Israel. 


Contribution to UNICEF Emergency Response Plan in the occupied Palestinian territory (Humanitarian Action for Children - HAC November 2023)

01.11.2023 - 31.12.2024

Switzerland mitigates the humanitarian needs in the oPt with a contribution to the UNICEF Emergency Humanitarian Action for Children in the oPt. Main focus of the intervention is the delivering of gender-responsive lifesaving interventions for water, sanitation and hygiene WASH. Further needs are addressed in the field of child protection; multipurpose cash assistance and education services. UNICEF leads the WASH and education humanitarian clusters and will ensure coordination with all involved humanitarian actors.


Contribution to WHO Emergency Health Response for the oPt and the region

01.11.2023 - 31.12.2024

In line with its humanitarian tradition, Switzerland contributes to mitigate the humanitarian impact of the unfolding crisis in the Near East, based on the decision of the Federal Council of November 1, 2023. In the critical health sector, the main share is allocated to the World Health Organization. WHO will provide essential health services and medical supplies while ensuring coordination among humanitarian health actors. The intervention has a focus on Gaza and the West Bank, but covers also for health-related activities in the region. 


Support to Municipal Development Programme (MDP4)

01.07.2023 - 30.06.2027

Through its contribution to the Municipal Development Programme (MDP), Switzerland aims to improve the quality and accessibility of local services and infrastructure provided by Palestinian municipalities to their citizens in the oPt. The programme builds the capacities for stable, transparent and accountable local institutions in the West Bank and Gaza. Supported by key donors of the sector, the programme promotes and supports reforms and provides a prominent platform for sector policy dialogue with the Palestinian Ministry of Local Governance. 


Gaza Economic Resilience Program

01.04.2023 - 31.12.2026

Switzerland contributes to foster the resilience of the private sector in the Gaza Strip. This UNDP implemented multi-donor intervention aims to enhance the competitiveness of small and medium-sized enterprises in sectors with potential to substitute low quality imports (food, garment, plastic, furniture) through investment support, upskilling of labor, and improved cooperation between business associations and local authorities. A more resilient private sector will generate jobs for youth and reduce the aid dependency in the Gaza Strip.


Exiting partnership with PNGO: Strengthening Advocacy, Policy and Communications Capacity on nexus

01.01.2023 - 31.12.2024

Switzerland aims to exit its partnership with the network of Palestinian NGOs (PNGO) while ensuring consolidation of PNGO’s leading role in service delivery applying nexus approach to strength coherence between humanitarian, development efforts while preserving the viability of the 2-states solution, to effectively reduce people’s needs, risks and vulnerabilities while supporting prevention efforts. The contribution continues to enhance the prospects for Palestinians to live in dignity, prosperity and peace. This support is in line with the Swiss Cooperation Programme Near East 2021 - 2024 by promoting protection of the Palestinian population by all duty-bearers.


Program Contribution for Fondation Terre des hommes 2023-2024

01.01.2023 - 31.12.2024

The program of the Terre des hommes Foundation (TdhF) aims to sustainably reduce child mortality and morbidity and to secure access to health, sanitation and clean water for mothers and children (0-18 years) in severe poverty. Children in contexts of migration, conflict and disasters, and child victims of violence are better protected. International standards in child-friendly justice are promoted. Humanitarian interventions in fragile contexts, combined with poverty reduction and sustainable development are promoted through innovative work with children and youths.


Contribution to UNRWA's Programme Budget 2023-2024

01.01.2023 - 31.12.2024

UNRWA is one of Switzerland’s key multilateral partners in the Middle East, due to its important contributions towards stability and peace in the region and its role in providing services and humanitarian assistance to people in need. Under its Programme Budget, UNRWA ensures universal access to quality primary health care and to basic education to 5.8 million registered Palestine refugees. It also provides targeted relief and social services to vulnerable refugees.

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